So hält sich Luke Evans mit über 40 in Top-Form

Schauspieler Luke Evans im Interview
So hält sich Hollywood-Star Luke Evans mit über 40 in Top-Form

Veröffentlicht am 26.07.2024

Luke Evans ist ein unfassbar lässiger Typ. Am Set unseres Covershootings meistert er ein Motiv nach dem anderen, immer freundlich, immer gut drauf, immer natürlich. Dabei hätte der walisische Schauspieler, der in Kinohits wie "Fast & Furious" und "Der Hobbit" mitgespielt hat, allen Grund, im Stress zu sein. Hollywood fragt ständig bei ihm an, zudem spielt er Theater, und nun befasst er sich damit, ein eigenes Modelabel auf den Markt zu bringen. Wie er es schafft, trotzdem cool und top in Form zu bleiben, hat er uns im Interview verraten.

Mit BDXY haben Sie eine neue Marke für Herrenmode gegründet. Was hat Sie gereizt, neben dem stressigen Job als Schauspieler diese Aufgabe zu übernehmen?

Luke Evans: "Schon immer habe ich mich für Mode interessiert, habe für Zeitschriften gemodelt, besuche regelmäßig Modenschauen und bin fasziniert von der Herstellung, davon, wie zum Beispiel Farben und Formen ausgewählt werden. Schon sehr lange verfolge ich alles, was mit Design und Schneiderei zu tun hat, voller Begeisterung. Deshalb hatte ich auch nicht das Gefühl, mich als kompletter Neuling diesem Thema anzunähern."

Das bedeutet, Sie sind mehr als "nur" der Gründer?

"Absolut. Ich habe das Projekt ins Leben gerufen und war von Beginn an voll involviert, habe gemeinsam mit meinem Partner Fran und meinem Freund Christopher, der Stylist und Kreativdirektor ist, den Namen ausgesucht, die Kleidungsstücke entworfen und nachhaltig arbeitende Fabriken ausgewählt. Dabei ist am Ende eine kleine, aber sehr feine 12-Teile-Kollektion herausgekommen, in der viel Liebe und Leidenschaft steckt und auf die ich sehr stolz bin."

Waren Sie schon immer ein rastloser Mensch, jemand, der immer wieder eine neue Herausforderung braucht?

"Das könnte man schon sagen. Ich arbeite wirklich gern und genieße es, Dinge machen zu können, die ich liebe und die mir Freude bereiten. Diese Modemarke zu gründen ist lediglich eine von zahlreichen neuen Erfahrungen, die mir die Möglichkeit geben, etwas aus dem Nichts zu schaffen. Es war eine spannende Reise, und der ganze Aufwand hat sich gelohnt. Jetzt dürfen Sie und selbstverständlich alle anderen da draußen unsere Kleidung sehen und tragen – und daran ebenso viel Freude haben wie wir, als wir diese Kollektion entworfen haben. Es ist ganz allgemein so, dass ich gern Abwechslung habe. Ich liebe es einfach, wenn ich mich jedes Mal wieder auf neue Dinge einstellen muss."

Luke Evans sitzt auf einem Sessel, neben ihm eine Tasche seiner eigenen Modemarke
Félix Valiente

Sind Sie auch darum so gern Schauspieler, weil Sie dabei in viele unterschiedliche Rollen schlüpfen können?

"Das ist an diesem Beruf das Beste, überhaupt keine Frage. Für uns Schauspieler ist kein Tag wie der andere. Jede Rolle ist anders, hat einen anderen Akzent, bewegt sich anders, hat eine andere Körperlichkeit. Man muss sich jedes Mal auf viele Faktoren einstellen."

Manche Rollen sind körperlich sehr anspruchsvoll. Wie kommen Sie damit zurecht?

"Solche Rollen zu spielen, wird immer schwieriger, je älter ich werde. Mit 30 fiel mir das viel leichter als heute mit 45. Daher sehe ich es als Herausforderung und Teil meines Jobs an, fit zu bleiben. Es ist nicht leicht, aber unter dem Strich bringt es mir schon Spaß, mich in Form zu halten."

Die Debatte darüber, ob Sie als schwuler Mann ...

"... Rollen spielen sollten, die auf den ersten Blick eher zu einem Hetero-Schauspieler passen würden? Die ist überholt. Das hoffe ich zumindest. In meinen Augen hat deine Sexualität nämlich absolut nichts damit zu tun, welche Rolle du spielen kannst oder nicht. Ich habe schon alle möglichen Figuren gespielt, auch klassische männliche Actionhelden mit Kampfszenen und Autorennen und so. Dein Talent hat nichts mit deiner Sexualität zu tun."

Zu einer anderen Debatte: Wie würde es Ihnen gefallen, wenn Sie der neue James-Bond-Darsteller werden?

"Ach, ich selbst hätte mich bei dem Thema nie ins Gespräch gebracht. Aber ich freue mich natürlich, wenn spekuliert wird, wer der Nachfolger von Daniel Craig werden könnte, und in dem Zusammenhang auch mein Name fällt. Es gibt so viele tolle Schauspieler, die es werden könnten – und wer auch immer es am Ende wird, ich fühle mich schon geehrt, wenn ich im Rahmen dieser Diskussionen genannt werde."

Wie war es eigentlich für Sie, in „Fast & Furious“ neben Dwayne Johnson zu spielen?

"Es war unglaublich! Dwayne hat gefühlt 17 Mahlzeiten am Tag gegessen und ständig die Dreharbeiten unterbrochen, weil er trainieren wollte. Es ist beeindruckend, wie gut er in Form ist, aber er tut auch wahnsinnig viel dafür. Steht morgens um 4 Uhr auf und lässt keine Trainingseinheit ausfallen, vollkommen egal, wie voll sein Terminplan an dem Tag gerade ist. Ich ziehe meinen Hut vor ihm und bewundere seine Arbeitsmoral."

Rund 10 Jahre ist das her. Sie sind inzwischen 45, aber die Fotos, die hier auf diesen Seiten sowie auf unserem Cover zu sehen sind, zeigen Sie nach wie vor in Bestform. Wie kann das angehen?

"Danke für das Kompliment! Ja, ich bin gut in Form, auch wenn man natürlich immer noch besser werden kann. In meinen Augen geht es aber nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, dass man versucht, das Beste aus sich herauszuholen – und dabei vor allem niemals den Spaß verliert. Ich beispielsweise liebe Kebap mit Pommes und werde nicht aufhören, das zu essen, obwohl ich genau weiß, dass es nicht unbedingt die allergesündeste Mahlzeit ist."

Welche Herausforderung stellt das Älterwerden dar, körperlich und mental?

"Es fällt immer schwerer, in Form zu bleiben, und es gibt immer häufiger Phasen, in denen man mal nicht so gut aussieht, sich schlecht und ausgelaugt fühlt, weil man im Stress ist, sich sorgt oder gerade Liebeskummer hat. Mir ist im Laufe der Jahre klar geworden, dass mentale Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Wenn ich mit mir im Reinen bin, wenn im Kopf alles richtig geordnet ist, dann strahle ich das auch nach außen aus. Man ist nicht perfekt, hat schlechte Phasen, und das ist in Ordnung. Das Gefährliche an den sozialen Medien ist, dass dort alle so tun, als ginge es ihnen immer gut. Aber das ist nicht so, und das akzeptiere ich jetzt. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben, aber wenn ich das mal nicht schaffe, ist es okay."

Auf unseren Fotos wirken Sie äußerst selbstbewusst und zufrieden mit sich.

"Ich fühle mich gut und bin zufrieden. Und trotzdem denke ich beim Blick in den Spiegel manchmal, dass ich mehr trainieren und weniger Bier trinken sollte. Aber so ist das Leben: Der Job, das Reisen, ich bin andauernd unterwegs und schaffe es nicht immer, ins Gym zu gehen. Manchmal bin ich nach langen Tagen zu erschöpft, um noch Sport zu treiben. Ich versuche immer, zeitlich alles unter einen Hut zu kriegen, doch das klappt leider nicht immer. Aber hey, wenn ich mir die Fotos von dem Shooting hier anschaue, bin ich wirklich glücklich. Ich gebe zu, es ist mir erst nicht leichtgefallen zu akzeptieren, dass ich mit 45 nun zu den Männern mittleren Alters zähle und mir einiges nicht mehr so leichtfällt wie noch vor 10 oder 15 Jahren. Aber inzwischen bin ich damit fein und mit mir sehr zufrieden."

Welche Routinen rund um das Training pflegen Sie?

"Ehe ich ins Gym gehe, trinke ich immer einen Kaffee oder einen Energy-Drink. Das hat sich so eingebürgert und das pusht mich. Allerdings muss ich gestehen: Es fällt mir oft schwer, eine volle Stunde zu trainieren. Spätestens nach 45 Minuten schaue ich dann auf die Uhr, ob die Stunde, die ich mir immer vornehme, geschafft ist. Es kommt dabei auch regelmäßig vor, dass ich mich besonders anstrengen muss, um durchzuhalten und nicht vorzeitig abzubrechen. Aber ich weiß natürlich, dass mir am Ende jedes Workout guttut. Mein Körper schüttet Endorphine aus, ich kriege den Kopf frei und bleibe fit."

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Und zu welcher Tageszeit trainieren Sie am liebsten – morgens, mittags, abends?

"Definitiv morgens. Was den Themenbereich Bewegung und Training angeht, bin ich ein totaler Morgenmensch. Mittags hätte ich entweder zu großen Hunger, wenn ich vor der Mahlzeit trainieren würde, oder ich wäre nach dem Mittagessen zu schlapp und zu müde. Und abends? An vollen Drehtagen kriege ich es manchmal leider nicht anders hin, aber besonders viel Spaß hab ich nicht daran, abends oder nachts Sport zu treiben. Insgesamt trainiere ich 4- bis 5-mal in der Woche."

Bevorzugen Sie Kraft- oder Ausdauertraining?

"Krafttraining, ganz klar."

Wie ernähren Sie sich, um schlank wie jetzt zu bleiben?

"Strenge Diäten sind nicht so meine Sache. Ich versuche ganz generell, mich gesund und ausgewogen zu ernähren, mit einem leichten Fokus auf kohlenhydratarmes Essen. Und klar, Bier und Wein gibt es für mich nur gelegentlich, und dann nicht wirklich viel."

Intermittierendes Fasten ist gerade schwer angesagt. Was halten Sie persönlich davon?

"Ich habe schon öfter gefastet und jedes Mal durchaus einen positiven Effekt auf meinen Körper gespürt. Aber welche Fastenmethode die richtige ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir kommt es nicht selten vor, dass ich, bedingt durch meinen Job, recht unregelmäßig esse und viel Zeit zwischen Mahlzeiten verstreicht. Da faste ich quasi ungewollt. Vor Kurzem war ich 3 Monate lang an einem Theater engagiert, da waren die Vorstellungen immer erst gegen 23 Uhr zu Ende. Dann habe ich noch was gegessen, danach allerdings erst wieder am Nachmittag des nächsten Tages, weil ich morgens nicht gefrühstückt, sondern nur ganz schnell einen Espresso getrunken habe und dann zum Training gegangen bin. Mein Körper kann verhältnismäßig lange ohne neue Energie auskommen. Aber grundsätzlich esse ich nur, wenn ich wirklich hungrig bin, und nicht etwa, weil ich meine, dass es an der Zeit sei, etwas essen zu müssen."

Filmschauspieler treten so gern auch im Theater auf, weil sie dort direkt Kontakt mit dem Publikum haben und Feedback bekommen. Geht es Ihnen genauso?

"Auf jeden Fall. Ich hatte fast 15 Jahre lang nicht mehr auf Theaterbühnen gestanden, also war das für mich wieder etwas ganz Besonderes. Mit 8 Vorstellungen in der Woche über jeweils 3 Stunden war es zwar irre anstrengend, aber wenn man dann den Applaus der Menschen hört und in deren glückliche Gesichter blickt, weiß man, dass sich die ganze Mühe gelohnt hat. Das fehlt mir am Filmset – dort gibt es keinen Applaus vom Publikum. Eigentlich spielt man dort vor allem für sich selbst. Doch für mich haben beide Möglichkeiten ihren Reiz. Ich liebe es einfach, Schauspieler zu sein."

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