Hast du schon einmal von Minimalismus und den dazugehörigen Praktikern gehört? Das sind doch diese Spaßbremsen, die auf alles Schöne im Leben verzichten, denkst du? Von wegen! Eines stimmt, Minimalisten lassen gern los – und zwar Dinge, die sie getrost entbehren können. Dafür ernten sie (Stress-)Freiheit. Wie auch du in nur einer Woche deine Zeit und das Maß an Zufriedenheit verdoppelst, indem du unnützes Lebensgepäck halbierst, zeigen wir dir hier.
Die 10 besten Gründe für den minimalistischen Lebensstil
Stell dir vor, morgen stände nur noch die Hälfte aller Gegenständen in deiner Wohnung. Das verunsichert dich? So geht es vielen Menschen. Aber vielleicht kennst du auch das Gefühl, wenn du Dinge weggeworfen hast, die du längst loswerden wolltest. Es fühlt sich nämlich verdammt gut an, das Leben zu entrümpeln. Denn das schafft nicht nur Platz in deiner Wohnung, sondern gibt dir im Leben auch mehr Luft zu atmen. Die größten Vorteile vom Leben als Minimalist im Überblick:
1. Als Minimalist tust du etwas für die Umwelt
Minimalisten verursachen wenig Müll, weil sie sich nicht ständig neue Dinge kaufen und alte dafür wegwerfen – sie treffen bewusstere Kaufentscheidungen. Ein einfacher Lebensstil geht oft auch mit einem niedrigen Energieverbrauch einher – das schont nicht nur den Gedbeutel, sondern auch die Umwelt. Minimalismus ist also nachhaltig.
2. Dank Minimalismus hast du weniger Geldsorgen
Minimalisten kaufen nur, was sie wirklich brauchen. Wieso solltest du dir ein paar Schuhe zulegen, wenn du schon 9 gute Paar im Schrank hast? Oft erwerben wir Dinge aus dem bloßen Spaß am Konsumieren. Und das geht unnötig ins Geld. Minimalisten leben zudem oft auf kleiner Wohnfläche und zahlen weniger Instandhaltungskosten. Schöner Nebeneffekt: Wer Minimalist wird, verdient sogar: Durchs Verkaufen von Dingen, die doppelt oder ungenutzt im Haushalt vergammeln, kommt Kohle rein.
3. Minimalisten müssen seltener aufräumen
Es ist ganz einfach: Wer wenig besitzt, kann weniger unordentlich machen. Hohe Papier- oder Zeitschriftenstapel und Chaos im Kleiderschank kennen Minimalisten nicht. Staubfänger – was ist das?
4. Ein einfaches Leben bedeutet weniger Stress
Wer viel hat, muss sich ständig darum Gedanken machen, wie er seinen Besitz schützt. Die Verlustangst kann auf Dauer stressen (Die 10 besten Tipps gegen Stress). Wer nur wenige Kostbarkeiten besitzt, schläft ruhiger. Übrigens nicht nur im übertragenen Sinne: Es ist erwiesen, dass Menschen in einem cleanen Schlafzimmer besser schlafen als in einem vollgestopften Schlafgemach.
5. Minimalisten haben mehr Zeit
Minimalisten konzentrieren sich auf Dinge, die sie mit Sinn erfüllen. Sie tun lieber weniger und das dafür enthusiastisch, als viele Angelegenheiten halbherzig zu erledigen. Sie sparen außerdem Zeit, weil sie sich weder um die Pflege von Gegenständen (zum Beispiel Auto waschen) noch ums ständige Aufräumen kümmern müssen. Da der Minimalist einen überschaubaren Kleiderschrank hat, kann er morgens getrost 10 Minuten später aufstehen, weil er nicht erst überlegen muss, was er anzieht.
6. Du kannst dich besser entscheiden
Auf dem Weg zum Minimalisten lernst du zu verstehen, was dir wirklich wichtig ist. Beispiel: Angenommen, du müsstest wählen, ob du lieber im Chefsessel oder in einen Rücken-freundlichen Stuhl sitzt. Wenn dir deine Gesundheit lieb ist, fällt dir die Entscheidung leicht. Je öfter du darauf hörst, was du (nicht andere!) willst und entsprechende (Bauch-)Entscheidungen triffst, desto leichter tust du dich in Wahlsituationen.
7. Wenn du dein Leben entrümpelst, bist du flexibler
Ist ein Umzug für dich stets mit Stress verbunden? Minimalisten sehen einem Wohnungswechsel entspannt entgegen. Sie müssen wenige Kisten packen und schleppen. Durch weniger Hab und Gut sind Minimalisten meist ungebundener. Sie machen sich generell weniger abhängig von äußeren Umständen.
8. Minimalismus macht zufriedener
Minimalisten definieren ihr Glück nicht durch das, was sie haben, sondern durch das, was sie tun. Wer mit sich selbst im Reinen ist, braucht keine Dinge anhäufen, um sich vollständig oder wertvoll zu fühlen. Das Gefühl, loslassen zu können und sich selbst Freiheit zu schaffen, erfüllt viele Menschen mit einer inneren Ausgeglichenheit und einem hohen Maß an Selbstwirksamkeit.
9. Ein einfaches Leben fördert Konzentration und Kreativität
Wer nicht ständig von externen Dingen abgelenkt ist, sucht nach Inspiration im Inneren. Klingt komisch? Dann überlege dir mal, wo du fokussierter trainierst? In einer vollen Muckibude oder auf der freien Trainingsfläche. Und wo arbeitest du konzentrierter: im chaotischen Großraumbüro oder im aufgeräumten Workspace?

10. Du machst einen guten Eindruck
Minimalistisch zu leben, bedeutet nicht, dass du nur noch in verlotterten Klamotten herumlaufen solltest oder dich in eine 10-Quadratmeter-Wohnung einquartieren musst. Im Gegenteil: Minimalisten setzen auf Qualität, die lange hält und ordentlich aussieht. Minimalisten wirken auf andere meist gut organisiert, entschlussfreudig und dennoch entspannt: "Wie macht der das bloß?"
Wie du in nur 7 Tagen zu Mr. Minimalist wirst
Ausmisten klingt nach Arbeit. Doch das ist gar nicht so kompliziert, wie es sich anhört. Im Gegenteil: Es kann sogar Spaß machen. Im Idealfall gehst du eine Baustelle nach der anderen an. Wenn du dich an die folgenden Tipps hältst, hast du in nur einer Woche mehr Zeit, mehr Kohle und weniger Stress.
Montag: Was ist dir im Leben wichtig?
Für den ersten Schritt zum Minimalisten musst du keinen Finger krumm machen. Du solltest nur eine Frage stellen: Was ist dir im Leben am wichtigsten? Ist es freie Zeit, Sport, Reisen, deine Arbeit oder eine gut dekorierte Wohnung? Vielleicht hängst du an deiner Sneaker-Sammlung – auch das schließt einen minimalistischen Lebensstil nicht aus. Denn es geht darum, an den Stellen aufzuräumen, die dir nicht wichtig sind, im Vergleich zu Dingen, mit denen du dich gern beschäftigst. Heißt: Du reduzierst Gegenstände und Angelegenheiten, die dich eher stressen als weiterbringen.
Dienstag: Werde Datenmüll los
Der Speicher vom Handy ist mal wieder voll? Kennst du jedes Foto auf deinem Handy oder auf deiner Festplatte? All die Datenleichen tragen wir jeden Tag mit uns herum. Bewahre nur wichtige Erinnerungen auf (an einem festen Ort abspeichern!) und lösche den Rest. Jedes Bild, das du seit Jahren oder Monaten nicht angeschaut hast, kann weg. Dasselbe gilt für Dokumente auf dem Desktop oder Kontakte im Telefonbuch. Und hast du noch einen toten Account bei einem sozialen Netzwerk?

Mittwoch: Welche Gegenstände hattest du vergangenen Monat in der Hand?
Es ist der einfachste Trick, um zu erkennen, welche Gegenstände du in deinem Leben wirklich brauchst: Was hattest du im letzten Jahr in der Hand, was hast du benutzt? Alles, was seit über einem Jahr in Kisten oder im Keller steht, scheint unnötig zu sein. Trenne dich von Dingen, die nur herumstehen oder kaputt sind. Es sind Gegenstände auf einer früheren Zeit, sie passen nicht mehr in dein aktuelles Leben.
Donnerstag: Belüfte den Terminkalender
Um selbstbestimmter durchs Leben zu gehen, solltest du in deiner Freizeitgestaltung minimalistischer werden. Gibt es Termine, die du nur wahrnimmst, um anderen einen Gefallen zu tun? Reduziere diese Pflichttermine und schaffe dir so mehr Zeit für Beschäftigungen, die dir guttun. Das heißt nicht, dass du ein egoistischer Einzelgänger werden sollst. Es ist tatsächlich umgekehrt: Je mehr Bekanntschaften du in sozialen Netzwerken hast, desto oberflächlicher die Beziehungen. Konzentriere dich auf maximal 15 wichtige Personen in deinem Leben, statt für jeden da zu sein.
Freitag: Finde für alles einen Platz
Nie wieder aufräumen! Klingt gut, oder? Damit du fortan seltener Sachen zusammensuchen musst, bestimme nach dem Aussortieren einen festen Platz für jeden wichtigen Gegenstand. Dein Besteck liegt schließlich auch immer in der Besteckschublade. Auch an deinem Schreibtisch, im Kleiderschrank und im Wohnzimmer sollten Dinge feste Ablageorte haben. Nach Benutzung legst du es einfach dorthin wieder zurück. Diese Methode sorgt auch dafür, dass du dich intensiver mit jedem Gegenstand auseinandersetzt – das schult deine Aufmerksamkeit und Wertschätzung.
Samstag: Kaufe nur, was du brauchst
Überlege vor jedem Kauf, ob du den Gegenstand wirklich brauchst. Ist dein Überleben oder dein Glück davon abhängig? Hast du nicht schon 5 coole (und gut erhaltene) Paar Sportschuhe im Schrank? Wenn die alten Treter tatsächlich ausgelatscht sind, darfst du zuschlagen – und die alten sofort wegschmeißen! Für Lebensmittel gilt das nicht – dennoch lohnt es, auch mal im Küchenregal zu schauen, ob du die alten Konserven oder die angebrochenen Reiscracker, die dort seit Monaten stehen, nicht aussortieren könntest (das Risiko, dass eine Hungersnot ausbricht, ist sehr gering).

Sonntag: Nimm dir Zeit fürs aufgeräumte Ich
Wenn du aussortiert hast, siehst du erst, wie viel du besitzt. Denn selbst wenn die Hälfte fehlt, steht da immer noch eine Menge. Und das macht dich dankbarer für das, was du hast. Es ist ein gutes Gefühl, wenn du dich aktiv darum kümmerst, dass du mehr Zeit und Raum hast, um sich Angelegenheiten zu widmen, die dir guttun, statt sich um Dinge zu kümmern, die nicht mehr in dein Leben passen. Du kannst stolz auf dich sein, du hast dich eine Woche für ein bewussteres Leben ins Zeug gelegt – und es war gar nicht mal so schlimm, oder?
Fazit: Minimalismus ist nicht bloß ein Trend, sondern ein Lebensgefühl
Zu welchem Grad du dein Leben minimierst, bestimmen du selbst. Du musst nicht deinen kompletten Haushalt verhökern, um ein einfacheres Leben zu führen. Es reicht, wenn du dir immer mal wieder darüber Gedanken machst, was für dich im Leben gerade zählt. Alles, was dich behindert oder keinen Nutzen hat, kannst du getrost gehenlassen. Denn Loslassen tut nicht nur gut, es zeigt dir auch, was dir wirklich am Herzen liegt.