Zurzeit ist der Besitz von THC-haltigem Cannabis in Deutschland noch illegal. In Zukunft möchte die Bundesregierung dies jedoch ändern. Auch ohne die Legalisierung gibt es allerdings immer mehr Menschen in Deutschland, die Cannabis konsumieren — und das, obwohl der Konsum einige Nebenwirkungen mit sich zieht: Neben bekannten Folgen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwächen, oder Herzrasen soll die Rauschdroge bei Männern nun nämlich auch die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen. Dies zeigten US-Forschende von der Oregon Health & Science University.
Verringerung des Hodenvolumens um 59 Prozent
Bereits in vergangenen Untersuchungen konnte eine Reduktion der Spermienzahl infolge des Konsums von Cannabis nachgewiesen werden. In der aktuellen Studie wurde bestätigt, dass der Konsum von Tetrahydrocannabinol (THC), welches der psychoaktive Wirkstoff in Cannabis ist, negative Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit von Männern hat. Für die Untersuchungen verwendeten die Forscher eine Gruppe von sechs erwachsenen Rhesusaffen, die täglich THC-haltige Lebensmittel erhielten. Die Ergebnisse: Infolge des THC-Konsums kam es zu einem Abfall der Sexualhormone Testosteron und Östradiol, sowie einer Verringerung des Hodenvolumens um durchschnittlich 59 %.
Als Grund für diese nachteiligen Auswirkungen wird die erhöhte Produktion des follikelstimulierenden Hormons in der Hirnandrangsdrüse angenommen, da dieses mitverantwortlich für die Spermienproduktion ist.
Die gute Nachricht: Folgen von Cannabis auf die Fruchtbarkeit sind größtenteils reversibel
Nach Beendigung des THC-Konsums erreichten die Hoden wieder 73 % ihres ursprünglichen Volumens. Auch die Testosteron-, sowie Östradiolspiegel stiegen wieder an, während die Produktion des follikelstimulierenden Hormons erneut abnahm. Allerdings werden auch hier die Ursprungswerte nicht gänzlich zurückerlangt.
Macht Kiffen unfruchtbar?
Die Antwort lautet: nein. Mithilfe der Studie wurden schließlich die Auswirkungen eines täglichen, besonders erhöhten Konsums untersucht. Zudem wurde nicht an Menschen geforscht, sondern an Affen. Dennoch können diese Erkenntnisse einen Hinweis darauf geben, wie sich der Cannabiskonsum auf die menschliche Potenz auswirkt. Studien belegen nämlich, dass es auch bei Menschen zu verkleinerten Hoden kommt, wenn der Testosteronspiegel sinkt. Wer also einen Kinderwunsch hat, sollte lieber auf das Kiffen verzichten.
Der regelmäßige Konsum von Cannabis hat einen negativen Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit. Abstinenz kann die Folgen jedoch größtenteils wieder rückgängig machen. Dennoch kann geraten werden: Wer plant, Vater zu werden, sollte lieber die Finger vom Joint lassen.