Beim Grillen und Braten von Fleisch aufs Gefühl vertrauen? Nein. Warum auch, wenn es Hilfsmittel gibt, die es so leicht machen, den optimalen Garpunkt zu treffen. Die mittlerweile nicht mehr ganz so geheime Geheimwaffe sind Fleischthermometer, die längst nicht nur von Profis verwendet werden, sondern vielen Hobby-Grillern das Leben – beziehungsweise das Steakgrillen – leichter macht.
Doch worauf sollte man beim Kauf eines Grill- und Fleischthermometers achten? Welche Unterschiede gibt es – nicht nur beim Preis? Wir machen den Test und nehmen drei Amazon-Bestseller unterschiedlicher Preisklassen genauer unter die Lupe.
Was ist ein Fleischthermometer?
Um Fleisch perfekt zuzubereiten, sollte die sogenannte "Kerntemperatur" erreicht werden. Die gibt an, wie viel Grad im Inneren des Garguts (also eines Fleischstücks) herrschen. Für verschiedene Fleischarten und Cuts gibt es ganz unterschiedliche Kerntemperaturen (die wir dir hier übersichtlich aufgelistet haben), die sich nur schwer von außen bestimmen und noch schwerer durch Drucktests oder Zeitstoppen erahnen lassen. Was hilft, ist ein Fleischthermometer.
Solche Thermometer, die sich nicht nur für Fleisch, sondern auch für Fisch eignen, sind immer mit einem oder mehreren Sensoren an sogenannten Fühlern ausgestattet. Den steckt man in das Fleisch, um dort die Temperatur zu messen. Per Kabel, Bluetooth, WLAN oder Funk sendet es dann die gemessene Temperatur an ein Display oder App, von dem man die Kerntemperatur ablesen kann.
Welche Fleischthermometer gibt es?
Um zu verstehen, welche Vorteile welches Modell hat, müssen wir uns zuerst einmal anschauen, welche unterschiedlichen Arten von Fleischthermometers es gibt. Wer es klassisch und ein wenig oldschool mag, greift zum analogen Fleischthermometer. Doch natürlich gibt es für alle Technik-Freaks auch digitale Modelle, die dank WLAN oder Bluetooth sogar ohne Kabel auskommen. Das sind die Vor- und Nachteile:
a) Analoge Fleischthermometer
Sie funktionieren schnell und sind einfach zu handhaben. Der Sensor befindet sich an einer Messnadel, die ins Fleisch gesteckt wird, wie bei diesem Modell. An ihrem Ende befindet sich eine analoge Anzeige, auf der du innerhalb kürzester Zeit die Kerntemperatur ablesen kannst.
Vorteil: Funktionieren ohne Strom, sind preiswert und einfach zu bedienen.
Nachteil: Meist ist die Messung weniger exakt. Auch Sonderfunktionen sucht man vergebens.
b) Digitale Fleischthermometer
Sie funktionieren ähnlich wie die analogen Modelle, haben jedoch ein digitales Display. Statt nur mit Messnadel gibt es außerdem Modelle mit Kabel, sodass du die Anzeige auch neben deinem Grill abstellen kannst. Die "Luxus-Varianten" haben zusätzlich die Option, mehrere Fühler anzuschließen. Damit digitale Thermometer funktionieren, brauchen sie meist Batterien.
Vorteile: Viele Modelle verfügen über Zusatzfunktionen, wie einer Timer- oder Alarmfunktion, sobald die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist.
Nachteil: Die Kabel müssen immer gut gereinigt werden. Ein wenig teurer als analoge Modelle, aber immer noch günstig.

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c) Fleischthermometer mit WLAN oder Bluetooth
Du willst auf Kabel und Co. verzichten? Dann sind Fleischthermometer, die per WLAN oder Bluetooth funktionieren, das Richtige. Die Fühler, die du ins Fleisch steckst, sind also nicht nur mit Sensoren für die Temperatur, sondern auch mit einer Funkverbindung ausgestattet. Die Kerntemperatur kannst du dann auf einem extra Display oder deinem Smartphone direkt ablesen. Die meisten Modelle sind an eine extra App geknüpft, die viele Features bietet.
Vorteile: Statt am Grill oder in der Küche zu stehen, hast du die Kerntemperatur von überall im Blick. Natürlich sind auch diese Modelle mit vielen Extras ausgestattet.
Nachteil: Solche Modelle sind mit Abstand die teuersten. Außerdem solltest du nicht vergessen, dass Funk, WLAN oder Bluetooth-Verbindungen immer anfälliger für Störungen sind als digitale oder analoge Messgeräte.
Worauf kommt es bei Fleischthermometern an?
Unabhängig davon, für welche Art von Fleischthermometer du dich entscheidest, gibt es ein paar Faktoren, an denen du schnell erkennst, wie gut es ist. Dazu solltest du auf folgende Punkte achten:
- Lesbares Display: Erkennst du die Temperatur nicht richtig, bringt dir das Thermometer nur bedingt etwas. Gerade beim perfekten Steak sind ein oder zwei Grad entscheidend.
- Schnelle Reaktionszeit: Manchmal reichen Sekunden aus, schon ist das perfekt gegarte Steak zu durch. Genau deshalb muss das Thermometer schnell und präzise sein.
- Hitzebeständigkeit: Damit das Fleischthermometer keinen Schaden nimmt, solltest du darauf achten, dass der Messfühler bis zu 300 Grad hitzebeständig ist.
- Länge des Messfühlers: Um wirklich den Kern zu fühlen, sollte es mindestens 10 Zentimeter lang sein. So kannst du es auch für größere Stücke ohne Probleme verwenden.
- Anzahl der Sensoren: Du kannst mehrere Fleischstücke gleichzeitig messen und ein Stück mit mehreren Fühlern bestücken, für eine exakte Ermittlung der Kerntemperatur.
- Gute Reinigung: Hygiene ist wichtig. Immerhin geht es um Lebensmittel, die du verzehren willst. Umso wichtiger ist es, dass sich das Fleischthermometer gut reinigen lässt. Das bedeutet auch, dass es wasserdicht ist oder zumindest die empfindlichen Teile wasserdicht sind.
- Einfache Bedienung: Intuitiv und unkompliziert sollte die Bedienung sein. Sprich, du klickst dich einfach durchs Menü und schon funktioniert es.
- Zusatzfunktionen: Alarm- und Timer-Funktion sind ideal, um den perfekten Garpunkt nicht zu verpassen. Auch Voreinstellungen zu Garstufen erleichtern das Grillen. Dabei sind die Kerntemperaturen für verschiedene Fleischsorten schon voreingestellt.
Fleischthermometer im Test: So schneiden die Amazon-Bestseller ab
Nach der Theorie folgt die Praxis. Denn wir wollten natürlich wissen, was die einzelnen Modelle können und haben deshalb die absoluten Bestseller für dich getestet. Hier unsere Ergebnisse:
1. Gut und günstig: Faltbares Fleischthermometer von DOQAUS

Was hier sofort ins Auge fällt, ist nicht nur die lange Sonde, sondern vor allem der Preis. Für gerade mal 8 Euro ist dieses Fleischthermometer das Schnäppchen unter den Produkten, die wir getestet haben.
Was es sonst noch kann: Das Display ist groß und gut leserlich und wie beschrieben fängt es sofort nach dem Einstechen ins Fleisch mit dem Ablesen der Temperatur. In der Handhabung ist es super easy und dank acht Programmen optimal, wenn du dich mit einzelnen Garstufen nicht genau auskennst. Ob das Ein- und Ausklappen eher Vor- oder Nachteil ist, darüber sind sich die User:innen bisher nicht sicher. Das ist wohl Geschmacksache.
Fazit: Für den Preis ein ziemlich solides Modell, das alles hält, was es verspricht.
2. Top Preis-Leistung: ThermoPro TP17 Fleischthermometer

Ein etwas höherer Preis spiegelt sich in dem, was dieses Fleischthermometer kann, wider. Für rund 30 Euro bekommst du zwei Fühler sowie ein Display, das dir nicht nur die aktuelle, sondern auch die zu erreichende Kerntemperatur anzeigt. Wem zwei Fühler nicht reichen, bekommt das Modell in der Variante TP17H übrigens auch mit vier.
Bei so viel Komfort darf natürlich auch ein Signal nicht fehlen, das dich darauf hinweist, wenn dein Steak durch ist. Die voreingestellten Programme tun ihr Übriges. Als mögliche Temperaturabweichungen gibt der Hersteller +/- 1 Grad an. Außerdem ist dieses Fleischthermometer bis 300 Grad hitzebeständig.
Fazit: Der höhere Preis ist gerechtfertigt und lohnt sich definitiv, top Mittelpreis-Modell.
3. Must-have für Technik-Fans: MEATER Plus

Der MEATER Plus verspricht nicht nur das perfekt gegarte Steak, sondern vor allem eine smarte und komfortable Zubereitung. Alles, was du tun musst, ist den kabellosen Fühler mit zwei Sensoren ins Fleisch einzuführen. Die clevere Kopplung mit deinem Smartphone sorgt dafür, dass du per App die Kerntemperatur von überall im Auge behalten kannst.
On top gibt es natürlich viele Features: In der App klickst du dich durch Fleisch- oder Fischsorte, gewünschten Garpunkt und schon spuckt sie dir jeden einzelnen Schritt inklusive Gar- und Ruhezeit aus. Mit stolzen 99 Euro gehört dieses Fleischthermometer definitiv zu den High-End-Modellen. Für Grill-Profis und Technik-Fans aber definitiv eine top Investition.
Übrigens: Wer noch mehr will (fünf statt zwei Sensoren, dünneres Design des Fühlers, größere Bluetooth-Reichweite, höhere Hitzebeständigkeit und integrierter Rezeptguide) bekommt mit dem MEATER 2 Plus für 129 Euro die noch smartere Nachfolgegeneration.
Fazit: Es ist schon beeindruckend, was dieses Fleischthermometer alles kann. Zugegeben, der Preis ist schon ein Brett, aber was tut man nicht alles für den perfekten Fleischgenuss.
Für welches Fleischthermometer du dich entscheidest, liegt vor allem an deinen Erwartungen und wie viel dir das perfekt gegarte Steak wert ist. Mit den etwas billigeren Modellen bekommst du das auch schon ohne Probleme hin. Die Luxus-Modelle bieten etwas mehr Komfort und vor allem viele Optionen zum Ausprobieren und Spielen. Egal, welches Modell bei dir das Rennen macht, eins ist sicher: Mit der Anschaffung eines Fleischthermometers gibt es nie wieder ein zu rohes oder zu lang gegartes Steak.