Rasur-Know-How für Ihren Hauttyp
Tipps für eine perfekte Rasur

Perfekt rasiert - ohne Stoppeln, Rasurbrand, Schnittwunden, eingewachsene Barthaare und Pickel. Die besten Rasurtipps für Ihren Hauttyp
Durch regelmäßige Rasur lässt der Bartwuchs nicht nach
Foto: bikeriderlondon / Shutterstock.com

Seien Sie mal ehrlich – wie oft haben Sie schon nach dem Rasieren vor dem Spiegel gestanden und sich gedacht: „Wow, das war die perfekte Rasur!“? Der männliche Gesichtsstutzakt kann manchmal zur echten Qual werden. Übrig gebliebene Stoppeln, Rasurbrand, Schnittwunden oder Pickel sind die Konsequenzen einer unsauberen Rasur. Doch damit ist jetzt Schluss! Hier ist Ihr Leitfaden zur perfekten Rasur – für jeden Mann, für jeden Hauttyp.

Die optimale Rasur-Vorbereitung

Vor der Rasur ist nach der Rasur. Wenn Sie Ihre Haut auf die Rasur vorbereiten, gehen sie schmerzhaften Folgen direkt aus dem Weg. Drei Dinge, die Sie vor dem Rasieren tun sollten:

  • Bestimmen Sie die Richtung Ihres Bartwuchses! Um Reizungen zu verhindern, sollten Sie immer mit der Wuchsrichtung rasieren. Am besten lassen Sie Ihren Bart einige Tage wachsen, bis Sie gut erkennen können, ob Ihre Haare nach links oder rechts stehen.                                                             
  • Reinigen Sie Ihr Gesicht! So schützen Sie Ihre Poren vor Schmutz und Keimen. Säubern Sie Ihr Gesicht mit Gesichtsreiniger und heißem Wasser, so sind die Poren entspannter und die Rasur wird angenehm. Der perfekte Zeitpunkt ist nach dem Duschen. Tipp: Ersetzen Sie den Gesichtsreiniger 1-2 Mal die Woche durch ein sanftes Peeling. Das entfernt zusätzlich abgestorbene Hautzellen und hält die Haut weich und frisch.                     
  • Benutzen Sie Pre-Shave Produkte! Egal ob Lotion, Gel oder Öl – durch das Auftragen von Pre-Shave Produkten bauen Sie eine Art Schutzmauer zwischen dem Rasierer und Ihrer Haut auf. Das ideale Mittel also gegen Schnitte, Rötungen oder Hautirritationen.

Trocken- oder Nassrasur?

Welche Rasur passt am besten bei meinem Hauttyp: die Trocken- oder Nassrasur? Eine Antwort weiß Oliver Schröder, Rasur-Experte von Mornin‘ Glory.

Die beste Rasur bei…

…fettiger Haut: „Fettige Haut neigt zu Hautunreinheiten. Daher sollten Sie mit einem leichten Peeling beginnen. Durch das Peeling werden abgestorbene Hautzellen entfernt, die Haut gereinigt und die Poren geöffnet. Danach können Sie sich wesentlich gründlicher rasieren. Fettige Haut verträgt eine Nassrasur sehr gut, aber auch der Trockenrasierer kann zum Einsatz kommen. Allerdings sollten die Scherköpfe beim Elektrorasierer regelmäßig in einer Alkohollösung gereinigt werden. Anschließend ein leichtes Aftershave ohne Alkohol auftragen.“

Nassrasur: ja
Trockenrasur: bedingt

>>> Das hilft wirklich gegen Rasurbrand
…trockener Haut: „Trockene Haut tritt bevorzugt im Winter auf, bei kalter Witterung und Heizungsluft. Ideal ist es, dann ein Rasieröl zu benutzen. Das sogenannte Pre-Shave besteht aus pflegenden Ölen und wird noch vor dem Rasiergel aufgetragen. Danach können Sie sich klassisch rasieren. Auch ein Elektrorasierer eignet sich bei trockener Haut. Ganz wichtig: Nach der Rasur muss die Haut ausreichend Feuchtigkeit bekommen. Dafür nehmen Sie einen Aftershave Balsam, zum Beispiel von Speick, Mornin’ Glory oder Weleda. Der Balsam sollte aber keinen Alkohol enthalten, denn Alkohol trocknet die Haut zusätzlich aus. Eincremen müssen Sie sich nach der Rasur nicht unbedingt, bei sehr trockener Haut kann aber eine leichte Tagescreme Hautjucken vermeiden.“

Nassrasur: ja
Trockenrasur: ja

…zu Pickeln neigender Haut: „Heikel! Eine Rasur reizt unreine Haut, da kann es schon kompliziert werden. Daher sollten Sie zur Vorbeugung regelmäßig ein Peeling verwenden. Es gibt Body Scrubs auf Zucker- oder Meersalz-Basis, die die Poren öffnen und reinigen. Auch spezielle Waschlotionen und Teebaumöl sind empfehlenswert. Mit der gereinigten Haut können Sie sich dann normal rasieren, idealerweise mit einem Trockenrasierer. Danach sollten Sie die Haut mit einem hochwertigen Aftershave beruhigen, aber auch hier sollte kein Alkohol im Spiel sein. Fettige Cremes vermeiden!“

Nassrasur: bedingt
Trockenrasur: ja

…zu Rötungen neigender Haut: „Rötungen sind die Folge von zu starker mechanischer Einwirkung. Die Haut wird durch die Rasierklingen oder das Scherblatt zu stark gereizt. Um den Rasurbrand zu vermeiden, können Sie ein Pre-Shave benutzen. Die Haut bekommt dadurch einen unsichtbaren Schutzfilm, danach kann normal rasiert werden. Am besten eine Rasiercreme benutzen – die schäumt zwar nicht, pflegt die Haut aber schon bei der Rasur. Niemals gegen den Strich rasieren, denn das schafft nur noch mehr Rötungen und Rasurpickel. Nach der Rasur ruhig mit kaltem Wasser abspülen, damit sich die Poren schließen. Zum Abschluss nehmen Sie ein mildes Aftershave Balsam. Für schlimme Fälle von Rasurbrand gibt es auch Anti-Rasurbrandgels, die mit Calendula, Urea und Vitamin E die Haut beruhigen.“

Nassrasur: ja
Trockenrasur: ja

Kaltes Wasser hilft gegen Rasurbrand - Prixel Creative / Shutterstock.com

…eingewachsenen Barthaaren: „Wer zu eingewachsenen Haaren neigt, sollte sich überlegen, auf einen Sieben-Tage-Bart umzusteigen. Denn jede Rasur erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass einige Barthaare wieder einwachsen. Besonders Männer mit sehr krausen Haaren sind davon betroffen. Die Haare wachsen dann nicht gerade aus der Pore heraus, sondern seitlich unter die Haut. Wenn Sie sich regelmäßig rasieren müssen, greifen Sie auch zu einem Peeling. So werden die toten Hautzellen entfernt und die Barthaare können nicht so schnell einwachsen. Die Rasur mit einem Elektrorasierer ist in diesem Fall der Nassrasur vorzuziehen.“

Nassrasur: bedingt
Trockenrasur: ja

…starkem Bartwuchs: „Sie sind also der Holzfällertyp? Sehr gut, denn Männer mit starkem Bartwuchs haben meistens auch eine robuste, unempfindliche Gesichtshaut. Die Bartstoppeln können aber die Stärke von Kupferdraht haben, daher müssen sie vor der Rasur aufgeweicht werden. Ideal ist die Nassrasur nach einer warmen Dusche. Es kann aber auch für 2-3 Minuten ein heißes, nasses Handtuch aufs Gesicht aufgelegt werden. Anschließend normal rasieren. Starker Bartwuchs bekommt im Laufe des Tages den sogenannten “Bartschatten”. Um diesen weit hinauszuzögern, empfiehlt sich die Nassrasur mit einem Rasierpinsel. Durch das Auftragen des Schaums im Gesicht mit dem Rasierpinsel wird dein Gesicht besser durchblutet, die Barthaare kommen mehr aus der Haut heraus und können tiefer gekappt werden. Aber auch einen Elektrorasierer vertragen Männern mit starkem Bartwuchs gut. Den Abschluss mit einem guten Aftershave nicht vergessen.“

Nassrasur: ja
Trockenrasur: ja 

Die Rasur-Nachbereitung

Wenn Sie jetzt in den Spiegel schauen, sehen Sie ein prima glattrasiertes Kinn. Damit ist die Arbeit aber noch nicht getan! Eine gute Pflege der Haut ist nach der Rasur ein absolutes Muss. Zum Einsatz kommt natürlich: Ein Aftershave. Doch aufgepasst! Nicht jedes Aftershave ist für Ihre Haut verträglich. Auch hier kommt es auf Ihren Hauttyp an.

Der Alkoholgehalt Ihres Aftershaves sollte zu Ihrem Hauttyp passen - Yuriy Rudyy / Shutterstock.com

Vor dem Auftragen des Aftershaves waschen Sie zunächst Seifenreste mit kaltem Wasser von der Haut. Das erfrischt und schließt die geöffneten Poren wieder. Anschließend dürstet Ihre Haut nach einem Pflegemittel, das den Säureschutzmantel wieder stabilisiert und vor Infektionen schützt.
Sicher haben Sie auch schon Aftershaves mit unterschiedlichem Alkoholgehalt benutzt. Und vielleicht haben Sie auch schon festgestellt, dass Ihnen die hochprozentigen Aftershaves mehr oder weniger guttun. Doch wo ist da eigentlich der Unterschied? Grundlegend haben Aftershaves mit höherem Alkoholanteil eine desinfizierende Wirkung. Produkte, die wenig oder gar keinen Alkohol enthalten, sind hingegen eher besänftigend und pflegend. Haben sie also eine Haut, die zur Entzündung von Haarfollikeln neigt, sollten Sie zu einem alkoholhaltigen Aftershave greifen. Ist Ihre Haut eher sensibel und empfindlich sollten Sie diese möglichst wenig reizen. Sprich: Kein Alkohol. Geeignet ist zum Beispiel eine After-Shave-Lotion oder ein noch milderes Balsam. Diese enthalten Feuchtigkeit spendende Pflegestoffe und sind durch ihren geringen Alkoholgehalt reizarm.

Tipps gegen Rasurbrand:

  • Auch hier ist eine sorgfältige Reinigung Trumpf. Bakterien auf dem Rasiermesser sorgen für Entzündungen und Rasurbrand. In der Regel sollten Sie die Rasierklingen nach jeder zehnten Rasur austauschen.
  • Wer mit dem Strich rasiert, gewinnt! So ist die Rasur angenehm und die Haut wird nicht gereizt.
  • Nach der Rasur: Feuchtigkeitscreme benutzen! Das entspannt die Haut und erholt sie vom Stress der Rasur.

Tipps gegen Schnittwunden:

  • Mit scharfer Klinge rasieren! Stumpfe Klingen erhöhen die Verletzungsgefahr.
  • Benutzen Sie Rasierschaum oder Rasiergel. So haben die Klingen und Ihre Haut keinen direkten Kontakt und ihr Gesicht ist besser geschützt. Außerdem spenden Sie Ihrer Haut zusätzlich Feuchtigkeit.

Tipps gegen Pickel:

  • Nicht mit der Klinge direkt über die Entzündung fahren.
  • Helfen kann es auch, die Rasurart zu variieren. Versuchen Sie, mit weniger Druck zu rasieren und Ihre Haut somit weniger zu reizen.
  • Verwenden Sie antiseptische Seifen und After-Shave mit leichtem Alkoholgehalt. Reinigen Sie morgens und abends das Gesicht mit Gesichtsseife. Bei hartnäckigen Infektionen verschreibt Ihnen der Hausarzt auch rezeptpflichtige Mittel.

>>> Das sind mögliche Infektionsrisiken bei der Rasur

So gelingt die Rasur

Extratipps vom Rasur-Experten Oliver Schröder:

  • Zeit nehmen: „Die Rasur morgens in Hektik macht keinen Spaß und bringt auch kein befriedigendes Ergebnis. Lieber 10 Minuten früher aufstehen und etwas mehr Zeit in die Rasur investieren. Mit den richtigen Zutaten wird die Rasur zum kleinen Wohlfühlmoment am Morgen. Bei hochwertigen Rasurprodukten begleiten Sie den ganzen Tag über angenehme Düfte.“
  • Gute Rasurprodukte verwenden: „Der Blick über den Tellerrand lohnt sich. Denn neben großen Marken im Supermarktregal gibt es auch viele kleine Hersteller mit pfiffigen Produkten. Wer etwas mehr für die Rasurpflege ausgeben will, kann allein dadurch schon sein Rasurerlebnis verbessern. Der Trend zu Natürlichkeit und Bio ist übrigens auch bei Rasurprodukten angekommen und sorgt für viele positive Effekte.“
  • Einen professionellen Barbier aufsuchen: „Ein Besuch im Barber Shop ist sehr aufschlussreich. Dort kannst du hautnah erleben, wie eine perfekte Rasur auszusehen hat. Selbst wenn man nicht alles zuhause nachmachen kann oder möchte, kann man sich doch viele Tipps abgucken. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland kleine und feine Barber Shops, die einen Besuch wert sind.“
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04 / 2023

Erscheinungsdatum 15.03.2023

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