Er kann sich in Zimmerecken, in der Dusche, hinter Möbelstücken und an Fenstern verstecken, oder sogar ganze Wände und das Mauerwerk befallen: Schimmel. Das ist nicht nur eklig, sondern auch gesundheitsgefährdend.
Im Haus oder in der Wohnung ist ein Schimmelbefall kein seltenes Phänomen, das zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Umso wichtiger, dass du einer Schimmelbildung so gut wie möglich vorbeugst und bei einem Befall schnell handelst.
Platt gesagt: Pilze. Insgesamt gibt es über 250.000 verschiedene Schimmelarten, wobei erst 100.000 konkret bestimmt wurden. Eins haben jedoch alle gemeinsam: Sie bilden typische Pilzfäden und mikroskopisch kleine Sporen aus, die sich über die Luft verteilen können.
In der Natur finden sich Schimmelpilze häufig im Boden, da sie an der Zersetzung organischen Materials beteiligt sind und somit eine wichtige Rolle in der Umwelt spielen. In Innenräumen finden sich meist nur 3 Schimmelpilze: Der schwarze, grüne und weiße Schimmel.
Eins haben alle Schimmelarten gemeinsam: Sie brauchen kein Licht oder Sauerstoff, um sich zu bilden und zu verbreiten, sondern Feuchtigkeit. Hierbei ist nicht nur die relative Luftfeuchte relevant, sondern vor allem die Feuchtigkeit direkt an Oberflächen. Die hängt von der Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Raum und der Temperatur der Wand ab.
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit in sich tragen als kalte Luft. Trifft die feuchte, warme Luft auf kalte Oberflächen, beispielsweise an einem Fenster, schlägt sich die Feuchtigkeit in Form von Kondenswasser an dieser Oberflächen nieder. Man spricht hierbei von einer sogenannten Wärmebrücke, die Stellen im Haus bezeichnet, durch die viel Wärme nach Außen verloren geht. Diese Feuchtigkeit begünstigt dann die Bildung von Schimmel.
Doch nicht nur diese indirekte Durchfeuchtung durch Kondenswasser, sondern auch die direkte Durchfeuchtung, beispielsweise durch undichte Dächer, Leitungen sowie Risse in Fassaden kann unentdeckt zur Schimmelbildung führen.
Jein. Häufig wird gesagt, dass richtiges Lüften Schimmel vorbeugt und im Umkehrschluss falsches Lüften Schimmelbildung verursacht. Das ist jedoch nur teils richtig, denn falsches Lüften ist lediglich für 10 Prozent der Schimmelbildung verantwortlich. Die häufigste Ursache für Schimmelbildung sind bauliche Mängel – sie sind für 60 Prozent der Schimmelbildung verantwortlich.
Bei den restlichen 30 Prozent handelt es sich um eine Kombination aus baulichen Mängeln und falschem Lüften beziehungsweise dem Fehlen eines Lüftungssystems. So lüftest du optimal gegen Coronaviren.
Werden Schimmelsporen und andere Stoffwechselprodukte des Schimmelpilzes eingeatmet, ist das für den Menschen gefährlich. Hierbei kommt es vor allem darauf an, wie hoch die Konzentration der Schimmelsporen ist und wie lange die Belastung besteht.
Besonders kleine Kinder, sowie immungeschwächte und Menschen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet. Doch auch gesunde Personen können durch einen Schimmelbefall leiden und gesundheitliche Schäden davontragen.
Die Auswirkungen von Schimmel auf deine Gesundheit können vielfältige Formen annehmen. Folgende Symptome treten häufig auf:
Entdeckst du kleine Schimmelflecken im Haus, solltest du sie umgehend entfernen, denn breitet sich der Schimmel erstmal aus und ist größer als deine Handfläche, kannst du selber nicht mehr viel tun und ein Spezialist sollte sich um den Schimmelbefall kümmern.
Bevor du dich an die Schimmelentfernung begibst, solltest du in jedem Falle Schutzhandschuhe und einen Atemschutz tragen. Eine FFP2-Maske reicht aufgrund der kleinen Partikelgröße der Schimmelsporen, die durch die Maske gelangen können, nicht aus. Hier solltest du eine FFP3-Schutzmaske besorgen. Befindet sich der Schimmel an oder hinter einer Tapete, muss diese entfernt und im Müll entsorgt werden. Danach wird die betroffene Fläche mit einem Anti-Schimmel-Mittel behandelt. Hierfür gibt es spezielle Lösungen, die den Schimmel entfernen und einer Neubildung vorbeugen.
Alternativ können die betroffenen Flächen mit hochprozentigem (nicht trinkbaren) Alkohol oder Brennspiritus abgewaschen werden. Dieser Vorgang muss allerdings mehrmals wiederholt werden. Dabei sollte der Raum während und nach der Reinigung gut gelüftet werden. Essig und Essigreiner wirken übrigens nicht gegen Schimmel.
Wichtig: Entfernst du den Schimmel, entfernst du nicht zwangsläufig die Ursache des Schimmels.
Um die Entstehung von Schimmel zu verhindern, musst du die Ursache der Schimmelbildung finden. An welchen Stellen tritt der Schimmel auf? Gibt es Wärmebrücken, die für eine indirekte Durchfeuchtung sorgen? Gibt es undichte Stellen in der Dusche?
Sind Baumängel die Ursache, sollte versucht werden, diese zu beseitigen. Hierfür ist entweder der Vermieter zuständig, oder du selbst, falls es sich um Wohneigentum handelt. Dann sollte ein Spezialist hinzugezogen werden.
Nichtsdestotrotz gibt es auch Maßnahmen, mit denen du die Ausbreitung von Schimmel reduzieren und auch vorbeugen kannst:
Bei Schimmel im Haus ist schnelles Handeln angesagt, denn eingeatmete Schimmelsporen sind gesundheitsgefährdend. Bis zu einer Größe von deiner Handfläche kannst du ihn selbst entfernen, darüber hinaus sollte das ein Fachmann erledigen. Dabei sollte auch immer die Ursache des Schimmels entfernt werden.