- Hilfe, ich sehe Schuppen. Woran liegt’s?
- Haarwuchsmittel können Schuppen auslösen
- Wie kann ich Schuppen vorbeugen?
- Warum bekommen viele Männer auch Schuppen im Bart?
- Warum juckt eine schuppige Kopfhaut oft?
- Woran erkenne ich ein gutes Anti-Schuppen-Shampoo, das wirkt?
- Wie oft sollte man seine Haare waschen, um Schuppen loszuwerden?
- Was gibt es sonst noch für Pflege-Tipps gegen Schuppen?
- Gibt es wirksame Hausmittel gegen Schuppen?
- Wann sollte ich mit Schuppen zum Arzt und zu welchem?
Du hast am Scheitel ein paar Schüppchen entdeckt? Ruhig bleiben! "Das geht allen Menschen so. Die Schüppchen entstehen durch die Erneuerung der oberen Hautschicht. Alte, abgestorbene Hautzellen werden abgestoßen, um neuen funktionsfähigen Zellen Platz zu machen", weiß Hautfachärztin und Allergologin Livia Zanardo aus Fürth. Dass die Altlasten herunterkommen, ist also eigentlich eine gute Sache.
Normalerweise fällt das Problem anderen außer dir – und deinem Friseur – aber nicht ins Auge. Schuppen sollte man nur bei genauem Hinsehen entdecken. Wenn man die Schuppen bei dir allerdings für dein Gegenüber sichtbar sind und sogar auf die Schultern rieseln, dann gilt das nicht mehr als "normal". Spätestens jetzt solltest du handeln!
Hilfe, ich sehe Schuppen. Woran liegt’s?
Wenn Schuppen sichtbar werden, liegt das meist daran, dass sich die Zellen zu schnell erneuern und diese daraufhin austrocknen. "Das hat mit dem Hefepilz Malassezia Globosa zu tun, den jeder Mensch auf der Kopfhaut hat. Etwa die Hälfte aller Menschen weltweit hat die genetische Prädisposition dafür, Schuppen zu entwickeln – sie reagieren sensibel auf die Abbauprodukte des Pilzes", erklärt die Münchner Dermatologin Dr. Patricia Ogilvie.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Ursachen für Schuppen. "Dies können sowohl Erkrankungen der Kopfhaut, bestimmte Umwelteinflüsse, Medikamente, aber auch eine falsche Pflege sein", weiß Livia Zanardo.
Haarwuchsmittel können Schuppen auslösen
Sehr hartes Leitungswasser und trockene Heizungsluft irritieren die Kopfhaut. "Aber vor allem alkoholhaltige Tinkturen können die Kopfhaut stark austrocknen. Auch der Wirkstoff Minoxidil, der häufig gegen Haarausfall eingesetzt wird kann bei etwa 10 bis 20 % der Menschen Kopfhautekzeme und damit eine verstärkte Schuppung auslösen", erklärt Zanadro. Falls es dich interessiert: Hier haben wir einen umfangreichen Guide über Minoxidil verfasst.
Wie kann ich Schuppen vorbeugen?
Viele Männer handeln erst, wenn die Schuppen bereits sichtbar sind. Dabei kann man Schuppen mit der richtigen Pflege ganz einfach vorbeugen. "Moderne Anti-Schuppen-Shampoos mit dem Wirkstoff Pirocton-Olamin helfen, die ersten unsichtbaren Anzeichen von Schuppen wie Juckreiz, Rötungen und Irritationen zu bekämpfen und lassen sichtbare Schuppen gar nicht erst entstehen", weiß Dr. Patricia Ogilvie und ergänzt: "Kopfhautpflege wird unterschätzt. Dabei ist Kopfhaut eben auch Haut und braucht genauso viel Pflege und Aufmerksamkeit wie die Haut an anderen Stellen unseres Körpers. Nur aus gesunder, in Balance befindlicher Kopfhaut kann gesundes, starkes Haar wachsen." Logisch, oder?
Warum bekommen viele Männer auch Schuppen im Bart?
Genau wie auf dem Kopf können Schuppen im Bartbereich ebenfalls trocken oder fettig sein. Expertin Dr. Ogilvie erklärt: "Ist die Haut generell trocken, lässt sie sich unter dem Bart nicht so gut pflegen wie im rasierten Zustand – dann entstehen schnell Trockenheitsschüppchen. Die häufigste Ursache für Schuppen im Bart ist aber ein "seborrhoisches Ekzem, das durch eine verstärkte Talgproduktion (Seborrhö) und Besiedelung mit Pilzen (Gattung Malassezia) entsteht." Übrigens: Das hilft gegen Juckreiz im Bart
Warum juckt eine schuppige Kopfhaut oft?
Ist die Balance der Kopfhaut gestört, neigt sie neben Schuppen auch zu anderen Symptomen wie Spannungsgefühl, Brennen und häufig auch zu Juckreiz. "Schuld ist die Kombi aus Keimbesiedelung, vermehrter Schuppenbildung und Entzündungsreaktionen", sagt Zanardo.
Ganz wichtig: Wenn der Kopf juckt, solltest du nicht kratzen! Das ist nämlich sowohl Folge als auch Ursache von weiteren Schuppen. Fachärztin Livia Zanardo erklärt: "Durch das Kratzen wird die Haut weiter geschädigt und gleichzeitig gelangen wieder mehr Mikroorganismen auf die Kopfhaut. Dies führt letztlich zu einem Teufelskreis." Die besten Tipps gegen juckende Kopfhaut findest du hier.
Woran erkenne ich ein gutes Anti-Schuppen-Shampoo, das wirkt?
"Am besten achtet man beim Kauf auf pH-balancierte, feuchtigkeitsspendende Produkte, die gründlich reinigen, ohne auszutrocknen", weiß Patricia Ogilvie.
Für fettige, schuppende Kopfhaut empfehlen wir das Deep Clean Shampoo von Head & Shouders. Unser Anti-Juckreiz-Favorit kommt von Eucerin. Teuer, aber besonders wirksam gegen Schuppen ist das Specifique Anti-Schuppen-Shampoo von Kérastase. Eine natürliche Alternative ist das feste Anti-Schuppen-Shampoo von Meina, das du benutzt wie ein Stück Seife.
Klingt blöd, aber: Bringt ein Anti-Schuppen-Shampoo keinen Erfolg, probier einfach das nächste. Die Wirkstoffe schlagen bei jeder Kopfhaut anders an. Nur eines haben sie alle gemein: Man muss sie absolut konsequent benutzen. Hier findest du die besten Shampoos für Männer.

Wie oft sollte man seine Haare waschen, um Schuppen loszuwerden?
Die Häufigkeit spielt eine untergeordnete Rolle. Viel entscheidender ist, wie lange das Anti-Schuppen-Shampoo einwirkt. "Schäumt man das Shampoo nur kurz auf und spült es sofort auf, könnte man es meist auch gleich lassen. Schuppen-Shampoo sollte schon wenigstens einige Minuten einwirken können", so Expertin Zanardo.
Tipp: Unter der Dusche sofort die Haare nass machen, als erstes das Shampoo auftragen – zwischendurch Duschgel auftragen, rasieren – und erst als letztes auswaschen. So kann die Pflege lange genug einwirken.
Was gibt es sonst noch für Pflege-Tipps gegen Schuppen?
- Bevor du deine Haare wäscht, bürste oder kämme sorgfältig durch. Das lockert die kleinen Schüppchen in den Haaren und sie lassen sich anschließend leichter auswaschen.
- Massiere und rubbele nicht unnötig auf dem Kopf herum, wenn du deine Haare wäscht. Und spüle extrem gut und gründlich nach – je länger du deine Haare spülst, desto besser.
- Wasche und föhne deine Haare nicht zu heiß – das trocknet die Kopfhaut aus.
- Benutze möglichst wenige Styling-Produkte und achte darauf, dass sie nur in die Haare und nicht auf die Kopfhaut gelangen.
- Vergesse nicht, Kamm und Bürste bei Schuppen häufiger und sorgfältiger zu waschen. Am besten, du machst das bei jeder Haarwäsche gleich mit. Dann können sich Pilze und Bakterien nicht einnisten. Mit Shampoo und warmem Wasser geht das schnell und gründlich.
Gibt es wirksame Hausmittel gegen Schuppen?
Manchmal bewirken auch alte Hausrezepte gegen Kopfschuppen kleine Wunder. Naturmediziner Dr. Jörg Zittlau aus Bremen rät, gegen die übermäßige Fett- und Schuppenbildung Hamamelis- oder (Cystus-)Rosenwasser (gibt es in Apotheken) auf die Kopfhaut zu träufeln.
Tipp: Hamameliswasser ist ein Destillat aus der Hamamelis-Pflanze (Zaubernuss) und seine Wirkung gilt als gut belegt. Hier bestellen.
"Auch Apfelessig beugt Schuppen durch Säurezufuhr vor", so Zittlau. Vermische je eine Tasse Essig und Wasser und massiere den Mix zwischen den Haarwäschen gründlich in die Kopfhaut ein. "Er fördert die Durchblutung und stillt den Juckreiz."
Auch Hautärztin Livia Zanardo glaubt an die Wirkung bestimmter Hausmittel. "Ideal bei trockenen Schuppen ist zum Beispiel Kokos- oder Olivenöl. In die Kopfhaut massieren, über Nacht einwirken lassen, morgens gründlich auswaschen. Weniger fettig ist Aloe-Gel. Ebenfalls abends auftragen und morgens auswaschen. Bei stark fettender Kopfhaut empfiehlt die Hautärztin Heilerde, um überschüssigen Talg aufzusaugen. Einfach in die Kopfhaut massieren, ein paar Minuten trocknen lassen und dann mit Wasser und Shampoo ausspülen.
Wann sollte ich mit Schuppen zum Arzt und zu welchem?
Nach ungefähr 4 bis 6 Wochen Anti-Schuppen-Behandlung müsste sich der Zustand der Kopfhaut deutlich gebessert haben. Falls nicht, solltest du zu einem Hautarzt gehen – es könnte eine Schuppenflechte, Neurodermitis oder ein allergisches Ekzem als Ursachen dahinter stecken.
Schuppen sind kein Grund zur Sorge. Nur in den seltensten Fällen steckt als Ursache tatsächlich eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Alles, was du brauchen, ist konsequentes Handeln: Probiere geduldig verschiedene Anti-Schuppen-Mittel durch, bis du das für deine Kopfhaut optimale gefunden hast. Und dann benutze es regelmäßig!