Schwere Gewichte zu heben, gilt als einer der Longevity-Schlüssel schlechthin. Aus guten Gründen: Aufbau funktioneller Kraft und von Muskelmasse, Steigerung der Knochendichte, kardiovaskuläre Optimierungen bis hin zu kognitiven Benefits.
Während ich noch zig weitere Effekte aufzählen könnte, die Alterserscheinungen bremsen, blicken wir hier lieber der Praxis ins Auge.
Was spricht gegen Koffein?
Nicht jeden Tag haben wir (mich eingeschlossen) den Antrieb, unser Training hochmotiviert aufzunehmen. So vielseitig die Gründe dafür sind, so einfach war für mich bis vor einiger Zeit die Lösung. Ein kickender Pre-Workout-Booster musste her, gerne mit 200 Milligramm Koffein oder mehr.
Doch das kann auf Dauer nicht nur das Herz belasten, sondern auch den Schlaf. Je nach Genetik benötigt der Körper schließlich bis zu 9 Stunden, um das aufgenommene Koffein wieder abzubauen. Mit Blick auf den Nachtschlaf spricht das bei einer Schlafenszeit um 23 Uhr für die späteste Koffein-Dosis um 14 Uhr. Trainierst du also später, sollte der Booster nicht infrage kommen.
Dazu kommt, dass viele Pre-Workout-Drinks eine wahnsinnig lange Zutatenliste mitbringen. Die setzt sich meist aus den zahlreichen Wirkstoffen zusammen, jedoch leider oft in viel zu geringen Dosen. Zudem verstecken sich hier reihenweise künstliche Süß- und Farbstoffe. Beide, vor allem das weitverbreitete Süßungsmittel Sucralose, können sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken. Gründe für die Suche nach einer Alternative gibt's also mehr als genug. Let's go!
Elektrolyt-Lösung als Pre-Workout-Booster?
Klar könnte man einfach eine Tasse Kaffee vor dem Training trinken. Der enthält im Schnitt schließlich nur zwischen 80 und 120 Milligramm Koffein. Doch was entzieht der Wachmacher dem Körper? Zwar kein Wasser (ein Mythos!), Elektrolyte jedoch schon. Insofern sollte ich wohl eher diese vorm Training tanken.
Im Gegensatz zu reinem Wasser bringen Elektrolyt-Mischungen durch das Prinzip der Osmose die Flüssigkeit auch in die Zellen. Zudem spielen sie eine zentrale Rolle für die Energie-Produktion und die Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Davon kann man also auch in puncto Fokus profitieren. Leider kommen viele Elektrolyt-Drinks mit ebenso fragwürdigen Inhaltsstoffen daher wie die meisten Booster. Ein auswegloses Dilemma?
Booster-Alternativen: Die Mischung macht's
Nebenbei fehlen mir bei den Elektrolyt-Drinks da draußen leistungssteigernde Inhaltsstoffe in adäquaten Mengen. Die Rede ist von Kreatin als Energieantrieb oder der Aminosäure Citrullin, um den Blutfluss zu erhöhen. Zum Glück stoße ich bei der "Donner-Mischung" von The Minerals (450 Gramm, um 43 Euro) auf einen Elektrolyt-Mix, der unter anderem genau diese Wirkstoffe enthält. Er schmeckt leicht salzig, aber kommt ohne Farb- und Süßstoffe aus.
Im wochenlangen Test lege ich bärenstarke Workouts hin, nach denen ich längst nicht so überdreht bin wie bei den Boostern der alten Schule. Mein Tipp: 3 bis 4 Gramm reines Beta-Alanin hinzufügen, um die Leistungsfähigkeit zu steigern und ein treibendes Kribbeln auf der Haut zu spüren. Und wenn ich doch noch mehr Antrieb brauche, gibt's vorab einen doppelten Espresso – jedenfalls vor 14 Uhr.
Fazit: Nur ein blitzsauberer Boost hilft dir wirklich auf die Sprünge
Normale Pre-Workout-Booster haben meist zu viel Koffein und enthalten fragwürdige Süß- und Farbstoffe. Ein cleverer Elektrolyt-Mix liefert neben Kreatin und Citrullin auch Galaktose für den Energieschub. Wenn du so eine smarte Kombi findest, bist du vor dem Workout bestens versorgt.