Wer nach einer Bahn Kraulen bereits schlapp macht, hat nicht zu wenig Kraft. Sondern: Er atmet nicht genug aus. Denn unter Wasser können wir nicht wie sonst per Reflex ausatmen - der Wasserwiderstand ist zu groß. Daher muss die Luft hier aktiv durch Mund und Nase ausgestoßen werden. "Nur so ist genug Zeit, um in der Überwasser-Phase ausreichend Luft zu holen", erklärt Schwimm- Landestrainer Reinhard Kautz aus Berlin. Andernfalls müssen Sie fortwährend bei jedem Zug atmen und verkrampfen nach kurzer Zeit – nicht auf Grund von Überanstrengung, sondern aus Sauerstoffmangel!
Wer länger durchhalten will, sollte sich daher vor allem aufs Ausatmen konzentrieren: "Ausatmen dauert erheblich länger als Einatmen", erläutert Kautz. Erst, wenn der offene Mund bei seitlicher Rotation die Wasseroberfläche wieder erreicht, ist Schluss.
Im Waschbecken
So viel Wasser ins Waschbecken einlassen, dass Sie Ihren Kopf darin versenken können. Atmen Sie unter Wasser (komplett) aus. Holen Sie dann knapp über der Wasseroberfläche durch seitliche Kopfrotation wieder Luft.
Im Schwimmbecken
Mit den Händen ergreifen Sie die Überlaufrinne des Schwimmbeckens, die Beine strecken Sie nach hinten. Damit Sie nicht untergehen, schlagen Sie mit den Beinen. Den Kopf nehmen Sie zwischen die ausgestreckten Arme. Durch Drehungen des Kopfes nach rechts und links atmen Sie ein, unter Wasser dann vollständig aus. Trainingsdauer: 3x1 Minute.
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Probieren Sie den 3er-Zug: Nach 3 Armzügen atmen Sie im Wechsel zur rechten oder zur linken Seite – und zwar erst, wenn der Arm schon bis zur Hüfte durchgezogen wurde. "Je weniger Sie atmen, desto ruhiger ist Ihre Wasserlage", so Jörg Mikoleit, Schwimmtrainer am Sportzentrum Medicos in Gelsenkirchen (www.medicos-aufschalke.de).
Ist zu kompliziert? Dann atmen Sie nach jedem zweiten Armzug. Nehmen Sie sich Zeit fürs Ausatmen unter Wasser, damit in der Lunge ein Gasaustausch stattfindet. "Wird Kohlendioxid nicht ausgeatmet, kann kein Sauerstoff aufgenommen werden", erklärt der Experte.