Eingewachsene Haare vermeiden: 8 Tipps

Entzündungen nach der Rasur
Die besten Tipps gegen eingewachsene Barthaare

Zuletzt aktualisiert am 08.11.2024
Rasurbrand: Das hilft
Foto: wavebreakmedia / Shutterstock.com

Wenn du dich schon rasierst, dann am besten richtig glatt, sodass kein Stoppel fühlbar und am besten auch keine Schatten sichtbar bleiben. Leider kann die vermeintlich schönheitsfördernde Maßnahme auch nach hinten losgehen. Nicht selten sind schmerzhafte, leuchtend-rote Knötchen, die dich aussehen lassen, als wärst du wieder mitten in der Pubertät, die Folge.

Bei den Pusteln handelt es sich allerdings nicht um Pickel, sondern um eingewachsene Haare. Und mit dem Hautproblem bist du nicht alleine. "Vor allem unter Männern, die sich (für den Job) täglich rasieren müssen, sind eingewachsene Haare extrem verbreitet", sagt Dr. Bruce A. Brod, Hautarzt und Professor für Dermatologie an der University of Pennsylvania.

"Manchmal müssen Dermatologen sogar Bescheinigungen ausstellen, damit Männer eine Entschuldigung für den Arbeitgeber haben, sich nicht mehr täglich zu rasieren." Damit die Rasur dich und deine Haut nicht auch so stresst, verraten wir hier, welches die Ursachen für eingewachsene Haare sind, wie du Rasierpickeln vorbeugen kannst und wie du die fiesen Entzündungen wieder loswirst.

Wie kommt es zu eingewachsenen Barthaaren?

Wenn du dich rasierst, hat das Haar, das nachwächst, durch den Schnitt eine breitere Kante. Dadurch kann es nicht mehr so leicht durch den dafür vorgesehenen Kanal in der Haut dringen und bleibt in manchen Fällen stecken. Die Folge: "Weil das Haar trotzdem weiterwächst, macht es einen U-Turn – wächst also rückwärts in die Haut hinein", sagt Dr. Brod. Der Experte erklärt weiter: "Genau wie bei einem Splitter sieht der Körper das Haar jetzt als einen Eindringling an und sendet vermehrt weiße Blutkörperchen an die betroffene Stelle." Dadurch kommt es zu einer pickelartigen Entzündung, die juckt und schmerzt. Und wenn wir schon beim Thema sind: Diese 4 fiesen Infektionen drohen bei der Rasur.

Ein weiterer Verursacher für eingewachsene Barthaare können abgestorbene Hautschüppchen sein, welche die Haarfollikel verstopfen. Das Haar darin kann dadurch nicht nach außen dringen und bleibt ebenfalls stecken – mit den gleichen Folgen.

Wie kann ich eingewachsenen Haaren vorbeugen?

Wer zu eingewachsenen Haaren neigt, muss sich keinen Bart stehen lassen. Schon kleine Anpassungen in der Rasur-Routine helfen, eingewachsene Haare zu vermeiden. So geht's richtig:

  1. Verwende am besten einen speziellen Rasierer für empfindliche Haut – zum Beispiel den SkinGuard-Rasierer von Gillette. Der hat einen speziellen Schutzbügel, wodurch die Klingen keinen direkten Hautkontakt haben: So werden die Haare minimal über der Hautoberfläche gekappt und du bleibst von eingewachsenen Haaren verschont. Auch ein Rasierhobel mit nur einer Klinge wie dieses edle Exemplar von Mühle kann für deine Haut vorteilhaft sein.
  2. Weiche die Barthaare vor der Rasur mit einem warmen Waschlappen für 5 bis 10 Minuten auf.
  3. Benutze ein besonders gleitfähiges Rasiergel. Wir empfehlen das Rasiergel mit Teebaumöl von Australian Bodycare.
  4. Rasiere die Haare in Wuchsrichtung. Wenn du die Haare gegen den Strich rasierst, kürzt du die Haare unter der Haut, was – du weißt es bereits – eingewachsene Haare begünstigt.
  5. Wenn du Hautirritationen nach der Rasur bemerkst und eingewachsene Haare befürchtest, kann es helfen, Kinn und Wangen vor dem Schlafengehen für 5 Minuten zu massieren. Am besten in kreisenden Bewegungen mit einem warmen Waschlappen.
  6. Die Haut anschließend mit einem antientzündlichen Gesichtswasser wie diesem besonders gut verträglichen Toner von Typology mit 7 Prozent Niacinamid beruhigen.
  7. Nach der Rasur eine After-Shave-Lotion auftragen. Zum Beispiel unseren Redaktionsliebling von Weleda.
  8. Benutze 1 bis 2x pro Woche ein sanftes Gesichtspeeling. Unser Favorit ist das Sukin Australian Naturel Gesichtspeeling für den Mann, das revitalisiert und sehr verträglich ist. Die enthaltenen Peelingpartikel entfernen tote Hautzellen und die Barthaare können nicht so schnell einwachsen.
  9. Und denk immer daran, die Klingen dürfen nicht alt und dreckig sein. Was das im Klartext heißt, liest du hier: So oft solltest du die Rasierklingen wechseln.

Ich rasiere mich richtig. Warum bekomme ich trotzdem immer wieder eingewachsene Haare?

Ist dein Bart sehr kraus? Dann könnte das der Grund für eingewachsene Haare sein. Lockige Haare wachsen nicht gerade aus der Pore heraus, sondern seitlich unter die Haut. Auch der Rasierer kann schuld sein, besonders wenn er mehr als 3 Klingen hat. "Rasierer mit mehreren Klingen kappen das Haar oft schon leicht unterhalb der Hautoberfläche. Das sorgt zwar für ein glatteres und langanhaltendes Ergebnis, erhöht aber auch die Chance, dass das Haar einwächst", erklärt der Experte.

Übrigens: Eingewachsene Haare treten meist unter dem Kinn und am Kehlkopf auf. Der Grund: "Männer neigen dazu, die Haut dort bei der Rasur besonders zu stretchen, um die Haare besser zu erwischen, wodurch sie allerdings auch noch kürzer abgeschnitten werden." Allerdings können eingewachsene Haare an jeder Körperstelle auftreten, an der du dich rasierst – auch unterhalb der Gürtellinie. Hier findest du weitere Haarentfernungstipps für Männer.

Das Haar ist bereits eingewachsen: Was kann ich tun?

Leg dir eine warme Kompresse auf, um die Poren zu weiten. Das kann helfen, das Haar zu befreien. Bringt nichts? Spezielle Cremes gegen eingewachsene Haare können helfen, das Haar aufzurichten und abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen.

Allerdings müssen diese Pflegeprodukte gegen eingewachsene Haare über einen längeren Zeitraum angewendet werden, um ihre Wirkung zu erzielen. Auch ein Gesichtswasser mit Salizylsäure kann helfen, abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und Entzündungen zu lindern. Sobald die Stelle stark schmerzt, sich eine ernsthafte Entzündung oder sogar ein Furunkel anbahnt, heißt es: Finger weg und schnell zum Arzt!

Was passiert, wenn man eingewachsene Haare nicht entfernt?

Wenn eingewachsene Haare nicht entfernt werden, können verschiedene Probleme auftreten. Ein eingewachsenes Haar entsteht, wenn ein Haar unter die Haut wächst, statt durch sie hindurch. In vielen Fällen heilt es von selbst, aber in anderen Fällen kann es zu Komplikationen kommen:

  1. Entzündung und Schwellung: Die Haut um das eingewachsene Haar kann rot, geschwollen und empfindlich werden. Dies ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf das eingewachsene Haar.
  2. Schmerz und Juckreiz: Eingewachsene Haare können Schmerzen verursachen oder stark jucken, was unangenehm sein kann.
  3. Eiterbildung: Wenn sich das eingewachsene Haar entzündet, kann sich eine Pustel oder Eiterblase bilden, ähnlich wie bei einem Pickel.
  4. Narbenbildung: Wenn die Entzündung nicht abklingt oder sich die Stelle wiederholt entzündet, kann dies zu dauerhafter Narbenbildung führen.
  5. Infektion: Eine der ernsthafteren Komplikationen ist eine bakterielle Infektion. Unbehandelte, infizierte eingewachsene Haare können sich zu Abszessen entwickeln, die eventuell medizinisch behandelt werden müssen.

Um das Risiko von Komplikationen zu minimieren, empfiehlt es sich, auf die richtige Haarentfernungstechnik zu achten und die Haut gut zu pflegen. Sollte es sich entzünden oder nicht von alleine heilen, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen, um eine mögliche Infektion zu verhindern.

Wenn gar nichts hilft: lieber zum Hautarzt als selber drücken

"An eingewachsenen Haaren herumzudrücken oder die Härchen mit einer Pinzette im Alleingang aus der Haut zu operieren, tut nicht nur ordentlich weh, sondern kann die Sache noch verschlimmern", warnt Dr. Brod. "Weil die Hautbarriere dabei verletzt wird, können Bakterien eindringen und eine fiese Entzündung auslösen – nicht selten bleiben davon dauerhafte Narben zurück." Wenn sich aus ehemals eingewachsenen Haaren Narben oder dunkle Flecken bilden, können Pflegeprodukte mit Retinol helfen, die Haut zu ebnen. Der Arzt kann stärkere und somit wirksamere Präparate verschreiben.

Was kann der Hautarzt gegen eingewachsene Haare unternehmen?

"Der Hautarzt kann mit einer Nadel oder einem Skalpell einen kleinen Schnitt in die Haut machen, um die eingewachsenen Haare zu befreien", erklärt der Experte. In stärkeren Fällen kann der Arzt Kortisoncreme oder sogar Antibiotika zum Einnehmen verschreiben, um die Entzündung zu reduzieren.

Einen Bart musst du dir nicht gleich stehen lassen: Rasiere dich nach Möglichkeit nicht allzu häufig, am besten in Wuchsrichtung und nur mit Produkten, die speziell für sensible Haut entwickelt wurden.