Kniebeugen vs. Kreuzheben: Diese Übung bringt dich weiter

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Kniebeugen vs. Kreuzheben: Diese Übung bringt dich weiter

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 15.10.2025
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Kniebeugen vs. Kreuzheben: Diese Übung bringt dich weiter
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Sowohl Squats als auch Deadlifts beanspruchen den ganzen Körper, beide bauen extreme Kraft auf, beide haben ihr Fanlager. Doch welche Übung ist für dich die bessere Wahl? Wir sagen es dir.

Kniebeugen vs Kreuzheben: Das musst du wissen

Die Kniebeuge und das konventionelle Langhantel-Kreuzheben gehören zu den bekanntesten Übungen im Fitness-Studio, um Kraft und Muskelmasse im Unterkörper aufzubauen. Doch wenn du dich nur für eine entscheiden müsstest, welche sollte dann Vorrang haben?

"Willkommen zum Fitness-Studio-Äquivalent von Godzilla gegen King Kong", beschreibt Ebenezer Samuel, Fitness-Direktor bei Men’s Health in den USA, den Vergleich. "Tatsächlich sind beide Übungen absolute Spitzenreiter, da sie gleich mehrere große Muskelgruppen im Unterkörper beanspruchen und es erlauben, sehr viel Gewicht zu bewegen."

Da du nicht immer beide Übungen in dein Training integrieren kannst, hängt die Entscheidung, welche du priorisieren solltest, vor allem von deinem Körpertyp und deinen persönlichen Zielen ab, außerdem spielt es eine Rolle, in welcher der beiden Übungen du besser bist. Oft neigt man dazu, die Übung zu bevorzugen, die den eigenen Stärken entspricht. Dabei liegt der Fortschritt wie so oft außerhalb der Komfortzone. Also ran da!

Concentrating for next step
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Kniebeugen und Kreuzheben: Die Gemeinsamkeiten

Egal, ob du bisher nur Squats oder nur Deadlifts in dein Workout integriert hattest – beide sind absolute Klassiker im Krafttraining. Sowohl die Kniebeuge als auch das Kreuzheben werden deine Muskelmasse aufbauen und damit deine Kraft verbessern.

Bei beiden Übungen "nutzt du fast jeden Muskel in deinem Körper, solange du dich anstrengst", sagt Experte Samuel. Beide belasten auch deine Wirbelsäule in einem guten Maße, was deine Knochendichte langfristig verbessern kann. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass sie sehr ermüdend für das zentrale Nervensystem sind. Aufgrund dessen solltest du immer ausreichend Ruhephasen zwischen deinen Trainingssätzen einplanen.

Was unterscheidet Kniebeugen und Kreuzheben?

Der wesentliche Unterschied zwischen Kniebeugen und Kreuzheben liegt in den Hauptmuskelgruppen, die bei jeder Übung den größten Teil der Arbeit leisten. Dabei spielt auch die jeweilige Ausführung der Übung eine Rolle – beispielsweise beansprucht eine Sumo-Kreuzheben-Variante andere Muskeln als das klassische Kreuzheben. Für diese Betrachtung fokussieren wir uns jedoch auf die gängigsten Formen: das konventionelle Langhantel-Kreuzheben und die klassische Langhantel-Kniebeuge.

Beim konventionellen Kreuzheben steht die Hüftstreckung im Vordergrund. Vor allem Gesäßmuskeln und Hamstrings sind hier maßgeblich aktiv, um die Hüfte nach oben zu bringen. Auch die Rückenmuskulatur ist stark gefordert, da sie die Wirbelsäule während der gesamten Bewegung stabilisieren muss.

Im Gegensatz dazu liegt bei der Langhantel-Kniebeuge die Betonung auf der Bewegung im Kniegelenk. Dabei arbeiten vor allem die vorderen Oberschenkelmuskeln, die Adduktoren sowie die Gesäßmuskeln zusammen, um sowohl Knie als auch Hüfte zu strecken. Die Rückenmuskulatur ist auch hier beteiligt: Der untere Rücken unterstützt die Hüftstreckung, während die mittleren Rückenmuskeln für die Stabilisierung der Last sorgen.

Kreuzheben und Kniebeugen: Die Muskelgruppen im Vergleich

Du fragst dich, was Kniebeugen und Kreuzheben trainieren und welche Muskeln du damit beanspruchst? Dann haben wir die passende Antwort für dich.

Kniebeuge: Muskeln

  • Quadrizeps (vorderer Oberschenkel) – Haupttreiber
  • Gluteus Maximus – starker Unterstützer bei der Aufwärtsbewegung
  • Adduktoren – helfen bei der Hüftstreckung
  • Core-Muskulatur – stabilisiert den Oberkörper

Kniebeugen mit Langhantel

Kreuzheben: Muskeln

  • Gluteus Maximus – Hauptmuskel bei der Hüftstreckung
  • Hamstrings – dynamische Strecker und Stabilisatoren
  • Erector Spinae (Rückenstrecker) – halten den Rücken neutral
  • Trapezmuskel und Griffkraft – stabilisieren Schultern und Gewicht

Kreuzheben mit Langhantel und gestreckten Beinen

Was bringen Kniebeugen und Kreuzheben?

Kniebeugen und Kreuzheben sind zwei der effektivsten Grundübungen im Krafttraining, die jeweils unterschiedliche, aber sich ergänzende Muskelgruppen ansprechen. Kurz gesagt: Kniebeugen legen den Schwerpunkt vor allem auf die vorderen Muskelpartien, insbesondere die Oberschenkelvorderseite (Quadrizeps), während das Kreuzheben vor allem die Rückseite des Körpers trainiert, also die hinteren Oberschenkelmuskeln (Hamstrings), den unteren Rücken und die Gesäßmuskulatur.

Wer also maximale funktionale Stärke und Muskelbalance erreichen möchte, kommt kaum daran vorbei, beide Übungen ins Training zu integrieren. Durch die Kombination werden Vorder- und Rückseite des Körpers gleichermaßen beansprucht, was nicht nur Kraft und Muskelwachstum fördert, sondern auch das Verletzungsrisiko durch ein ausgewogenes Muskelverhältnis reduziert.

Finaler Vergleich: Diese Übung solltest du wählen

"Langfristig wirst du beide Übungen beherrschen und meistern wollen, um Kraft und Körperbalance zu verbessern", erklärt Samuel. "Doch wie du sie in deinem Training priorisierst, hängt von deinen individuellen Zielen und weiteren Faktoren ab."

Du solltest Kreuzheben priorisieren, wenn…

Wenn dein Fokus auf dem Aufbau von Gesäßmuskeln, den hinteren Oberschenkelmuskeln und der Rückenmuskulatur liegt, sollte das Kreuzheben ganz oben auf deiner Prioritätenliste stehen. Zwar werden diese Muskeln auch bei der Kniebeuge beansprucht, doch das Kreuzheben trainiert die hintere Muskelkette deutlich intensiver.

Auch wenn du deine athletische Leistungsfähigkeit verbessern möchtest, ist Kreuzheben besonders wertvoll. Es stärkt die Muskeln, die bei der Hüftstreckung aktiv sind – eine Bewegung, die beim Laufen, Springen und vielen anderen sportlichen Aktivitäten eine wichtige Rolle spielt.

Zudem hat das Kreuzheben eine enge Verbindung zu alltäglichen Bewegungen. Wie oft beugst du dich tatsächlich nach unten, um etwas Schweres vom Boden aufzuheben, etwa beim Einkaufen? Diese Übung bereitet dich gezielt auf solche realistischen Alltagsbelastungen vor, die man meist nicht als reine Kraftanstrengung wahrnimmt.

Cross training
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Du solltest Kniebeugen priorisieren, wenn…

Wenn du nur begrenzt Zeit im Fitness-Studio hast, aber sowohl Kniebeugen als auch Kreuzheben verbessern möchtest, empfiehlt Samuel, die Kniebeuge zu priorisieren. Kniebeugen beanspruchen viele der gleichen Muskelgruppen wie das Kreuzheben – allerdings über einen größeren Bewegungsbereich. Die Kraft, die du durch Kniebeugen aufbaust, überträgt sich daher auch gut auf das Kreuzheben. Zwar funktioniert der umgekehrte Effekt ebenfalls, aber nicht in demselben Maße.

Kniebeugen sind außerdem die bessere Wahl, wenn dein Hauptziel darin besteht, die vorderen Oberschenkelmuskeln zu stärken, da sie besonders die Beugung und Streckung im Kniegelenk trainieren, eine zentrale Bewegung bei Kniebeugen.

Viele olympische Gewichtheber-Übungen, wie Power Clean und Snatch, beginnen in der Hocke. Willst du also in diesen dynamischen und kraftvollen Bewegungen besser werden, solltest du Kniebeugen in dein Training integrieren und ihnen Priorität geben.

Cross training
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FAQ: Kniebeugen vs. Kreuzheben