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Surftipps für Väter

Wir haben für Sie die wichtigsten Surftipps gesammelt
Freizeit mit den Kindern
Foto: Kiselev Andrey Valerevich / Shutterstock.com

Erziehungsprogramme im Vergleich:

STEP (Systematic Training for Effective Parenting)
Das Programm will wiederkehrende Konfliktsituationen besser meistern lehren. Dafür sollen frühzeitig Grenzen gesetzt werden, innerhalb derer das Kind frei entscheiden kann. Klare Regeln im Umgang miteinander geben Orientierung ohne Dressur.
Grundidee: Hinter allen kindlichen Handlungen, auch hinter störenden, steckt der Wunsch nach Anerkennung. Wenn Eltern das verinnerlichen, können sie die eigenen negativen Emotionen besser kontrollieren.
Zeitaufwand: zehn Abende à zwei Stunden, innerhalb von sechs Monaten fünf zweistündige "Elternstammtische". Eltern müssen "Hausaufgaben" machen.
Kosten: zirka 190 Euro pro Person, 300 Euro pro Paar. Kurse abgestimmt auf Altersgruppen.
Info: instep-online.de
Kommentar: Hocheffektiv. Der Zeitaufwand lohnt sich auch (oder gerade!) für beruflich stark beanspruchte Väter. Klar strukturierte Inhalte vermitteln erzieherische Sicherheit in den unterschiedlichsten Situationen und beugen Stress und Streit vor.

Vater – und nun?

Starke Eltern – Starke Kinder
Das vom Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) entwickelte Programm will Eltern Wege in eine gewaltfreie Erziehung aufzeigen. Gegenseitige Achtung, Anerkennung und gemeinsame Freude sollen entwickelt werden, um Machtkämpfe und Gewalt in der Familie zu vermeiden. Die eigenen Erziehungsziele, -werte und -vorstellungen werden – natürlich freiwillig – diskutiert.
Grundidee: Die kindlichen Bedürfnisse zählen genauso wie die der Eltern.
Zeitaufwand: 20 bis 30 Kursstunden, verteilt auf 8 bis 12 Treffen.
Kosten: 30 bis 80 Euro pro Person, gelegentlich kostenlos – je nach Veranstalter.
Info: starkeeltern-starkekinder.de
Kommentar: Es werden bewusst keine Patentrezepte geliefert, sondern
Handlungsvorschläge unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen. Erkennen, Reflektieren und Zuhören in der Gruppe werden groß geschrieben. Das nimmt Zeit in Anspruch. Männer, bei denen im Job jede Minute zählt, stellt das eventuell auf die Geduldsprobe.

Triple P (Positive Parenting Program)
Das ursprünglich für verhaltens­auffällige Kinder in Australien entwickelte Programm will helfen, eine positive Eltern-Kind-Beziehung aufzubauen. Viele dieser Prinzipien findet man bei den Fernseh-Nannys wieder.
Grundidee: Eltern können das kindliche Verhalten lenken, indem sie erwünschte Verhaltensweisen konsequent loben und unerwünschte Verhaltensweisen konsequent bestrafen.
Zeitaufwand: Vier zweistündige Treffen in Gruppen, anschließend vier 20-minütige Telefonberatungen. Eltern müssen ein Arbeitsbuch durcharbeiten.
Kosten: 50 bis 200 Euro pro Person (oft Paarermäßigung).
Info: triplep.de
Kommentar: Geringer Zeitaufwand, konkrete Handlungsrezepte für die häufigsten Problemsituationen. Kritiker bemängeln die "Kochbucherziehung", weil sie einem rigiden, dressurmäßigen Umgang mit den Kindern Vorschub leisten kann. Potenzielle Erziehungsfalle für gestresste Väter: Fehlende Zeit und Fürsorge lassen sich nicht durch Strenge kompensieren.

Blogs für Väter:
vaeter-und-karriere.de

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 15.03.2023