Hawaiihemd: So trägst du das Sommerhemd richtig

Hawaiihemd
Diese bunten Hemden sind jetzt angesagt

Zuletzt aktualisiert am 08.07.2024

Die sogenannten Aloha-Shirts, wie Hawaiihemden auch gerne bezeichnet werden, sind bekannt für ihre bunten und lebendigen Muster mit tropischen Motiven. Meistens haben sie einen kurzen Ärmel und bestehen aus atmungsaktiven Stoffen wie Baumwolle, die auch im Sommer angenehm zu tragen sind. Charakteristisch für Hawaiihemden ist ebenso der Reverskragen, der dem Ganzen einen lässigen Touch verleiht. Sie verkörpern einen entspannten Lebensstil und eignen sich ideal für sämtliche Anlässe diesen Sommer.

Bei den bunten Kurzarmhemden denken die meisten vermutlich erst einmal an Klischee-Touristen mit Strohhut und umgehängter Kamera oder an Tom Selleck, der als Privatdetektiv Magnum Verbrecher jagt. Kurzum, die blumenlastigen Textilien waren früher ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihr Träger über kaum modischen Geschmack verfügt. Höchste Zeit, das Hawaiihemd aus der Klischee-Mottenkiste zu holen.

Der Hawaiihemd-Trend ist ausgerufen

Diverse High-Fashion Marken, darunter auch Dolce & Gabbana, Versace oder Prada lassen sich regelmäßig von den bunten Kurzarmhemden inspirieren und bauen die typisch tropischen Muster und entspannte Schnitte in ihre Kollektionen ein. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Marken, die sich auf die sommerlichen Hemden spezialisiert haben und viel von ihrem Handwerk verstehen.

Wie trage ich Hawaiihemden entspannt im Alltag?

Wer es klassisch und entspannt mag, kombiniert das Hawaiihemd zur Jeans oder zur Chino. Jeans sehen am coolsten aus, wenn sie einen Tapered-Fit (schmal nach unten zulaufend) haben und auf Knöchelhöhe enden. Chinos sehen am modernsten zu den bunten Hemden aus, wenn sie ein etwas weiteres und vor allem gerades Bein haben. Sehr cool sehen Chinos im Workwear-Style aus kräftigem Canvas aus.

Kann ich die bunten Hemden auch stylish kombinieren?

Klar kannst du die angesagten Kurzarmhemden auch etwas schicker tragen. Normalerweise gilt die Regel: Unter dem Sakko nie ein Kurzarmhemd. Diesen Sommer machen wir mal eine Ausnahme, aber nur für das Hawaiihemd. Trage am besten Anzüge in sommerlichen Natur-Farben (etwa Beige, Sand, Camel). Kombiniere eine schmal geschnittene Baumwollhose zum Hemd, um etwas Ruhe in das Outfit zu bekommen.

6 Tipps, wie man das Kurzarmhemd trägt und kombiniert

          • Das Hawaiihemd wird kurz getragen, endet also im Optimalfall knapp unterhalb der Gürtellinie.
          • Trage niemals Goldkettchen oder Sonnenhüte zum Hawaiihemd oder rauche Zigarre. Das sind alles Klischees, die den Look kaputt machen.
          • Es wird immer über der Hose getragen – bitte niemals hineinstecken!
          • Das Hawaiihemd ist der Star deines Outfits und wird möglichst ohne Jacke getragen.
          • Das Hemd wird weit und locker getragen, mit genügend Bewegungsfreiheit.
          • Am besten passen folgende Hosen dazu: Chinos und leichte Baumwollhosen mit weitem oder geradem Bein (gerne mit Bundfalte, wenn es etwas schicker sein soll) oder zur Jeans im Tapered-Fit (schmal zulaufend am Knöchel).

Woher kommt das Hawaiihemd eigentlich?

Die Historie der Hawaiihemden ist genauso bunt wie die Hemden selbst. Bevor Missionare westliche Kleidung brachten, trugen die Hawaiianer nur einfache Kleider. In den 1920er-Jahren begannen japanische und chinesische Einwanderer damit, ihre traditionellen Designs auf Hemden zu drucken.

Ein Jahrzehnt später waren die Aloha-Shirts besonders bei Touristen der Renner, die es als Erinnerung an ihren Aufenthalt auf dem paradiesischen Eiland mit nach Hause brachten. Der große Durchbruch kam Anfang der 1950er-Jahre, als Hollywood das bunte Kurzarmhemd entdeckte. Plötzlich trugen Filmidole wie Burt Lancaster und Elvis Presley in US-Produktionen ein Hawaiihemd. Auch Stars wie Frank Sinatra und Bing Crosby traten darin bei ihren Konzerten auf. Selbst der damalige Präsident Harry Truman, ließ sich 1951 für den Titel des "Life-Magazins" im Hawaiihemd ablichten.

In Europa wurde es Ende der 1950er durch amerikanische Filme und Zeitschriften bekannt. Und obwohl die Achtzigerjahre-Kultserie "Magnum" mit Thomas Selleck in der Hauptrolle dem Mythos Hawaiihemd noch einmal gewaltigen Auftrieb verschaffte, stand es für den europäischen Geschmack immer noch auf der Grenze zwischen Kitsch und Kult.

Heutzutage wird viel ungezwungener mit Mode und auch mit amerikanischer Trivial- und Popkultur umgegangen. So avancierte der hawaiihemdtragende "Al Bundy" aus der amerikanischen Trash-Serie "Eine schrecklich nette Familie" zum Kultstar. Und selbst DER absolute Kultdesigner der Neunzigerjahre, Helmut Lang, ließ sich vom Hawaiihemd inspirieren und entwarf eine ironische Version desselben.

Und jetzt ist deine Meinung gefragt: Wie stehst du zum Hawaiihemd? Trend oder Kitsch? Werden wir dich in diesem Sommer darin sehen? Ganz sicher, vielleicht oder niemals?