Zone-2-Training: So bringst du Fettverbrennung und Ausdauer aufs nächste Level

Ausdauer trifft Effizienz
Zone-2-Training: So bringst du Fettverbrennung und Ausdauer aufs nächste Level

ArtikeldatumVeröffentlicht am 06.11.2025
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Young man skipping rope in the gym
Foto: GettyImages.de/Anchiy

Wer sich in der Fitness-Bubble bewegt, kommt aktuell am sogenannten Zone-2-Training nicht vorbei. Das Workout verspricht maximale Fettverbrennung bei minimaler Belastung und soll nicht nur die Ausdauer, sondern auch den Muskelaufbau unterstützen. Um Zone 2 richtig für dich zu nutzen, musst du deine entsprechende Herzfrequenz kennen und wissen, wie du dir das moderate Ausdauertraining zunutze machst. Wir verraten dir hier, wie du deine Zone 2 berechnest, wie du richtig mit ihr trainierst und welche typischen Fehler du vermeiden solltest.

Was ist Zone-2-Training?

Beim Zone 2 Training handelt es sich um ein Ausdauertraining, bei dem du dich in einem moderaten Intensitätsbereich bewegst – also nicht zu entspannt, aber auch nicht zu anstrengend. Dein Körper arbeitet dabei überwiegend im aeroben Stoffwechsel und nutzt so Fett statt Kohlenhydrate als Hauptenergiequelle.

Die verschiedenen Trainingszonen orientieren sich dabei an deiner Herzfrequenz. In Zone 1 bist du locker unterwegs, während in Zone 5 die maximale Belastung stattfindet. Zone 2 liegt ungefähr bei 60 bis 70 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz und trifft so genau den Bereich, in dem Grundausdauer und Fettstoffwechsel gefördert werden.

Das Beste: Ein Training in Zone 2 fühlt sich angenehm an. Du atmest tiefer, kannst dich aber noch locker unterhalten. Das Workout ist also effektiv, aber auch nachhaltig. Im Gegensatz zu HIIT- oder Intervalltraining gehst du hier nicht an deine Grenzen, sondern arbeitest an deiner langfristigen Resilienz.

Warum ist Zone-2-Training so effektiv?

Male athlete monitoring heart rate recovery on smartwatch after completing high intensity cross training exercise session
GettyImages.de/Tom Werner

Das Training bei moderater Herzfrequenz hat verschiedene Vorteile für dich – egal, ob du Läufer oder Kraftsportler bist. Das macht das Zone-2-Workout so effektiv:

  • Mitochondrien-Booster: Zone-2-Training regt das Wachstum der Mitochondrien an. Je mehr davon du hast, desto besser funktioniert deine Energieproduktion und Fettverbrennung.
  • Effizienter Fettstoffwechsel: In Zone 2 lernt dein Körper, Fett als Hauptenergiequelle zu nutzen. Das steigert Ausdauer, Regeneration und Leistungsfähigkeit.
  • Geringe Belastung, große Wirkung: Moderate Intensität schont das Herz-Kreislauf-System und die Gelenke, verbessert aber nachhaltig die Grundlagenausdauer.
  • Langfristiger Aufbau: Du legst eine stabile Basis, auf der du später Kraft, Tempo und Intensität gezielt steigern kannst.
  • Mehr Energie im Alltag: Regelmäßiges Training in Zone 2 erhöht deine Ausdauerkapazität – du fühlst dich wacher, fitter und belastbarer, auch außerhalb des Sports.

So findest du deine persönliche Zone 2

Deine Zone 2 liegt ungefähr bei 60 bis 70 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz. Um den individuellen Wert für dich zu berechnen, kannst du folgende Faustformel benutzen: 220 minus dein Alter = Maximalpuls. Davon 60 bis 70 Prozent ergibt deinen idealen Zone-2-Bereich. Beispiel: Mit 35 Jahren entspricht das etwa 111 bis 130 Schlägen pro Minute.

Noch genauer wird die Zahl mit einem Laktat- oder Atemtest beim Sportmediziner. Alternativ kannst du deine Fitnessuhr oder einen Brustgurt zu Rate ziehen und die aufgezeichneten Werte als Referenz nutzen. Viele Smartwatches zeigen dir sogar direkt an, wenn du dich in Zone 2 befindest.

Während des Trainings kannst du auch auf den "Talk-Test" zurückgreifen: In Zone 2 solltest du beim Laufen oder Radfahren noch sprechen, aber nicht singen können. Wenn du leicht außer Atmen bist, aber deine Atmung noch kontrollieren kannst, liegst du genau richtig.

Zone-2-Training: So geht es richtig

Healthy lifestyle, exercising and people concepts. Muscular man doing leg presses on leg press machine in the gym.
GettyImages.de/Nitat Termmee

Wenn du deine Zone 2 kennst, ist das schon mal die halbe Miete. Trotzdem gibt es noch ein paar Punkte, die du beim moderaten Ausdauertraining beachten solltest:

  • Langsam starten: 2 bis 3 Einheiten pro Woche à 45 bis 90 Minuten – ideal sind Laufen, Radfahren oder zügiges Gehen im gleichmäßigen Tempo.
  • Puls im Blick behalten: Tracke deine Herzfrequenz mit Smartwatch oder Brustgurt und bleib konsequent im Bereich deiner Zone 2.
  • Locker statt schnell: Wenn du in Zone 2 läufst, fühlt es sich oft ungewohnt langsam an und genau das ist der Punkt. So trainierst du effizient, ohne zu überlasten.
  • Regelmäßigkeit schlägt Intensität: Konstanz ist entscheidend. Wer langfristig in Zone 2 bleibt, stärkt Herz, Ausdauer und Fettstoffwechsel nachhaltig.
  • Geduld zahlt sich aus: Fortschritte zeigen sich nach ein paar Wochen – dann wirst du merken, dass du bei gleichem Puls immer schneller wirst.

Diese typischen Fehler solltest du beim Zone-2-Training vermeiden

Langsam und konstant trainieren – klingt an sich ganz easy, oder? Auch wenn der Ansatz von Zone-2-Training sehr einleuchtend ist, passiert doch schnell der ein oder andere Fehler. Vorsicht bei folgenden Dingen:

  • Zu hohes Tempo: Viele trainieren unbewusst in Zone 3 – das fühlt sich "produktiver" an, bringt aber weniger Fettverbrennung und bremst die Ausdauerentwicklung. Gerade beim Zone-2-Laufen ist es normal, dass du anfangs das Tempo stark reduzieren musst.
  • Zu kurze Einheiten: Der Fettstoffwechsel springt erst nach rund 30 Minuten richtig an. Wer zu früh stoppt, verschenkt den Effekt.
  • Kein Puls-Check: Ohne Herzfrequenzmessung oder Test ist es schwer, die echte Zone 2 zu treffen. Raten funktioniert hier selten.
  • Ungeduld: Zone-2-Training ist langfristig angelegt. Sichtbare Verbesserungen brauchen Zeit und Beständigkeit.
  • Fehlende Abwechslung: Immer dieselbe Strecke, dasselbe Tempo? Ergänze Zone 2 mit Technik- oder Krafttraining, um ganzheitlich stärker zu werden.

So kannst du Zone-2-Training und Kraftsport kombinieren

Handsome man preparing for working out
GettyImages.de/milanvirijevic

Früher dachten viele, dass Kraftsport und Cardio nicht zusammenpassen. Heute wissen wir: Zone-2-Training ist der perfekte Gegenpol zu intensiven Kraft- oder HIIT-Einheiten. Deine Muskeln werden durch das Training besser mit Sauerstoff versorgt und du regenerierst schneller – kannst also beim nächsten Gewichtstraining auch härter pushen.

In deinen Trainingsplan passt Zone 2 am besten an Ruhetagen oder nach dem Krafttraining, um den Kreislauf in Schwung zu bringen, ohne die Muskeln zu ermüden. Moderates Cardio kann auch helfen, Muskelkater zu reduzieren!

Am besten setzt du bei der Trainingsplanung auf das Prinzip des "Polarized Trainings": Etwa 80 Prozent deiner Einheiten locker (Zone 2), 20 Prozent intensiv. So profitierst du von Fettverbrennung, Herzgesundheit und Leistungssteigerung, ohne Masse zu verlieren.

Extra-Plus: Viele Profis – von CrossFit-Athleten bis zu Bodybuildern – integrieren Zone-2-Cardio, um ihre Herzfrequenzvariabilität, Regeneration und Stressresistenz zu verbessern. Es ist das unsichtbare Fundament, das dich stabiler, belastbarer und leistungsfähiger macht – im Gym und außerhalb.

FAQ: Häufige Fragen zum Zone-2-Training