Formaldehyd, Stickoxide, Ozon und flüchtige organische Verbindungen: Was wie ein wilder Chemie-Cocktail aus dem Labor klingt, fliegt in vielen Innenräumen durch die Luft und sammelt sich auf Oberflächen. Doch die Luft wird noch dicker. Das waren nämlich nur die häufigsten chemischen Schadstoffe. Dazu mischen sich noch Feinstaub, Mikroplastik, Abriebpartikel, Pollen, Tierhaare und Hausstaub-Milben. Vergessen sollte man aber auch nicht die biologischen Schadstoffe wie Schimmelsporen, Bakterien, Viren, Pilzgifte sowie Kohlendioxid. Puh! Darauf erst mal eine Runde stoßlüften.
Klar, das Einatmen üblicher Konzentrationen der genannten Stoffe bringt dich nicht um. Dein Entgiftungssystem ist grundsätzlich darauf ausgelegt, die schlechte Luft zu filtern und schädigende Partikel auszuscheiden. Das Problem: Vor allem die Belastung durch Umweltgifte ist heutzutage höher als jemals zuvor. Besonders eine dauerhafte Belastung kann Lunge, Leber und Co. überlasten. Dazu kommt, dass schwer abbaubare Chemikalien sich im Körper ansammeln und Feinstaub und Stickoxide Entzündungen triggern können. Sind wir dem Ganzen nun hilflos ausgeliefert? Nein! Mehr dazu hier.
Erfrischende Maßnahmen
Zum einen können wir die Luftqualität in Häusern, Wohnungen und Büros verbessern. Die naheliegendste Lösung: regelmäßig Stoßlüften. Spätestens nach der Coronapandemie wissen wir um die positiven Effekte. Doch schon davor habe ich ein mobiles Tool namens Altos entdeckt, das die aktuelle CO2-Konzentration in Räumen anzeigt. So verpasst man nie den optimalen Zeitpunkt zum Lüften und kann seine kognitive Leistungsfähigkeit oben halten.
Zudem gibt es eine NASA-Studie zu luftverbessernden Pflanzen wie Bogenhanf. Auch empfehlenswert sind Holzmöbel ohne Lacke sowie natürliche Textilien wie Baumwolle. In puncto Schimmel sollte die Luftfeuchtigkeit stets unter 60 Prozent liegen. So weit, so frisch. Wer's ernst meint, kann darüber hinaus Luftfilter mit Hepa- und Aktivkohle-Filtern nutzen. Noch klüger finde ich ein System, das durch spezielle Probiotika Schadstoffe in der Luft und auf Gegenständen neutralisiert (BioLogic von BetterAir, um 270 Euro). Tatsächlich spüre ich als Allergiker die optimierte Indoor-Luft immens. Vor allem mein Schlaf hat sich durch die stündlich versprühten Probiotika verbessert. Bleibt nur noch die Frage, inwieweit man sich körperlich vor schlechter Luft schützen kann. Schließlich lässt sich nicht jeder Raum optimieren, den du betrittst.
Entgiftende Maßnahmen
Zu den wirksamsten Methoden gehört, durch die Nase zu atmen und sie regelmäßig mit Salzwasser zu spülen. Den Entgiftungsorganen Leber und Nieren helfen Bitterstoffe wie Löwenzahn sowie Elektrolyte, etwa aus Kokoswasser. Auch den Darm als Schadstofffilter solltest du unterstützen, etwa durch fermentierte Lebensmittel wie Kimchi. Und schließlich lässt sich die Ausscheidung von Giftstoffen pushen, etwa durch Sauna. Doch der wichtigste Tipp: Verbringe viel Zeit in der Natur (Wald, Strand, Berge). Dort kannst du nämlich wirklich noch von frischer Luft sprechen.
Unser Fitness Director und Biohacking-Experte Nico Airone lebt für Longevity. Hier widmet er sich jeden Monat aktuellen Strategien für maximale Langlebigkeit – er testet, hinterfragt und bewertet
Fazit: Dicke Luft lässt sich vermeiden
Luft in Innenräumen enthält viele Schad- und Reizstoffe. Doch sie lässt sich optimieren – und du kannst ihr entkommen, durch Lüften und Rausgehen. Tu es!