Haut ist nicht gleich Haut – besonders, wenn es um die empfindliche Augenpartie geht, denn die Haut um die Augen ist dünner als die restliche Gesichtshaut und enthält zudem weniger Talgdrüsen. "Da man sehr häufig blinzelt und die Mimik für kleine Knitterfältchen sorgt, verliert der Bereich schneller an Elastizität. Auch für kaltes Wetter oder UV-Strahlung ist die Haut am Auge empfindlicher und braucht deshalb besonderen Schutz", erklärt Dr. Emi Arpa, Ärztin und Inhaberin der Praxis Dr. Emi für ästhetische Medizin und Dermatologie in Berlin.
Kann ich auch normale Gesichtscreme für die Augen nutzen?
"Natürlich kann man seine reguläre Gesichtscreme im gesamten Gesicht und damit auch in der Augenregion auftragen. Meistens tun wir dies ohnehin schon", erzählt uns Dr. Arpa im Interview. Es lohnt sich aber laut der Hautexpertin, zusätzlich zu einer guten Gesichtscreme, in eine passende Augenpflege zu investieren, um die Haut der Augenpartie optimal zu pflegen. "Denn die Augenpartie hat wie eingangs erwähnt nur geringe Feuchtigkeitsdepots. Deshalb trocknet sie schneller aus. Dies kann zu Reizungen, Rötung und Schuppung führen und schließlich zu Fältchen."
Unser Favorit gegen Augenringe: Biotherm 'Blu Pro-Retinol Eye Cream'
Woran erkenne ich eine gute Augenpflege?
Eine gute Augenpflege sollte in erster Linie viel Feuchtigkeit spenden. Glycerin, Antioxidantien, Liposome oder Hyaluronsäure sind laut Dr. Arpa wirksame Bestandteile einer guten Augencreme. Absolute No-Gos seien hingegen Duft- oder Farbstoffe. "Auch Silikone, Paraffine oder Parabene sollten gemieden werden", findet Dr. Arpa und fährt fort: "Da UV-Strahlung auch zur Hautalterung beiträgt, sollte die Augenpartie wie eingangs erwähnt gut davor geschützt werden." Also: Sonnenbrille tragen und auf eine Augencreme setzen.
Unser Favorit für eine trockene Augenpartie: Avène 'Hyaluron Activ B3'
Welche Augencremes helfen bei dicken Augen?
"Schlafmangel, salzige, fettige Nahrung und Alkoholkonsum führen zu geschwollenen Augen bzw. lassen einen müder erscheinen. Hierbei können bereits kühlende Jadestein-Roller helfen. Aber auch Augenpflegeprodukte in Form von Gelen oder kühl gelagerte Augencremes helfen ebenfalls. Koffein oder Grüntee-Extrakten sind Gerbstoffe, die den Lymphabfluss anregen und so abschwellend wirken", erklärt Dr. Emi Arpa.
Unser Favorit gegen Tränensäcke: Paula's Choice 'Resist Anti-Aging Augengel'
Welche Cremes helfen bei dunklen Augenringen?
"Gegen dunkle Augenringe helfen aufhellende Substanzen wie Vitamin C oder Retinol", weiß Dr. Arpa. Erwarte aber kein Wunder über Nacht. Bis die Stoffe wirken, dauert es mitunter Wochen bis Monate. Geduld ist gefragt. Übrigens: Nicht immer sind durchgefeierte Nächte schuld an dunklen Schatten: "Bei manchen Menschen ist die Haut um die Augen von Natur aus besonders stark pigmentiert. Auch können Gefäße hier besonders gut durchscheinen, da die Haut hier am dünnsten ist. Ebenfalls haben Menschen mit Neurodermitis häufig dunkle Ringe an den Augen, dies sollte dann aber regelmäßig durch Dermatolog:innen betreut werden."
Unser Favorit empfindlicher Haut: La Roche Posay 'Toleriane Dermallergo '
Wie wende ich Augencremes richtig an?
1. Die richtige Menge macht's
Beim Auftragen von Augencreme gilt: Eine erbsengroße Menge reicht völlig aus, um beide Augenpartien optimal zu versorgen. Zu viel Produkt kann die empfindliche Haut überpflegen und schlimmstenfalls zu Schwellungen oder Irritationen führen. Tipp: Gib einen kleinen Klecks auf deinen Ringfinger und verteile ihn auf beide Augen – so bleibt die Dosierung perfekt unter Kontrolle.
2. Die perfekte Technik
Vermeide es, die Creme kräftig einzureiben oder zu verwischen. Stattdessen solltest du sie mit leicht klopfenden Bewegungen in die Haut einarbeiten. Nutze dafür idealerweise den Ringfinger: Er ist der schwächste Finger und übt automatisch weniger Druck aus – perfekt für die sensible Augenpartie. Starte am inneren Augenwinkel und arbeite dich sanft nach außen vor. So wird die Durchblutung angeregt und Schwellungen können besser abklingen.
3. Das richtige Timing
Trage deine Augencreme zweimal täglich auf:
- morgens direkt nach der Gesichtsreinigung, um die Haut zu schützen und Zeichen von Müdigkeit abzumildern
- abends nach der Reinigung, damit die Wirkstoffe über Nacht ihre volle regenerierende Wirkung entfalten können
Im Sommer oder bei intensiver UV-Belastung solltest du zusätzlich auf eine Augenpflege mit integriertem Lichtschutzfaktor setzen – gerade die dünne Haut um die Augen ist besonders anfällig für Sonnenschäden und frühzeitige Alterungszeichen.
Und wenn Cremes nicht helfen?
Dr. Arpa erklärt: "Je nach Ausprägung und Wunsch der Patienten gibt es einige Möglichkeiten, um den Bereich der Augen frischer und wacher aussehen zu lassen. Bei Krähenfüßen eignet sich z.B. Botulinumtoxin sehr gut, um die Mimikfältchen zu glätten bzw. einer tieferen Ausprägung vorzubeugen. Hyaluronsäure bzw. Skinbooster können in der Tränenrille angewendet werden. Hierdurch sieht man weniger müde aus und gegebenenfalls können dunklere Augenschatten ausgeglichen werden.
Zur Behandlung von Knitterfältchen im Augenbereich eignen sich aber auch sehr gut Mesotherapie oder eine Eigenblutbehandlung, um den Bereich aufzupolstern und einen neuen Glow zu erreichen. Natürlich hängt alles von der individuellen Anatomie ab. Auf die Wünsche und Erwartungen wird dann in einem ärztlichen Aufklärungsgespräch eingegangen, sodass man gemeinsam den besten Weg findet." Wie bei allen medizinischen Eingriffen gilt: Was wirkt, kann potenziell auch Nebenwirkungen haben. Ein:e gute:r Ärzt:in klärt im Beratungsgespräch darüber auf.
Fazit: Augen auf bei der Augenpflege!
Gute Augenpflege muss kein Hexenwerk sein. Mit der richtigen Creme und ein paar simplen Tricks holst du dir im Handumdrehen einen frischen, wachen Blick zurück.