Die Anforderungen an moderne Sportkleidung sind hoch: Sie soll nicht nur gut sitzen und aussehen, sondern auch atmungsaktiv, schweißabsorbierend, schnell trocknend, ultra-leicht, extra-dehnbar und noch vieles mehr sein. Alles auf einmal, versteht sich.
Ein Plus an Funktionen bedeutet aber meist auch ein Plus an Chemie. Denn schnöde Baumwolle kann solch hohen Ansprüchen nicht gerecht werden. Die Sportmode-Industrie entwickelt deshalb mit Hochdruck immer neue Kunstfasern. Die bringen neben funktionellen Vorteilen leider auch so einige Nachteile für die Umwelt mit sich. Deshalb ist Umdenken gefragt!
Wieso ist es wichtig, nachhaltige Bekleidung zu kaufen?
Kunstfasern basieren im Regelfall auf Erdöl, einer bekanntlich endlichen Ressource. Laut Greenpeace belastet Erdöl aber auch die Umwelt extrem, und zwar von der Suche über die Förderung und Verarbeitung sowie den Transport bis hin zum Verbrauch. So werden für den Bau von Förder- und Transportanlagen oftmals (Ur-)Wälder gerodet und unberührte Küstenregionen in Industrieanlagen verwandelt. Das wäre allein schon schlimm genug, ist aber leider längst nicht alles. Noch mehr über Fair Fashion erfährst du hier.
Soll ich normale Sportbekleidung einfach in den Müll wegwerfen?
Bitte nicht! Auch die Entsorgung von erdölbasierten Kunststofffasern ist kritisch zu betrachten. Denn sie sind nicht biologisch abbaubar, verrotten also nicht und sammeln sich zum Beispiel in den Meeren an. Stichwort: Mikroplastik.
Darüber hinaus sind in Kunststofffasern nicht selten Schadstoffe enthalten, die nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit schaden können. Besser also entsorgst du diese beim Fachhändler oder in speziellen Sammelcontainern. Noch wesentlich umweltfreundlicher: Einfach länger tragen!
Wie kann ich Sportmode nachhaltig(er) konsumieren?
All das heißt natürlich nicht, dass du am besten nackt Sport machen sollst. Es genügt schon, Sportkleidung ein wenig bewusster zu konsumieren. Wie genau das geht und welche nachhaltigen und fairen Sportmarken es gibt, verraten wir hier.
1. Nachhaltiger heißt, weniger Kleidung mit weniger Funktionen
Der Nachteil an nachhaltig produzierter Kleidung ist oft ein entsprechend hoher Preis. Statt jetzt über deine Verhältnisse zu leben, könntest du auch schlicht weniger kaufen. Klingt blöd, aber so sparst du nicht nur, sondern schonst auch die Umwelt. Ja, weniger shoppen ist schwer. Das zeigt auch die Statistik. Rund 750.000 Tonnen Klamotten schmeißen allein die Deutschen jährlich weg. Eben weil so viele Frauen und Männer sich ständig dazu verführen lassen, Nachschub zu kaufen.
Besser würde die Statistik aussehen, würdest du dich vor jedem Kauf fragen, ob du dieses Teil wirklich brauchst. Ja ja, Spaßverderber... Aber da gibt es eine ganz einfache Rechnung für Sportkleidung: Brauchst du wirklich 4 Funktionsshirts, wenn du nur 2-mal in der Woche trainierst? Natürlich nicht!
Auch ganz wichtig: Spare an Funktionen, wenn du diese nicht unbedingt brauchst. Wer zum Beispiel immer im Gym trainiert und nur dann und wann bei schönem Wetter draußen joggen geht, braucht keine Laufjacke mit massivem Regenschutz.
2. Recycling-Kleidung schont die Ressourcen
Noch nachhaltiger ist es, nicht nur wenig, sondern auch recyceltes Material zu kaufen. Denn für die Herstellung von Recycling-Kleidung wird nur etwa die Hälfte an Energie verbraucht wie bei neu aus Rohöl produzierten Fasern. Immer mehr Sportmode-Marken produzieren deshalb Textilien oder Schuhe, die komplett oder zum Großteil aus Recycling-Fasern bestehen. Toll!
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Ein Beispiel: Der Leitgedanke der gemeinsamen Öko-Kollektion von Adidas und den Ozean-Schützern von Parley: Müll muss nicht für immer Müll bleiben. Schuhe und Kleidungsstücke aus der Parley-Serie werden hergestellt aus Kunststoffabfällen, die an Stränden und in Küstenregionen gesammelt werden, bevor sie überhaupt ins Meer gelangen können. Auch Sportequipment gibt es in Recycling-Variante, zum Beispiel die vollständig abbaubaren Yogamatten von Liforme aus Naturkautschuk.
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Übrigens: Recycelte Sportkleidung erkennst du meist schon auf den ersten Blick an Werbehinweisen wie "Ich war mal eine Flasche". Wer genau wissen will, wie viel Recycling im neuen Shirt oder Schuh steckt, guckt aufs Etikett. Hier muss es nämlich angegeben werden. Auch eine Lösung, aber vielleicht gerade bei Sportswear nicht jedermann Geschmack: Second Hand kaufen – mehr Recycling geht nicht!
3. Bio-Sportbekleidung nutzt nachwachsende Rohstoffe
Wer Kleidung aus nachwachsenden Rohstoffen trägt, hinterlässt einen viel kleineren CO2-Fußabdruck als mit Fast-Fashion-Ware aus Plastik. Immer mehr Labels setzen deshalb bei der Produktion auf nachwachsende Rohstoffe. Viele nachhaltige Labels bekommst du online im Avocadostore.
Für die Produktion verwenden die Hersteller gern ungewöhnliche Materialien wie Kork, Hanf und Eukalyptus. Klingt schräg, fühlt sich aber super an, ist schadstoffarm, umwelt- und hautverträglich. Auch klassische Naturfasern wie Merinowolle kommen immer häufiger zum Einsatz. Die nachhaltige Sportmarke Kaipara Merino Sportswear fertigt, wie der Name bereits vermuten lässt, komplett aus Merinowolle – fair produziert und made in Germany. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären.
4. Faire Sportbekleidung schont auch die Ressource Mensch
Kleidung mit gutem Gewissen zu kaufen, ist so eine Sache. Das gilt auch für Sportmode. Denn um billige Wegwerfmode zu produzieren, werden allzu oft Arbeitskräfte in Billiglohnländern ausgebeutet. Einfach nur ein hoher Preis ist natürlich keine Garantie dafür, dass ein Teil fair produziert wurde. Achte deshalb besser auf das Fairtrade-Siegel. Es verrät dir, dass bei der Herstellung grundlegende soziale und auch ökologische Bedingungen herrschen.
Wer umweltbewusst Sportbekleidung kauft, muss keine Abstriche machen! In Aussehen und sogar in Funktion kann die naturfreundliche Mode locker mit herkömmlichen Sporttextilien mithalten. Der höhere Preis lässt sich durch weniger Konsum wettmachen.