- Was ist Skyr?
- Wie wird Skyr hergestellt?
- Welche Nährwerte hat Skyr?
- Ist Skyr gesund?
- Ist Skyr besser als Magerquark?
- Skyr-Rezepte und Zubereitungstipps
- Wo kann ich Skyr kaufen?
- Fazit: Skyr überzeugt durch Top-Nährwerte
Skyr hat sich inzwischen neben Magerquark und Joghurt als fester Bestandteil im Kühlregal etabliert. Möglicherweise gehört er auch zu den Produkten, die du regelmäßig kaufst.
Doch vielen stellt sich die Frage: Ist Skyr tatsächlich gesünder als klassischer Magerquark, oder steckt hinter dem "isländischen Exportschlager" mehr Marketing als Substanz?
Wir haben das genauer unter die Lupe genommen und verraten dir, wie Skyr im Vergleich zu Quark und Naturjoghurt abschneidet.
Was ist Skyr?
Skyr ist in Island seit Hunderten von Jahren beliebt. Der Name ist traditionell isländisch und wird wie "Skier" ausgesprochen, wobei der Fokus auf dem "r" liegt. Es hat nichts mit dem englischen Wort "Sky", was Himmel bedeutet, zu tun.
In Deutschland wird Skyr zu den sogenannten "Frischkäseerzeugnissen" gezählt. Geschmacklich hat Skyr eine leichte Säure und ähnelt ungesüßtem Naturjoghurt. Es ist jedoch fester als Joghurt, aber cremiger als Magerquark. Die Nährwerte ähneln denen von Speisequark.
Wie wird Skyr hergestellt?
Das Geheimnis hinter Skyr ist seine besondere Herstellung. Es wird nur entrahmte Milch verwendet, die dann mit Milchsäurebakterien angereichert wird, ähnlich wie Joghurt. Allerdings wird viermal mehr Milch im Vergleich zu Joghurt verwendet.
Zusätzlich zu den Bakterien wird Skyr auch mit (mikrobiellem) Lab, einem gerinnenden Enzym, ähnlich wie Quark, verdickt. Das Endergebnis ist Milchprodukt, das cremiger als Magerquark und fester als Joghurt ist.
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Welche Nährwerte hat Skyr?
Kurz zusammengefasst: viel Protein und wenig Fett. Denn die Kombination ist nicht nur beim Abnehmen, sondern auch beim Muskelaufbau hilfreich und macht ihn zum richtig guten Sattmacher.
Bislang galt Magerquark mit 13 Gramm pro 100 Gramm als "die" Eiweißbombe schlechthin. Skyr enthält auf 100 Gramm 11 Gramm Protein und damit fast genauso viel und macht Magerquark ernstzunehmende Konkurrenz. Naturjoghurt muss einpacken, mit schlappen 3 Gramm Eiweiß.
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Der Fettgehalt ist hingegen verschwindend gering. Auf 100 Gramm sind es gerade mal 0,2 Gramm, was definitiv für das isländische Traditionsprodukt spricht. Hinzu kommt eine stolze Menge an Calcium, der mengenmäßig wichtigste Mikronährstoff in unserem Körper. Auf 100 Gramm bringt es Skyr auf 150 Milligramm. Bei Naturjoghurt sind es im Vergleich 120 Milligramm.
Hier noch einmal alle Skyr-Nährwerte* pro 100 Gramm im Überblick:
- Kalorien: 63 kcal
- Fett: 0,2 Gramm
- Kohlenhydrate: 4 Gramm
- Eiweiß: 11 Gramm
- Calcium: 150 Milligramm
*variiert je nach Hersteller/Marke
Ist Skyr gesund?
Die Antwort ist eindeutig: Ja, Skyr ist gesund. Grund dafür ist vor allem der hohe Proteingehalt: Eiweiß sättigt Studien zufolge nämlich besonders lang anhaltend, stabilisiert deinen Blutzuckerspiegel und beugt so Heißhunger vor. Das erleichtert es dir beim Abnehmen, im Defizit zu bleiben. Wie hoch dein Kaloriendefizit sein sollte, damit du Gewicht verlierst, liest du hier.
Einen weiteren Pluspunkt gibt es für den extrem niedrigen Fettgehalt. Mit 0,2 Gramm ist er quasi fettfrei und damit ein echtes Leichtgewicht. Auch der hohe Calciumgehalt spricht für sich und trägt laut Studien dazu bei, Knochen und Zähne zu schützen.
Als ob das nicht genug ist, kann Skyr sogar durch die Milchsäurebakterien, mit denen er angereichert wurde, dazu beitragen, eine gesunde Darmflora zu fördern. Und die ist nicht nur für Verdauung und Stoffwechsel essenziell, sondern wirkt sich auf das gesamte Wohlbefinden aus – das gilt als wissenschaftlich bewiesen.
Ist Skyr besser als Magerquark?
Vergleicht man die Nährwerte, sind sie fast gleichauf, wie zum Beispiel beim Fettgehalt. In Bezug auf den Proteingehalt ist Magerquark der Spitzenreiter: Mit 13 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm hat er gegen Skyr, der es "nur" auf 11 Gramm bringt, knapp die Nase vorn.

Pur ein wenig fad, nährwerttechnisch top: Magerquark
Schaut man sich hingegen die enthaltene Menge Calcium an, liegt Skyr mit 115 Milligramm vorn. Zum Vergleich: Magerquark enthält rund 92 Milligramm Calcium pro 100 Gramm. Dafür musst du für das isländische Traditionslebensmittel allerdings etwas tiefer in den Geldbeutel greifen.
Wären da noch Geschmack und Konsistenz. Beim Magerquark ist das wohl das größte Manko, denn pur schmeckt er ziemlich fad und pappig. Mit einem Schluck Wasser oder Milch kannst du ihn zudem cremiger machen. Mischen, verrühren, fertig.
Skyr punktet hier mit einer unglaublich cremigen Konsistenz, die mehr an Joghurt als an (Mager)-Quark erinnert. Genau das macht ihn für viele so attraktiv. Am Ende ist es aber – wie so oft – Geschmacksache, welches Milchprodukt du lieber magst.
Skyr-Rezepte und Zubereitungstipps
In der Küche kann Skyr wie Magerquark oder Joghurt verwendet werden. Zum Frühstück kannst du ihn einfach mit Früchten, Haferflocken und ein paar Nüssen kombinieren. Die Kombi macht lange satt und liefert Energie für den Tag. Genauso gut lässt er sich mit ein paar Kräutern und Gewürzen zu einem herzhaften Dip pimpen, der zu Kartoffeln, Gemüse oder einem Steak passt.
Du brauchst noch mehr Rezeptideen?
Statt fadem Quark gibt es zur "baked sweet potatoe" einen einfachen Skyr-Dip mit Kräutern. Obendrauf noch ein paar "Microgreens" und Feta – das macht die gesunde Mahlzeit komplett.

- 1 mittelgroße Süßkartoffel(n)
- 1 TL Olivenöl
- 150 g Skyr
- 1 EL Schnittlauch
- 1 TL Instant-Gemüsebrühe
- 1 Prise Paprikapulver
- 3 mittelgroße(s) Radieschen
- 2 EL Brunnenkresse
- 20 g Feta
- 1 Stange Frühlingszwiebel(n)
Backofen auf 220 Grad vorheizen.
Süßkartoffel waschen, trocken tupfen, mit einer Gabel rundherum einstechen, mit Olivenöl einreiben und etwa 40 Minuten im Backofen backen. Je nach Größe der Süßkartoffel kann es auch etwas länger dauern.
In der Zwischenzeit Schnittlauch hacken und beides gemeinsam mit dem Gemüsebrühe-Pulver und Paprikapulver unter den Skyr mischen. Radieschen und Frühlingszwiebel waschen und in Scheiben schneiden.
Sobald die Süßkartoffel fertig ist, aus dem Ofen nehmen und aufschneiden. Schneller gehts übrigens, wenn ihr sie vorab einfach halbiert statt ganz zu lassen. Skyr auf der Süßkartoffel verteilen, Radieschen, Frühlingszwiebel, Kresse und Feta krümelig drüber streuen.
- Kalorien (kcal): 588
- Fett: 16g
- Eiweiß: 27g
- Kohlenhydrate: 82g
Wo kann ich Skyr kaufen?
Mittlerweile gehört Skyr in den meisten Supermärkten zum Standard-Sortiment im Kühlregal. Es gibt ihn sowohl als Markenprodukt von Arla, Weihenstephan & Co., als auch in der günstigeren – aber nicht schlechteren – No-Name-Variante bei Aldi, Lidl und anderen Discountern. Und das nicht nur pur in der "Originalzubereitung", sondern auch in vielen Geschmacksrichtungen. Die sind allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Wer zu Sorten wie Vanille, Himbeere oder Erdbeere greift, sollte beachten, dass es nicht nur ein wenig Fruchtaroma ist, das da untergemischt wurde. Hinzu kommt meistens auch eine ordentliche Portion Zucker, die aus dem gesunden Sattmacher eine fiese Zuckerfalle macht. Deshalb solltest du lieber zum ungesüßten Original greifen und ihn selbst mit frischem Obst aufpeppen. Mit einem Geschmackspulver, wie dem Chunky Flavour, kannst du Skyr ebenfalls kalorienarm süßen.
Fazit: Skyr überzeugt durch Top-Nährwerte
Skyr überzeugt mit hervorragenden Nährwerten und im Gegensatz zum Magerquark auch mit seiner Textur. Er versorgt dich außerdem zügig mit hochwertigem Eiweiß. Einziger Nachteil ist der relativ hohe Preis – doch No-Name-Produkte bieten eine günstige Lösung.
Erwähnte Quellen:
Institute of Medicine (US) Committee to Review Dietary Reference Intakes for Vitamin D and Calcium (2011) Dietary Reference Intakes for Calcium and Vitamin D. (Ross AC, Taylor CL, Yaktine AL, Del Valle HB, eds.). Washington, DC: National Academies Press; https://doi.org/10.1017/s0007114512002589, zuletzt abgerufen am 22.01.2025
Westerterp-Plantenga MS, Lemmens SG, Westerterp KR. Dietary protein - its role in satiety, energetics, weight loss and health. Br J Nutr. 2012 Aug;108 Suppl 2:S105-12. doi: 10.1017/S0007114512002589, zuletzt abgerufen am 22.01.2025
Masood MI et al. (2011) Beneficial effects of lactic acid bacteria on human beings. Crit Rev Microbiol. 2011 Feb;37(1):91-8. doi: 10.3109/1040841X.2010.536522, zuletzt abgerufen am 22.01.2025
Sebastián Domingo JJ, Sánchez Sánchez C (2018) From the intestinal flora to the microbiome. Rev Esp Enferm Dig. 2018 Jan;110(1):51-56. doi: 10.17235/reed.2017.4947/2017, zuletzt abgerufen am 22.01.2025