Apple Watch Ultra 2 im Sporttest

Apple Watch Ultra 2 im Test
So gut ist die Apple Watch Ultra 2 für Outdoor-Sportler

Zuletzt aktualisiert am 06.10.2023
So gut ist die Apple Watch Ultra 2 für Outdoor-Sportler
Foto: Apple

Apples große, robuste Smartwatch ist nicht nur für Extrem- und Outdoor-Sportler, wie etwa Trailläufer, Kletterer, Alpinisten und Taucher, eine Top-Wahl. Die Apple Watch Ultra hat alle Funktionen ihrer kleineren Schwester, ist wasser- und staubdicht, besitzt integriertes GPS und ein Höhenbarometer, misst die Herzfrequenz am Handgelenk, erkennt viele Sportarten automatisch und liefert umfangreiche Trainingsdaten und -auswertungen. Wir haben die 2. Version von Apples Outdoor-Smartwatch 10 Tage beim Laufen, Biken, Hiken, Klettern und im Wasser getestet. Und sagen, für wen sich die Ultra 2 wirklich eignet und ob sich ein Update lohnt.

Hier bestellen: die Apple Watch Ultra 2

Vom Aussehen und Design ist die Apple Watch Ultra 2 (rechts) komplett identisch zum Vorgängermodell
Marco Demuth

Was ist neu an der Apple Watch Ultra 2?

Vom Aussehen und Design ist die Apple Watch Ultra 2 komplett identisch zum Vorgängermodell. Hält man beide in der Hand, kann man sie tatsächlich nicht auseinanderhalten. Das Titangehäuse, das robuste Display, alle Sensoren (wie GPS oder Puls) und selbst die Akkuleistung bleiben identisch. Immerhin: Die Uhr ist jetzt 100 Euro günstiger und der interne Speicher wurde auf 64 GB verdoppelt. Plus: Es gibt ein neues Ziffernblatt, auf das noch mehr Komplikationen passen (auch für die Ultra 1).

Das Display der Ultra 2 ist mit 3000 Nits noch mal heller als beim Vorjahresmodell (2000 Nits). Im echten Leben ist der Unterschied allerdings fast nicht festzustellen. Einzige Ausnahmen: im grellen Sonnenlicht und bei aktivierter Taschenlampe. Auch die Minimum-Helligkeit wurde von 2 auf 1 Nit gedimmt. Das wiederum merkt man nur bei kompletter Dunkelheit.

Die wichtigste Neuerung befindet sich im Inneren der Uhr: das neue S9-Chipset. Laut Apple ist die Ultra 2 dadurch 30 % schneller. Aber was bedeutet das? Tatsächlich nicht viel. Denn ich hatte – wie vermutlich nahezu alle Nutzer – nie ein Geschwindigkeit-Problem mit der Apple Watch. Alles läuft fix. Beim Starten von Apps muss man jetzt schon sehr genau hinschauen, um zu bemerken, dass die Ultra 2 minimal schneller ist. Lediglich beim Hochfahren braucht die neue Version nur halb so viel Zeit wir das 2022-Modell.

Das Display der Ultra 2 ist mit 3000 Nits noch mal heller als beim Vorjahresmodell (2000 Nits)
Apple

Siri-Befehle werden durch den S9-Chip direkt auf der Uhr verarbeitet, brauchen als keinen Umweg mehr über die Cloud. Das funktioniert allerdings nur für simple App-Befehle, wie etwa eine Textnachricht diktieren, einen Timer oder Wecker stellen, einen Anruf tätigen. Für alles andere (selbst für Rechenaufgaben) braucht die Uhr weiterhin das Internet. Auch Fragen über Gesundheitsinformationen (aus der Apple-Health-App) über etwa Schlaf oder Herzfrequenzdaten beantwortet der Sprachassistent direkt von der Watch – allerdings wird das Feature erst Ende des Jahres freigeschaltet.

Um das verlegte iPhone schneller zu finden, steckt in der Ultra 2 ein neuer Ultrawideband-Chip, der auf dem Display Richtungs- und Entfernungsangaben anzeigt. Das läuft aber nur zusammen mit einem iPhone 15 oder neuer. Zudem ist die Reichweite beschränkt.

Das spannendste neue Feature, das es nur für die Ultra 2 und die Apple Watch 9 geben wird, ist sicherlich "Double Tap". Wenn ich zweimal Daumen und Zeigefinger am Handgelenk, an dem ich die Uhr trage, zusammen tippe, kann ich gewisse Funktionen steuern, zum Beispiel einen Anruf annehmen, einen Timer beenden, Musik pausieren, durchs Menü scrollen. Dafür muss ich vorher lediglich das Display aktivieren, also den Arm anheben. Das ist sehr praktisch, wenn man nur eine Hand freihat.

Double Tap: das spannendste neue Feature, das es nur für die Ultra 2 und die Apple Watch 9 geben wird
Apple

Nicht zu verwechseln mit den Funktionen der Bedienungshilfe Assistive-Touch, die es schon seit ein paar Jahren gibt. Tatsächlich funktionierte das nicht sehr zuverlässig, die Bedienung war etwas frustrierend. Das neue Double Tap soll viel genauer und zuverlässiger sein. Aber: Ausprobieren kann ich das aktuell bisher nicht. Das Feature wird erst später im Herbst per Software-Update aktiviert. Heißt: Ob das auch beim Laufen oder Workout nützlich sein wird (um etwa ein Training zu pausieren, zu starten oder Runden zu setzen), bleibt abzuwarten.

Plus: Laut Apple ist die Ultra 2 in Kombination mit einem Trail- oder Alpine-Loop-Armband CO₂-neutral.

Welche neuen Sport-Funktionen kommen per WatchOS 10?

Weitere Neuerungen gibt es per Software-Update auf WatchOS 10 für alle Apple Watches ab Series 4 (mit iPhone XS, iPhone XR oder neuer). Die Kompass-App registriert beim Backtracking den letzten Punkt im Handynetz. Heißt: Die Uhr kann den letzten bekannten Standort eines Mobilfunknetzes anzeigen, um dort dann wieder Handyempfang zu bekommen, um etwa einen Notruf abzusetzen. Offline-Karten funktionieren leider nur in Verbindung mit dem iPhone (kann man hier über die Karten-App herunterladen), topografische Infos gibt es vorerst nur für einige Regionen in den USA.

Radfahrer können das iPhone jetzt als Fahrradcomputer verwenden. Daten wie Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Leistung und Trittfrequenz werden beim Radfahr-Tracking auf der Apple Watch, wenn gewünscht, auf dem Telefon-Display gespiegelt (vorausgesetzt, ich habe das iPhone mit einer Halterung am Lenker befestigt). Karten-Infos gibt es hier leider nicht.

Radfahrer können das iPhone jetzt als Fahrradcomputer verwenden. Die Daten der Apple Watch werden dort gespiegelt
Apple

Super: Bluetooth-Zubehör wie Trittfrequenzmesser oder Leistungssensoren kann ich jetzt einfach mit der Uhr koppeln. Das funktioniert auch mit Indoor-Geräten. Zudem errechnet die Uhr (wenn ich einen Leistungsmesser und Herzfrequenzsensor verwende) automatisch meine sogenannte funktionelle Schwellenleistung (FTP=Functional Threshold Power), anhand derer sie meine individuellen Leistungszonen fürs Radfahren festlegen kann.

Plus: Die neue Software ermöglicht es Drittanbietern über API (Schnittstellen), strukturierte Trainingspläne auf die Apple Watch zu übertragen.

Was kann die Apple Watch Ultra 2?

Die Apple Watch Ultra 2 hat zunächst einmal alle Features der aktuellen Apple Watch 9 (Hier kannst du die Apple Watch 9 bestellen). Die Sportfunktionen sind umfangreich:

  • Verschiedenste Sportarten werden getrackt – häufig sogar automatisch – und ausgewertet.
  • Läufer bekommen eine große Anzahl an Ausdauer-Metriken, inklusive Pace, Leistung, Bodenkontaktzeit und Schrittfrequenz.
  • Ausdauersportler können Intervalltrainings frei gestalten und nach Herzfrequenzzonen, Pace oder Leistung trainieren.
  • Multisportmodus: Die Uhr wechselt automatisch zwischen Laufen, Schwimmen und Radfahren – ideal für Triathleten. Die Disziplinen werden einzeln ausgewertet, inklusive Wechselzeiten.
  • Apple schätzt deine persönliche Ausdauer, Cardiofitness genannt. Die cardiorespiratorische Fitness wird über den VO2-max-Wert ermittelt, welcher mittels Herzsensor, GPS und Beschleunigungssensor während getrackter Ausdauer-Workouts gemessen wird. Dieser Wert gibt an, wie groß die maximale Sauerstoffmenge ist, die der Körper bei Ausbelastung pro Minute verwerten kann.

Zusätzlich zu den Sportfunktionen trackt die Apple Watch den Schlaf mit Schlafphasen und Atemfrequenz, kann ein EKG erstellen, misst die Blutsauerstoffsättigung, erkennt Stürze und Autounfälle, hat einen Temperaturmesser zur Eisprungprognose und bietet alle erweiterten Funktionen einer Smartwatch. Tatsächlich lassen sich zum Beispiel auf dem großen Display mittels Bildschirmtastatur einigermaßen bequem Nachrichten beantworten.

Was unterscheidet die Ultra 2 von der Apple Watch 9?

Die Apple Watch Ultra 2 hat ein sehr robustes Titangehäuse, dessen leicht erhöhter Rand das kratzfeste Displayglas komplett umschließt. Der Bildschirm ist anders als bei den anderen Apple-Uhren flach und nicht abgerundet. Und mit 3000 Nits 50 % heller als die Apple Watch 9 (2000 Nits). Das Gehäuse ist höher, das Display misst 49 mm (statt 45 mm). Folge: Die Ultra ist wesentlich klobiger und schwerer, wiegt zirka 62 Gramm (statt 52 Gramm bei der Apple Watch 9). 3 Mikrofone sorgen für besseren Sound bei Gesprächen, störende Windgeräusche werden zudem reduziert. Im Test war die Gesprächsqualität selbst bei starkem Wind ausgezeichnet. Da helfen auch die 2 Lautsprecher, die den Ton bei Telefongesprächen wesentlich lauter ausgeben als bei anderen Apple Watches.

Mit an Bord ist auch eine SOS-Sirene, die im Notfall ein Audiosignal mit 86 Dezibel absetzen kann, das man bis zu 180 Meter weit hören soll. Die Krone ist größer und steht zusammen mit der Seitentaste etwas hervor, sodass man beides auch bequem mit Handschuhen bedienen kann. Ein Knopf auf der linken Seite der Uhr, der Aktionsbutton, lässt mit einer von 7 Funktionen belegen (z.B. ein Training starten, mit der Kompass-App einen Wegpunkt setzen, die Backtrack-Funktion starten, die Taschenlampe anstellen, die Stoppuhr starten). Plus: Die Ortung per GPS ist genauer, die Ultra nutzt ein Dual-Frequenz-GPS.

Mit der Kompass-App kann ich unterwegs Wegpunkte setzen und mich zu diesen zurücknavigieren lassen. Und: Die Apple Watch Ultra 2 hält Temperaturen von -20 bis 55 Grad Celsius aus und ist ein voll ausgestatteter Tauchcomputer.

Wie lange hält der Akku der Apple Watch Ultra 2?

Bei Normalnutzung hält die Ultra 36 Stunden durch, das wäre doppelt so viel wie bei allen anderen Apple Watches. Im neuen Stromsparmodus (hier wird das Always-On-Display ausgeschaltet und Aktualisierungen reduziert) bis zu 60 Stunden. Ultraläufer könnten damit etwa 12 Stunden tracken. Im Stromsparmodus ist auch ein Langdistanz-Triathlon drin. Im Test hielt der Akku 2 Tage in den Bergen durch – dabei konnte ich 2x 5 Stunden ein Training aufzeichnen. Der Akku lädt in 1,5h voll, in 1h ist er bei 80 %.

Wann kommt die Apple Watch Ultra 2 und was kostet sie?

Die Apple Watch Ultra gibt es seit dem 22. September 2023 im Handel. Sie kostet 899 Euro (100 Euro weniger als das Vorjahresmodell). Hier kannst du die Apple Watch Ultra 2 bestellen. Apple bietet sie nur als LTE-Version an, also mit Mobilfunk-Modul. Allerdings muss man das nicht nutzen bzw. die damit bei den Netzanbietern verbundenen Extragebühren zahlen.

Für die Apple Watch Ultra 2 gibt es 3 unterschiedliche Spezialarmbänder, je nach Sportart: Trail, Alpine, Ocean.

Voraussetzung, um die Apple Watch Ultra 2 zu verwenden: ein iPhone Xs (oder neuer) mit iOS 17 (oder neuer).

Die Apple Watch Ultra 2 im Sporttest:

Wie gut ist die Apple Watch Ultra für Ausdauersportler?

Ausdauersportler bekommen grundsätzlich mit einer Apple Watch ein super Trainings-Tool mit vielen Sportfunktionen. Mit den vielen Laufmetriken (etwa Bodenkontaktzeit, Herzfrequenzzonen, Leistung, Pacer) erhalten insbesondere Läufer eine Vielzahl an Auswertungs- und Tracking-Funktionen. Ich kann eigene (Intervall-) Trainings anlegen, meine persönliche Pace errechnen und nach Herzfrequenzzonen laufen. Auch Schwimm- und Radfahr-Workouts lassen sich damit perfekt planen, aufzeichnen und auswerten. Bei Letzteren kann ich ab WatchOS 10 mit Apples Trainings-App auch Watt- oder Trittfrequenzsensoren per Bluetooth koppeln. Plus: Das iPhone wird, wenn gewünscht und am Lenker montiert, zum Fahrradcomputer. Beim Triathlon-Workout wechselt die Uhr ganz automatisch zwischen den Disziplinen.

Für Ausdauersportler wie Läufer ist die Apple Watch Ultra 2 eine sehr gute Wahl
Marco Demuth

Beim Test fällt hauptsächlich das helle, große Display der Ultra auf, dass ich selbst bei grellem Sonnenschein immer gut ablesen kann. Plus: Aufgrund der Displaygröße kann ich mir jetzt pro Screen beim Laufen 6 Werte gleichzeitig anzeigen lassen. Apple selbst lobt das Dual-Frequenz-GPS als bestes GPS-Tracking in einer Sportuhr. Speziell in Häuserschluchten oder im Wald soll das Vorteile bringen. Bei Testläufen gegen eine Apple Watch 9 in der Hamburger Innenstadt hatte die Ultra tatsächlich den Startpunkt und Teile der Route etwas genauer getrackt. Allerdings sind alle Apple Watches beim Aufzeichnen von GPS-Daten und auch der Herzfrequenz sehr verlässlich und genau.

Beim Start eines Lauftrainings sehe ich eine GPS-Anzeige, die sagt, wann ich vollen Empfang habe. Plus: Ich kann mein Workout manuell per Präzisionsstart beginnen – und nicht nur mit einem 3-2-1-Countdown. Drücke ich 2 Buttons gleichzeitig, kann ich das Workout schnell pausieren.

Fazit: Für Ausdauersportler wie Läufer und Radfahrer ist die Apple Watch Ultra eine sehr gute Wahl. Einsteiger und Freizeitläufer, die der hohe Preis nicht abschreckt, bekommen zu den Smartwatch-Features einen exzellenten Sporttracker mit vielen Zusatzfunktionen. Top: Das große, helle Display ist sehr einfach abzulesen und zu bedienen.

Nachteile: Ambitionierte Läufer werden individuellen Datenexport zu ihrer präferierten Trainingsplattform vermissen. Für Rennradfahrer wären Karten-Infos Fahrradcomputer-Modus auf dem iPhone sehr nützlich.

Was bringt die Ultra 2 für Wassersportler?

Die Apple Watch Ultra 2 ist WR100 zertifiziert und mit einem Tiefen- und Wassertemperatursensor ausgestattet. Ich kann damit bis 40 Meter tief tauchen. Die hauseigene Tiefe-App startet automatisch, wenn ich 1 Meter unter Wasser bin, perfekt zum Schnorcheln oder Apnoetauchen. Das hat beim Test im Schwimmbecken einwandfrei funktioniert. Sie zeigt auch Warnungen zur Maximaltiefe und geringem Akkustand. Mit der Oceanic+-App wird die Uhr zum voll ausgestatteten Tauchcomputer. Damit lassen sich komplette Tauchgänge planen, tracken und teilen – inklusive Sicherheitsstopps, Tauch- und Nullzeiten, Wassertemperatur, Tauch- und Sichtbedingungen, Wetter- und Strömungsdaten, Warnungen bei maximaler Tauchtiefe, zu kalter Wassertemperatur, zu schnellem Aufstieg und für den Sicherheitsstopp. Die Oceanic+-App ist sogar ein Tauchtagebuch. Allerdings ist das nicht kostenlos. Die Tauchversion kostet etwa 10 Euro im Monat, 90 Euro im Jahr oder 6 Euro am Tag.

Wie gut ist die Uhr für Alpinsportler?

Trailrunner und Hiker können mit der neuen Kompass-App Wegpunkte setzen und sich zu diesen navigieren lassen. Nach Auswahl des Zieles sehe ich, in welcher Richtung und in welcher Entfernung ein Wegpunkt liegt. Die Punkte markiere ich auf dem Display oder per Aktionsbutton. Ich kann sie mit speziellen Symbolen (etwa Zelt oder Auto) gestalten und benennen. Mit gestarteter Backtracking-Funktion ist es möglich, per Linie auf dem Display meine Schritte zurückverfolgen, wenn ich mich verirrt habe. Das soll auch im Hintergrund automatisch aktiviert sein, wenn man Bereiche ohne Netzabdeckung durchquert. Im Test hat das leider nicht immer funktioniert. Heißt: Das Schritte-zurückverfolgen-Feature solltest du im Zweifel immer beim Start auf einem unbekannten Trail aktivieren.

Im Test hielt der Akku 2 Tage in den Bergen durch – dabei konnte ich 2x 5 Stunden ein Training aufzeichnen
Marco Demuth

Die Kompass-App mit ihren neuen Funktionen ist allerdings kein spezielles Ultra-Gadget, es gibt sie für Apple Watches (ab Series 4). Schade: Apple bietet kein Offline-Kartenmaterial (etwa topografische Karten) auf der Watch, wie es bei vergleichbaren Uhren, etwa der Garmin Epix oder Fenix 7 schon lange Standard ist. Das aber wäre fürs Navigieren im Gelände ohne Handynetz die Ideallösung. Hier kann man sich nur mit Drittanbieter-Apps behelfen. Immerhin: Da ich mit iOS 17 nun auch bei der Apple-Karten-App Kartenmaterial herunterladen kann, ist es möglich dieses auch in der Karten-Watch-App zu nutzen. Aber: topografische Daten gibt es momentan nur für einige Bereiche der USA und das iPhone muss immer dabei sein (da die Karten nicht auf der Uhr gespeichert werden).

Alleinstellungsmerkmal der Ultra: eine Notfall-Sirene, die ein 86db-Signal sendet, das bis zu 180 Meter weit reicht. Auch ist die Uhr sehr robust: Beim Klettern und Bergsteigen haben leichte Kontakte mit dem Fels, Gehäuse und Glas nichts ausgemacht.

Für wen lohnt sich der Kauf einer Apple Watch Ultra?

Apples Ultra 2 Watch richtet sich offiziell an Extrem-, Wasser- und Abenteuersportler. Diese, so sie denn ihre Aktivitäten tracken, haben vermutlich bis jetzt eher klassische Outdoor-Uhren wie die Garmin Fenix oder Epix favorisiert. Lohnt sich ein Umstieg? Das kommt auf den persönlichen Anspruch an. Wer mehrtägige oder wochenlange Outdoor-Aktivitäten plant, wird mit der Akkuleistung der Apple Watch Ultra Probleme bekommen. Diese hält nur 2 Tage (im Stromsparmodus 3-4 Tage) durch, während zum Beispiel die Fenix 7 von Garmin locker 10 Tage (ohne Always-on-Display bis 20 Tage) nicht geladen werden muss. Und: Mit der Fenix 7 kann ich vieles koppeln, bei der Ultra geht nur Bluetooth. Heißt: Der mehrtägige Ultraläufer wird eine Apple Watch nicht nutzen wollen. Wer allerdings eine einzige Uhr für alles sucht, nur 1-2 Tage unterwegs ist, und den Komfort einer robusten, voll ausgestatteten Smartwatch mit allen Gesundheits-, Sicherheits- und Nachrichtenfeatures haben will, bekommt mit der Apple Watch Ultra aktuell das perfekte Tool.

Fazit: Leistungsstarke Outdoor-Watch mit Potenzial

Die Vorteile:

  • Die Apple Watch Ultra 2 ist ohne Frage eine leistungsstarke, sehr robuste Multisportuhr, die insbesondere bei Outdoor-Aktivitäten ihr größtes Potenzial hat.
  • Sie ist leicht und intuitiv zu bedienen und hat damit gewisse Vorteile gegenüber klassischen Outdoor-Uhren, wie etwa von Garmin.
  • Du bekommst alle Features einer voll ausgestatteten Smartwatch.

Die Nachteile:

  • Gegenüber der Konkurrenz hat die Ultra bei Akkulaufzeit und On-Board-Offline-Kartenmaterial noch Nachholbedarf.

Als reine Smartwatch und Multisporttracker ist die robuste Apple Watch Ultra 2 wohl das beste Produkt auf dem Markt – nicht für alle, aber für viele Sportler. Wem 900 Euro zu teuer ist, der bekommt zum Beispiel mit der Apple Watch 9 ein weniger robustes, aber ähnliches Sporttool an die Hand. Vielleicht wäre auch die Einsteigerversion, die Apple Watch SE, etwas für dich.

Lohnt sich ein Upgrade?

Wer bereits eine Ultra hat, findet keine relevanten Gründe, upzugraden. Schließlich wurden im Vergleich zum Vorgängermodell keine nennenswerten Innovationen oder Features hinzugefügt. Für Besitzer älterer Apple-Watch-Modelle (etwa ab Series 6) ist die Ultra 2 in jedem Fall eine robustere Option mit mehr Funktionen und Durchhaltevermögen.