Die Definition des Anzugs lautet: Jacke und Hose (manchmal auch Weste) aus ein und dem gleichen Stoff. Das ist seit gut 100 Jahren so. In den Jahrhunderten davor trugen die Männer meistens Jacken, Westen und Hosen aus verschiedenen Materialien.
Gut zu wissen: Wenn das Sakko aus einem anderen Stoff gemacht ist als die Hose, sprechen wir von einer Kombination. Beispiel: Tweedjacke und Cordhose. Die Kombination ist eine Alternative zum Anzug, ersetzt ihn aber nicht, denn sie wirkt immer etwas legerer.
Beim Anzug-Schnitt unterscheiden Experten nicht einfach nach schmal oder weit, sondern nach 3 konkreten Grundformen:
Das Sakko hat eine zeitlose, sanduhrenförmige Silhouette mit wenig gepolsterten, natürlich fallenden Schultern, eine hoch sitzende, dezente Taille und 2 Seitenschlitze am unteren Saum. Die Hose ist gerade geschnitten und kommt ohne Aufschlag aus.
1-reihiges Sakko mit weiter, leger wirkender A-Form, längeren Ärmeln, mittig angelegtem Rückenschlitz und einer runden Schulter ohne Unterstützung oder Polsterung. Die Hose hat manchmal eine leichte Karottenform, aber keine Bügelfalte.
Körpernah geschnittenes, tailliertes Sakko mit einer markanten, gerade verlaufenden Schulterpartie. Die Hosen fallen ebenfalls schmal aus und sind in der Regel etwas kürzer gehalten.
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Die Anzahl der Anzüge in deinem Kleiderschrank hängt ganz stark von deinem Beruf und persönlichen Stil ab. Zu einer gut ausgestatteten Herrengarderobe gehören aber mindestens 4 verschiedene Modelle: 2 Business-Anzüge, 1 für den Sommer und 1 Allrounder.
Tipp: Beachte, dass Anzüge eine 24-stündige Tragepause brauchen, in der sich die Wollfasern wieder regenerieren können. Trage daher einen Anzug nie mehrere Tage hintereinander!
So bekommt dein Anzug die richtige Passform
Darüber, ob ein Anzug perfekt sitzt, entscheiden viele Details. Am wichtigsten für den perfekten Fit sind die folgenden Aspekte: Armlänge, Schultern, Kragen, Revers und Länge.
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Kleine Männer tragen schmal geschnittene Einreiher mit schräg gesetzten Taschen. Ein nicht zu lang geschnittenes Sakko mit tief angesetztem, schmalem Revers, eine schmale Krawatte und Bügelfalten in der Hose strecken die Silhouette zusätzlich.
Große, dünne Männer wählen Doppelreiher oder nicht zu schmal geschnittene einreihige 2- oder 3-Knopf-Sakkos mit waagerechten Pattentaschen und gliedern ihre Silhouette mit einer Krawatte mit horizontalen oder diagonalen Streifen, Einstecktuch, Gürtel und Aufschlägen am Hosenbein.
Kräftige Männer tragen dunkle Anzüge aus festem Stoff mit dezenten Längsstreifen, Einstecktuch und Hose mit Bügelfalten. Vorsicht: Doppelreihige Jacketts können einen Bauchansatz kaschieren, wirken bei untersetzten Männern aber zu wuchtig. Tipp: Meide weite Schnitte, dünne und weiche Stoffe, kontrastreiche Muster sowie schmale Krawatten.
Die sogenannten Normalgrößen bei Anzügen basieren auf der Hälfte des Brustumfangs. Wenn du also einen Brustumfang von 100 Zentimetern bei einer Körpergröße von 1,74 bis 1,79 Metern haben, ist deine Konfektionsgröße 50. Daneben gibt es Spezialgrößen für schlanke und untersetzte Männer: Kleine, korpulentere Männer teilen ihren Brustumfang durch 4. Bei gleichem Brustumfang von 100 Zentimetern und einer Größe von 1,69 bis 1,73 Metern ergibt das die Größe 25. Große, dünne Männer zählen zur Größenermittlung zu Ihrem Brustumfang 2 Zähler dazu. Bei 100 Zentimetern Brustumfang und einer Körperlänge von 1,84 bis 1,88 Metern hat man also die Konfektionsgröße 102.
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Namhafte Stoff-Fabrikanten führen ihr eigenes Etikett (das sogenannte Weberetikett), das vom Anzugschneider in die Innenseite des Jacketts eingenäht wird. Wenn du so etwas in deinem Sakko vorfindest, ist das ein Indiz für gute Qualität. Verlasse dich aber auch auf dein Gefühl: Hat der Stoff einen guten Griff? Fühlt er sich weich und gefällig an? Knittert er sofort? Diese Qualitätsmerkmale kannst du auch als Laie bei der Anprobe sehr gut selbst beurteilen. Kaufe grundsätzlich nie Anzüge aus Synthetikfasern, das gilt auch fürs Futter. Ausnahme sind minimale Beimischungen von Kunstfasern (maximal 5 Prozent) bei ganz leichten Stoffen, um das Knittern zu verhindern.
Diese Stoffe eignen sich am besten für einen Anzug
Egal, ob für die eigene Hochzeit, eine besondere Feier oder im Büro: Du machst bestimmt eine gute Figur. Woran du erkennst, ob ein Anzug richtig sitzt und er gut verarbeitet ist, weißt du jetzt schließlich ganz genau.