Ob nerviges Übergewicht oder mangelnde Trainingsfortschritte: Ein Trainer ist ratsam, wenn man ein Ziel vor Augen hat, dieses aber aus eigenem Antrieb nicht erreicht. Doch auf den ersten Blick ist nicht immer ganz klar, wer im Fitnessstudio vor Ihnen steht. Ausgebildeter Trainer oder studentische Hilfskraft? Schließlich gibt es über 3000 Personal Trainer in Deutschland. So prüfen Sie, mit wem Sie’s zu tun haben. 6 Faktoren, mit denen Sie einen guten Personal Trainer erkennen:
Ihr Körper ist Ihre Trainingsgrundlage. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Verletzungen Sie in der Vergangenheit hatten und ob aktuell Beschwerden vorliegen. Das ist nicht nur die Voraussetzung für einen optimal auf Sie abgestimmten Trainingsplan, sondern auch notwendig, um Überbelastungen und Verletzungen zu vermeiden. Finger weg also von Trainern, die an Ihrer Gesundheit ganz offenkundig kein Interesse zeigen!
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Um sicher zu sein, wo Sie leistungsmäßig stehen, sollte der Coach mit Ihnen das erste Training, zumindest jedoch die wichtigsten Übungen, gemeinsam durchführen. Das gibt ihm die Möglichkeit, die muskulären Defizite oder Dysbalancen zu entdecken und Ihr Trainingsprogramm individuell auf Sie zuzuschneiden.
Der Begriff Personal-Trainer ist nicht geschützt. Deshalb informieren Sie sich vor dem ersten Treffen über seinen Werdegang. Gut sind ein abgeschlossenes Sportstudium oder eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Seit 2013 gibt es außerdem ein TÜV-Siegel für Personal-Trainer – dieses ist mit einem Test verbunden. Scheuen Sie sich nicht davor, nach der fachlichen Ausbildung des Trainers zu fragen. Ein guter Beleg ist ein Abschluss an einer staatlich geprüften und zugelassenen Ausbildungsstätte wie etwa dem Deutschen Sportstudio-Verband. Zudem ist interessant, welche Qualifikationen er genau mitbringt – es gibt jede Menge spezielle Ausbildungsmöglichkeiten, etwa für leistungsorientiertes Krafttraining oder Kardiotraining. Minimum ist eine Ausbildung im Training mit einer B-Lizenz.
Der beste Trainer nützt Ihnen nichts, wenn er sein Wissen nicht vermitteln kann oder will. Er sollte also kommunikativ sein, verständlich erklären können und erst dann zufrieden sein, wenn Sie alles begriffen haben. Auch bei Nachfragen, die Ihr gutes Recht sind, sollten Sie sich stets ernst genommen fühlen. Wenn er es dann noch schafft, Sie zu motivieren und Spaß am Training zu vermitteln, sind Sie in guten Händen.
In den meisten Fällen wird Ihr Trainer kein studierter Mediziner sein. Daher sollte er Sie bei auftretenden Beschwerden, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, zu einem Facharzt schicken. Dies ist ein weitaus größerer Kompetenzbeweis, als wenn er für jede Verletzung den scheinbar passenden Tipp aus dem Ärmel schüttelt. Im Übrigen gilt dies auch für Ratschläge zum Thema Ernährung. Manche Studios haben auch einen eigenen Ernährungsberater, den die Mitglieder bei speziellen Problemen fragen können.
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Leider gibt es immer noch Typen, die Ihnen womöglich schon in Ihrer Probestunde dubiose Nahrungsergänzungsmittel aufschwatzen wollen. Meist geschieht dies im Einklang mit der Studio-Philosophie, und das bedeutet für Sie: nichts wie raus aus dem Laden!
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Personal Trainer Dr. Michèl Gleich wurde bei den Neos-Awards 2015 als „Newcomer des Jahres“ ausgezeichnet. Im Interview erklärt er, was bei der Suche eines guten Coaches entscheidend ist:
Ein guter Personal Trainer sollte sehr vielfältig sein und sich nicht nur mit verschiedenen Trainingsmethoden auskennen, sondern auch die Aspekte Ernährung und mentales Training berücksichtigen. Ganz wichtig ist auch die Kommunikation zwischen Kunde und Trainer. Ich biete zu Beginn ein kostenloses Beratungsgespräch an, in dem gemeinsame Ziele festgesetzt, aber auch eventuell Ängste oder Vorbehalte abgebaut werden können. Jeder Kunde ist einzigartig und daher muss der Weg zu jedem Ziel besonders sein und immer wieder angepasst werden. Es gibt nie ein Standard-Workout. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit sind Einheiten mit dem eigenen Körpergewicht. Ebenso biete ich aber auch beispielsweise Mentalcoaching, Extrem-Sport oder Reha-Training an.
Jeder kann sich einen Personal Trainer nehmen, der merkt, dass er auf seinem Weg nicht mehr weiterkommt. Das klassische Medium für die Suche ist das Internet. Viele Personal Trainer haben eine Internetpräsenz, wo man erste Information zur Person und zu Trainingsschwerpunkten findet. Zudem gibt es zahlreiche Fachmagazine zum Thema Sport oder Ernährung, etwa Men’s Health. Wenn hier ein Personal Trainer publiziert, ist das auch immer ein Zeichen für Professionalität. Die beste Werbung ist natürlich, wenn zufriedene Kunden einen weiterempfehlen.
Dies ist immer ganz abhängig von den Zielen des Kunden. Auch eine einmalige Buchung, in denen ich meinen Kunden die Werkzeuge an die Hand gebe, kann schon einen positiven Effekt hervorrufen. Oft werden jedoch die Wünsche besser umgesetzt, wenn ich sie persönlich begleite. Der durchschnittliche Kunde ist 2 bis 3 Mal pro Woche bei mir. Selbstverständlich tauschen wir uns auch per E-Mail oder Telefon aus.
Ich absolviere in regelmäßigen Abständen Lehrgänge, um mein Repertoire ständig zu erweitern. Als Personal Trainer muss man immer auf dem neuesten Stand bleiben. Sei es durch Fortbildungen, Fachbücher oder auch den Austausch mit anderen Trainerkollegen im Rahmen von Konferenzen. Mein nächstes Ziel ist es, eine DFB-Trainerlizenz abzuschließen, um auch hier Kompetenzen aufweisen zu können. Zudem sollte ein guter Coach auch immer über den Tellerrand hinausschauen, einfach auch mal Neues ausprobieren. So steht bei mir bald ein Yoga- und ein Reitseminar an.
Er muss immer auf seine Kunden eingehen und sich an ihren Zielen orientieren. Dabei ist es wichtig, dass man den Menschen keine falschen Hoffnungen macht und sie zur Not auch mal bremst. Ich denke da zum Beispiel an den Wunsch nach einem extremen Gewichtsverlust in kürzester Zeit. Ein guter Trainer rät davon ab, da er am langfristigen Erfolg des Kunden interessiert ist.
Zur Person: Dr. Michèl Gleich ist promovierter Pädagoge, bildete als Offizier Spezialkräfte der Bundeswehr aus und schmiss im Jahr 2013 seinen Job im Führungskräftemanagement eines Weltkonzerns, um sich als Personal Trainer selbstständig zu machen. Dass er nicht nur andere, sondern auch sich selbst motivieren kann, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen, zeigen die Erfolge des 35-Jährigen als aktiver Fitness-Athlet auf nationaler wie internationaler Ebene. Den nächsten Titel hat er nun mit der Wahl zum „Newcomer des Jahres“ bei den diesjährigen Neos-Awards eingeheimst. Der Neos Award gilt als die Top-Auszeichnung für Personal Trainer in Deutschland, er wird alle 2 Jahre vergeben. |