Nicht essen!
Gifte in Lebensmitteln

Nicht nur Pilze, auch andere Lebensmitteln enthalten von Natur ausgiftige Stoffe. So wird’s schmack- statt schmerzhaft
Tomaten können giftiges Solanin enthalten
Foto: Lightspring / Shutterstock.com
  • Rosenkohl enthält die Substanz Allylisothiocyanat. Dieser Stoff fördert die Entstehung eines Kropfes und kann sogar Krebs auslösen. Ab 500 Gramm rohem oder nicht vollständig gegartem Rosenkohl steigt das Risiko.
    Gegengift: Kochen Sie den Kohl rund 25 Minuten komplett durch. „Durch Hitze und Wasser wird der Stoff vollständig zerstört“, erklärt Dr. Florencio Zaragoza, Chemiker und Buchautor aus Visp/Schweiz (Gifte in Lebensmitteln? Stritzinger-Verlag, zirka 10 Euro).
  • Muscheln sind von Natur aus eigentlich völlig ungefährlich. Es können sich allerdings gefährliche Algen eingenistet haben. „Diese enthalten ein potenziell tödliches Nervengift“, erklärt Zaragoza. Schon eine Portion belasteter Muscheln ist für Menschen bedrohlich.
    Gegengift: Nehmen Sie Zuchtmuscheln (im Lokal die Regel). Das Risiko ist hier gleich null, da die Algenbelastung kontrollierbar ist.
  • Tomaten weisen in den grünen, unreifen Teilen und im Stielansatz Solanin auf. Bei Verzehr großer Mengen kann es Bauchschmerzen auslösen – und sogar Sehstörungen (dafür bedarf es aber einer 10-Kilo-Portion).
    Gegengift: Schneiden Sie die grünen Stellen und den Stielansatz heraus. Sie können den Solaningehalt auch durch Braten senken, dann geht die Substanz ins Öl über.
  • Lakritze wird aus Süßholz gewonnen, und darin steckt Glycyrrhizin. Dieses Gift kann ab einem Verzehr von 100 Gramm Lakritze täglich Müdigkeit und sogar Bluthochdruck hervorrufen.
    Gegengift: Ein Beutel pro Tag? Reduzieren Sie Ihren Konsum auf ein normales Maß, dann werden diese Symptome verschwinden – und Kalorien sparen Sie so auch.
  • Zimt kann zu Erbrechen führen, falls Sie es in großen Mengen essen (15 Zimtsterne genügen dafür). Auslöser ist der Aromastoff Cumarin.
    Gegengift: Kaufen Sie statt des billigen Cassia-Zimts den teureren Ceylon-Zimt, denn in Letzterem steckt deutlich weniger Cumarin.
  • Kakao und Schokolade enthalten Oxalsäure. Große Mengen davon behindern die Aufnahme von Calcium, fördern so Nierensteine und Osteoporose. Dafür müssten Sie jedoch mehr als 10 Kilo Schokolade essen – und das dann auch öfter als einmal.
    Gegengift: Verwenden Sie statt echtem Kakao Instant-Pulver – dessen Säuregehalt ist geringer
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10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023