Googles neues Flagship-Smartphone, das Pixel 8 Pro, hat einen schnelleren Chip, neue Kameras und ein besseres Display an Bord. Die wichtigsten und spannendsten Neuerungen finden sich aber in der Software, die erstmals eine künstliche Intelligenz (KI) direkt auf dem Smartphone zum Einsatz bringt. Wir haben das KI-Smartphone 4 Wochen getestet und verraten, für wen sich Anschaffung oder Umstieg lohnt.
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Das Google Pixel 8 Pro gibt es in 6,7-Zoll-Größe mit 128, 256 und 512 GB Speicher in den Farben Schwarz, Porzellan, und Hellblau ab 1.099 Euro. Hier kannst du es bestellen.

Das Pixel 8 Pro hat zudem einen neuen Sensor direkt unter dem Blitz auf der Rückseite: Dieser misst die Temperatur von Objekten
Was ist neu?
Neben neuen Farben und einer Mattoptik auf der Rückseite unterscheidet sich das Pixel 8 Pro nicht sehr vom Vorgänger, dem Pixel 7 Pro. Die auffälligste Änderung sind die etwas mehr abgerundeten Gehäuseecken. Damit liegt es etwas besser in der Hand. Das Display ist heller geworden, kommt auf bis zu 2.400 Nits und lässt sich bei Sonnenschein viel besser als bisher ablesen.
Auf der Rückseite direkt unter dem Blitz des Pixel 8 Pro findet sich zudem ein neuer Sensor: Dieser misst die Temperatur von Objekten. Das funktioniert mit heißen Getränken oder auch Pfannen sehr zuverlässig. Einen richtigen Mehrwert bringt der Sensor allerdings nicht. Denn für die Körpertemperatur ist er nicht zugelassen – misst aktuell im Test nur die Temperatur der Hautoberfläche.
Die wahren Innovationen verstecken sich wie bei fast allen neuen Smartphones im Inneren. Etwa der neue Tensor-G3-Chipsatz, der im Vergleich zum Vorgänger mehr Leistung liefern soll. Beim Bedienen, Surfen oder Videospielen merke ich den Unterschied allerdings nicht. Hier lief sowohl vorher als auch jetzt alles fix. Vielmehr spielt das System seine Stärken durch eine integrierte KI (künstliche Intelligenz) mit maschinellem Lernen aus, die viele spannende Features ermöglicht.

Das Google Pixel 8 Pro gibt es in 6,7-Zoll-Größe mit 128, 256 und 512 GB Speicher in 3 Farben, etwa in Hellblau
Wie gut sind die Kameras des Pixel 8 Pro?
Die Hauptkamera (f/1.68) bietet weiter 50 Megapixel, die in der Regel per Pixel-Binning auf zwölf Megapixel heruntergerechnet werden. Damit lassen sich Videos in 4K-Auflösung drehen, mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Wer die bildverbessernden Funktionen nutzen will (HDR), kann allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen.
Die Ultraweitwinkelkamera (f/1.95) macht Bilder mit 48 MP und ist doppelt so lichtempfindlich wie beim Pixel 7 Pro. Damit lassen sich auch gute Makrofotos machen, die Linse stellt schon ab 2 Zentimeter Entfernung scharf.
Die 5-fachTelekamera (f/2.8) ist super für Porträts und Aufnahmen von entfernten Objekten und bietet eine Auflösung von 48 MP. Mit dem sogenannten "Super Resolution Zoom" kann ich (digital) bis zu 30-fach vergrößern.
Die Frontkamera (10,5 MP / f/2.2) hat Autofokus und nimmt auch 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf.
Top für Fotografen: Auf Wunsch kann ich mit den vollen 50 Megapixeln fotografieren und die Bilder im RAW-Format abspeichern, um sie später nachzubearbeiten. Ich kann auch Einstellungen wie die ISO-Zahl und die Belichtungszeit beeinflussen. Damit sind jetzt auch Langzeitbelichtungen möglich.
Die Bilder sind tatsächlich beeindruckend gut, auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Ergebnisse können sich durchaus mit Apples iPhone 15 Pro Max und Samsungs Galaxy S23 Ultra messen. Wo Google aber die Nase vorn hat, ist bei den KI-Funktionen für Bild- und Videobearbeitung.

Das Display des Pixel 8 Pro ist heller geworden, kommt auf bis zu 2.400 Nits und lässt sich bei Sonnenschein viel besser als bisher ablesen
Was für KI-Funktionen hat das Pixel 8 Pro?
Mit dem sogenannten Feature "Beste Aufnahme" kann ich bei Gruppenfotos einzelne Gesichter ersetzen, für den Fall, dass etwa eine Person gerade die Augen geschlossen hat oder nicht in die Kamera schaut. Voraussetzung: Ich habe mehrere Bilder geschossen – also eine Fotoserie. Die erkennt die Aufnahmen und Personen automatisch. Ich kann dann für jede Person auf dem Foto die perfekte Version auswählen und die Software montiert dann das ausgewählte Gesicht ins Bild. Das funktioniert meist so gut, dass keiner ahnt, dass per KI nachbearbeitet wurde. Manchmal gibt es aber auch Artefakte, oder der Kopf sitzt unnatürlich auf dem Körper. Das Problem konnte ich aber immer beheben, indem ich eine andere Version der Person wählte.
Den "Magischen Radiergummi" bzw. Editor gab es bei Google schon länger. Damit konnte ich schon früher einzelne Bildelemente wegretuschieren. Jetzt kann ich auch größere Objekte verschieben, entfernen, vergrößern oder verkleinern und sogar das ganze Bild neu gestalten – in wenigen Sekunden. Die KI füllt dann die neuen Flächen, so gut sie kann. Das klappt häufig ganz gut, manchmal erzeugt die KI auch völlig unpassende Muster und Artefakte, die nicht so richtig zum Original passen.
Mit dem "Face Unblur"-Feature (gibt es seit dem Pixel 6) kann ich auf Fotos verschwommene Gesichter bearbeiten.
Bei Videos reduziert der Audio-Radierer störende Hintergrundgeräusche, also etwa Verkehrslärm oder Rauschen und Plätschern. Sprach- und Musikaufnahmen werden hervorgehoben. Ich kann aber nur Videos mit maximal 2 Minuten Länge bearbeiten. Wunder sollte man hier aber nicht erwarten: Hintergrundlärm wird zwar stark reduziert, verschwindet aber meist nicht völlig.
Ein weiteres cooles Video-Feature ist Video-Boost bzw. Video-Optimierung, welches per Software-Update mit weiteren Funktionen ab dem 7. Dezember 2023 ausgerollt wird. Ich kann Video-Boost in den Video-Einstellungen der Kamera-App aktivieren. Nacht- oder sehr dunkle Aufnahmen werden dann in die Cloud hochgeladen (dazu muss ich vorher Cloud-Backup aktivieren) und dort aufgehellt. Sobald die Bearbeitung fertig ist, bekommt man von Google eine Benachrichtigung aufs Telefon und ich kann mir dann beide Versionen anschauen. Allerdings ist die Maximallänge dafür 10 Minuten.
Auch bei Porträtaufnahmen kommt auf Wunsch die KI zum Einsatz: Hier kann ich "scharfe Schatten" bereinigen.
Weiterhin fürs Pixel 8 Pro angekündigt, aber noch nicht veröffentlicht, ist die "Zoom Enhance"-Funktion. Damit kann ich laut Google in ein Foto hineinzoomen und die KI schärft und verbessert dabei wie von Zauberhand die Bilddetails. Klingt großartig, wenn es denn kommt und auch funktioniert.
Welche weiteren Features bietet das Pixel 8 Pro?
Google verlängert die Support-Dauer für die Pixel-8-Handys auf 7 Jahre (vorher waren es 5 Jahre). Heißt: Ich bekomme noch bis ins Jahr 2030 Sicherheits- und Android-Versions-Updates für das Smartphone. Das ist tatsächlich spektakulär. Weniger spektakulär ist der Akku des Pixel 8 Pro, der mit 5.050 mAh minimal größer ist beim Pixel 7 Pro und dadurch etwa 1 Stunde Akkuleistung mehr herausholt. Entsperrt wird das Smartphone weiterhin per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck. Das Pixel 8 Pro ist nach IP68-Standard gegen Staub und kurzes Untertauchen geschützt.

Neben neuen Farben und einer Mattoptik auf der Rückseite unterscheidet sich das Pixel 8 Pro nicht sehr vom Vorgänger, dem Pixel 7 Pro
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Fazit: Für wen ist das Google Pixel 8 Pro geeignet?
Das Pixel 8 Pro von Google gehört neben den Top-Modellen von Apple (iPhone 15 Pro Max) und Samsung (Galaxy S23 Ultra) zu den besten Smartphones am Markt. Der Prozessor ist ausreichend fix, das 6,7-Zoll-Display zeigt scharfe, bunte, kontrastreiche und vor allem realitätsnahe Bilder bzw. Farben. Die 5-fach-Zoomlinse und die Pro Controls zum individuellen Einstellen der Aufnahmeparameter sind tolle Features für Fotografen. Allerdings stellen Googles KI-Funktionen alle technischen Features und Neuerungen in den Schatten. Fakt ist auf jeden Fall: Das Pixel 8 Pro wird damit besonders Foto- und Videofans begeistern, die ihre Aufnahmen regelmäßig optimieren wollen. Wer in der Nachbearbeitung gerne schnell das Beste aus seinen Schnappschüssen oder Videoaufnahmen herausholen will, bekommt hier das beste Smartphone auf dem Markt. Denn die KI-Features auf dem Pixel 8 Pro ersparen häufig die aufwendige Nachbearbeitung in Programmen wie Photoshop am Rechner.