Größe und Aussehen des Penis haben einen nicht unbeachtlichen Einfluss auf das Selbstwertgefühl eines Mannes. Die eigene Männlichkeit wird oft mit einem langen und dicken Glied assoziiert – ebenso gilt dieses als ein Zeichen für die Potenz. Solltest du mit deinem Penis unzufrieden sein, kannst du, abgesehen von einer Operation an deinem besten Stück, auch ein Wachstum durch sogenannte Extender erzielen.
Was sind Penis-Extender?
Extender bedeutet übersetzt "Verlängerung" – der Penis-Extender beschreibt allerdings weniger den Zustand als vielmehr das Mittel (das Gerät), mit dem dieser erreicht werden soll. Mit Zugkraft durch einen "Stretcher" oder Unterdruck durch eine Vakuumpumpe, besser bekannt als "Penis-Pumpe", soll es angeblich funktionieren.
Wie funktionieren die Penisverlängerungs-Methoden?
Laut Prof. Dr. med Frank Sommer – Präsident der deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit – spalten sich die Methoden zur Verlängerung bzw. Vergrößerung des männlichen Geschlechtsteils in die konservative (ohne OP) sowie die operative Vorgehensweise auf.
Bei der konservative Methode kommen Penis-Extender zum Einsatz. Hier musst du zwischen zwei verschiedenen "mechanischen Strukturen" unterscheiden:
1. Penisstreckung durch Zugkraft
Du kannst deinen Penis in die Länge ziehen, so einfallslos es auch klingen mag. Die dafür vorgesehenen Extender üben einen dauerhaften, konstanten Zug am Glied aus. Hierzu werden diese am Rand der Eichel befestigt, da sie dort den besten Halt haben, und müssen am Tag bis zu 8 Stunden lang getragen werden. "Extender sollte man nicht an einem Stück, sondern intermittierend, also mit Pausen, verwenden", erklärt Dr. Sommer, "Außerdem sollten zusätzlich Durchblutungs-Übungen für den Penis durchgeführt werden, um Verletzungen des Gewebes vorzubeugen."
Gut für die Durchblutung sind beispielsweise "Skippings". Bei denen hebt man so schnell wie möglich abwechselnd die Knie an, sodass man auf der Stelle läuft. Damit trainiert man die Durchblutung des Penis, das "Durchhaltevermögen" und stärkst die Gewebestrukturen.
Wichtig: Nachts solltest du die meisten Stretch-Extender nicht tragen. Im Schlaf kommt es nämlich zu unvermeidlichen Erektionen, die unangenehm werden können, wenn dein Penis noch im Stretcher feststeckt. Klingt auf jeden Fall unschön.
2. Penislänge durch Unterdruck
Die Penis-Pumpe. Wer kennt den Begriff nicht? Dass sie nicht nur ein Mythos ist, sondern tatsächlich funktioniert, ist schwer vorstellbar – dennoch ist es wahr.
In der Anwendung wird der Glocken-ähnliche Extender über das Glied gestülpt, der einen Unterdruck erzeugt und den Penis "aufpumpt". Im Gegensatz zum Stretch-Extender kannst du die Saugglocke auch nachts problemlos tragen.
Einen Haken hat die Penis-Pumpe dann doch: Sie vergrößert zwar dein bestes Stück, allerdings nur, wenn du von einer Penisschrumpfung betroffen bist. Grund hierfür kann ein Hormonmangel sein, der durch eine Unterversorgung mit Sauerstoff entsteht – insbesondere nachts wird der Penis oft nicht ausreichend versorgt, was langfristig zur Schrumpfung führen kann.
Im Falle dessen solltest du nicht verzweifeln. Ein tägliches Training von 20 Minuten mit der Vakuumpumpe kann helfen, wieder auf voller Länge zu überzeugen. Was du dabei beachten solltest: Durch die Einnahme von Hormonen musst du zunächst deinen Mangel ausgleichen. Parallel dazu kannst du ebenfalls ein Durchblutungs-Training machen und einen Stretcher verwenden. Die Betonung liegt hierbei auf "parallel" – die Pumpe und die Hormone sind bei einer Penisschrumpfung unersetzlich.

Wie funktioniert eine OP zur Penisverlängerung?
Die Alternative zur konservativen Methode ist die operative Penisverlängerung. Kurz gesagt wird bei der Operation ein Bändchen in der Nähe des Schambeins durchtrennt, wodurch der Penis weiter aus dem Körper herausfallen kann und somit größer wirkt. Das fehlende Band macht das Glied instabiler – im erigierten Zustand kannst du es beispielsweise sehr weit nach unten drücken, ohne großen Widerstand. Trotzdem musst du dir keine Sorgen machen: Er bleibt voll funktionsfähig. Dennoch könntest du auch Pech haben: Bilden sich Narben, wo das Band durchtrennt wurde, kann der Penis wieder anwachsen und letztlich kleiner aussehen als zuvor.
Neben der Penisverlängerung lässt sich auch der Umfang operativ vergrößern. Einerseits kann Eigenfett in die Penishaut gespritzt werden, andererseits lässt sich die Eichel mit Kollagen vergrößern – beide Methoden sind nicht sonderlich effektiv, da die Stoffe vom Körper entweder aufgenommen oder abgebaut werden. Dauerhaft nimmt der Umfang so nicht zu.
Welche Methode ist am effektivsten?
Für eine Penisverlängerung per Operation musst du bis zu 10.000 € bezahlen – lohnt es sich, dein Erspartes dafür aufzubrauchen, oder reicht der Kauf eines Extenders aus?
Prof. Dr. med. Frank Sommer führt selbst operative Penisvergrößerungen durch und verdient unter anderem damit sein Geld. Trotzdem sagt er: "Die konservative Variante sollte vorgezogen werden, wenn man alle Faktoren beachtet." Nur den Stretcher anzulegen reiche lange nicht aus, zusätzlich sollte die Durchblutung trainiert werden. Im Schnitt erziele die mechanische Penisverlängerung einen Zuwachs von 0,5 Zentimeter, in 98 Prozent der Fälle. Bei der operativen Methode lägen die prognostizierten Zahlen zwischen 0,5 und 4 Zentimeter Längenzuwachs, in der Realität seien laut Prof. Sommer eher 0,5 bis 1,5 Zentimeter zu erwarten.
Viel ist das wahrlich bei beiden Methoden nicht, kann jedoch für viele Männer trotzdem eine große Bedeutung haben. Besonders Männer mit einem sehr kleinen Penis, beispielsweise mit einem Mikropenis (unter 10 Zentimeter), können so ihr Selbstvertrauen steigern – wovon ebenfalls das Liebesleben profitieren kann.
Fazit: Sei stolz auf das, was du hast
Bei einer Penisverlängerung gewinnst du im besten Fall ein paar Zentimeter dazu, im schlimmsten schrumpft dein Penis. Du solltest dir überlegen, ob es den Aufwand für dich wert ist. Wenn du es versuchen willst, dann mach es richtig: Lege nicht vorschnell irgendeinen Extender an, sondern beachte die Tipps von Dr. Sommer – bei seinem "besten Stück" kann man nicht vorsichtig genug sein.