Sex-Pause: 5 gefährliche Folgen

Ungesunde Sex-Pause
Das passiert mit deinem Körper, wenn du länger keinen Orgasmus hast

Zuletzt aktualisiert am 14.10.2024
Diese Konsequenzen drohen bei einer Sex-Pause
Foto: Shutterstock.com / Hananeko_Studio

Phasen ohne Sex kommen im Leben immer wieder vor – sei es nach dem Ende einer langjährigen Beziehung, in stressigen Zeiten im Job, die die Libido mindern, oder generell als Single, falls du gerade kaum Gelegenheiten hast, jemanden kennenzulernen.

Klar, ist ein bisschen Jammern auf hohem Niveau. Aber tatsächlich ist der Lustverzicht nicht nur frustrierend, sondern auch gesundheitsschädlich. Diese 5 überraschenden Nebeneffekte hat zeitweilige Sex-Abstinenz auf deinen Körper und deine Gesundheit.

Du willst mehr Spaß im Bett? Dann aufgepasst! Denn unser zielgerichteter Trainingsplan verpasst dir in nur 8 Wochen mehr Durchhaltevermögen, Stabilität und Beweglichkeit:

Diese gesundheitlichen Folgen hat sexuelle Abstinenz

Keine Sorge, dir droht kein qualvolles Ende, wenn du mal länger keinen Sex hast. Aber diese 5 Folgeerscheiningen solltest du doch im Auge haben:

1. Dein Blutdruck steigt

Wer über eine längere Zeit keinen Geschlechtsverkehr hat, wird bemerken, dass sein Blutdruck ansteigt. Das ist kein Zufall, wie die Forschung zeigt. Eine Studie im Medical Journal of Bioloical Psychology zeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen nach 14-tägiger Abstinenz einen höheren Blutdruck entwickelten als die Kontrollgruppe, in der die Leute innerhalb der 2 Wochen regelmäßigen Geschlechtsverkehr hatten.

Die Wissenschaftler:innen testeten zahlreiche weitere Variablen und fanden heraus, dass auch der Stresslevel während abstinenter Phasen signifikant anstieg. Ihre Schlussfolgerung: Häufiger Sex senkt die Stressanfälligkeit des Körpers – und hält in der Folge den Blutdruck auf einem niedrigen Niveau. Auch mit diesen Tipps senkst du deinen Blutdruck.

2. Das Prostatakrebs-Risiko steigt

Wer im Monat 21 oder mehr Samenergüsse hat, hat ein 50 Prozent geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken als bei nur 4 bis 7 Ejakulationen. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kam eine an der Harvard Universität in Boston durchgeführte Studie. Ob der Samenerguss beim Geschlechtsverkehr oder durch Masturbation zustande kommt, war dabei unerheblich.

Doch keine Panik, wenn du nicht so viele Orgasmen pro Monat produzierst: 21 Orgasmen in 31 Tagen erreichten nur 8 Prozent der Probanden. Die meisten Männer berichteten von 8 bis 12 Ejakulationen im Monat und hatten damit immer noch ein 10 Prozent vermindertes Prostatakrebs-Risiko (Auch diese Fakten sollte jeder Mann zum Thema Prostatakrebs kennen). Und: Häufiges Ejakulieren schützt vor allem vor langsam wachsenden Tumoren. Auf schnell wachsende, bösartige Tumore hat es keinen vorbeugenden Effekt.

3. Dein Immunsystem schwächelt

Von Orgasmen profitiert auch dein Immunsystem. In einer Studie der Wilkes-Barre-Universität in Pennsylvania wurde der Speichel der Probanden auf Immunglobulin A (IgA) untersucht, das der Körper als Erstes zur Abwehr von Erkältungen produziert. Gleichzeitig befragten sie die Teilnehmenden, wie häufig sie Sex hatten. Diejenigen, die 1- bis 2-mal pro Woche Geschlechtsverkehr hatten und zudem angaben, eine glückliche Partnerschaft zu haben, wiesen 30 Prozent mehr IgA auf als die Probanden, die seltener oder häufiger Sex praktizierten.

Man schlussfolgert daraus, dass nicht nur der Geschlechtsverkehr an sich das Immunsystem pusht, sondern die damit einhergehende Entspannung und der soziale Rückhalt in der Partnerschaft.

4. Erektile Dysfunktion droht

Eine Studie mit 989 Probanden im Alter von über 50 Jahren ergab, dass Männer, die seltener als einmal pro Woche einen Orgasmus hatten, ein doppelt so hohes Risiko hatten, eine erektile Dysfunktion zu entwickeln. Das Ergebnis zeige, so die Urologen, dass regelmäßige sexuell Aktivität die Erektionsfähigkeit erhalte. Ob man Geschlechtsverkehr habe oder masturbiere, spiele dabei keine Rolle.

Auf beide Arten würden die für eine Erektion nötigen Blutgefäße und Nervenfasern geschützt, und außerdem wurde verhindert, dass die Blutkammern im Penis veröden. Ganz unumstritten ist diese Studie nicht, andere Einflussfaktoren wie die Gene könnten eine Rolle spielen, sagen Kritiker. Und räumen aber ein, dass regelmäßige Erektionen aber auf keinen Fall schaden könnten. Diese Potenzmittel helfen bei Erektionsstörungen.

5. Du bist gestresster

Du hast es bestimmt selbst schon erlebt, dass du nach einer heißen Liebesnacht am nächsten Tag den Alltagsstress oder Termindruck im Büro gelassener erträgst. Das ist sogar in deinem Blut nachweisbar. Denn während eines Orgasmus' werden Endorphine freigesetzt, also Botenstoffe, die umgangssprachlich auch Glückshormone genannt werden. Zudem bewirkt die körperliche Nähe zum Partner die Ausschüttung des sogenannten Kuschelhormons Oxytocin, das Stress reduziert und Ängste löst.

Sex ist gesund. Wenn ihr also in Zukunft mal nicht so leicht in Stimmung kommt, denkt doch an die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile, die der Liebesakt mit sich bringt.

Erwähnte Quellen

Stuart Brody: Blood pressure reactivity to stress is better for people who recently had penile–vaginal intercourse than for people who had other or no sexual activity. Biological Psychology, 2006, doi 10.1016/j.biopsycho.2005.03.005, zuletzt abgerufen am 27.09.2024

Harvard Medical School: Ejaculation frequency and prostate cancer. Harvard Health Publishing, 2022, https://www.health.harvard.edu/mens-health/ejaculation_frequency_and_prostate_cancer, zuletzt abgerufen am 27.09.2024

Michael Castleman: Want to Prevent Colds? Have Sex Weekly. Psychology Today, 2009, https://www.psychologytoday.com/intl/blog/all-about-sex/200906/want-prevent-colds-have-sex-weekly, zuletzt abgerufen am 27.09.2024

David Freeman: Erections: Use It or Lose It?, https://www.psychologytoday.com/intl/blog/all-about-sex/200906/want-prevent-colds-have-sex-weekly, zuletzt abgerufen am 27.09.2024