Seilspringen als perfektes Ausdauertraining

Seilspringen-Trainingsplan
So trainierst du mit einem Springseil den ganzen Körper

Zuletzt aktualisiert am 30.09.2024
Seilspringen
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Hüpfende Kinder auf dem Pausenhof? Falsch! Rope-Skipping (Seilspringen) ist der perfekte Mix aus Ausdauersport und Akrobatik. Salto, Handstand, Flickflack – das Profi-Repertoire ist actiongeladen. Auch Anfänger haben die Wahl: allein, in Sechser-Teams, auf einem Bein, die Arme überkreuzen. "Die Herausforderung dabei ist, Kombinationen zu entwickeln, die kein anderer beherrscht", schwärmt Sebastian Deeg, ehemaliger Welt- und Europameister in verschiedenen Seilsprung-Disziplinen. Seilspringen ist eine prima Ergänzung zum Laufen oder Radeln, aber auch hart – wenn du den Sport unterschätzt, wirst du schnell an deine Grenzen kommen!

Was bringt jeden Tag Seilspringen?

Seilspringen braucht wenig Raum und ist die ideale Sportart, um Fett loszuwerden, denn: "10 Minuten Seilspringen sind ebenso wirksam wie 30 Minuten Joggen", betont Fitness-Coach Markus Bremen. Rund 500 Kalorien verbraucht man in 30 Minuten. Versuch, einen Sprung pro Sekunde zu schaffen, die Bewegung kommt aus den Handgelenken. Leise auf dem Vorfuß landen und auf federndem Boden (etwa Teppich) arbeiten!

Was muss ich beim Seilspringen beachten?

Nicht einfach drauflos springen. "Zieh feste Schuhe an, am besten mit Vorfußdämpfung und hohem Schaft", rät Seilspringer Deeg. Vor dem Training aufwärmen: 10 Minuten einlaufen, Arme und Handgelenke kreisen lassen.

Profi-Tipp: Bester Untergrund: gefederter Hallenboden. Nicht auf Asphalt springen, die Gelenke danken es dir.

Welches Seil benötige ich?

Die Seile bestehen aus einer speziellen Kunststoffmischung (Speed-Ropes) oder aus einer dünnen Schnur mit darüber gezogenen Hülsen aus Kunststoff (Beaded Ropes). Ein Speed-Rope ist dünner und leichter und so für Anfänger besser geeignet. Die Länge des Seils ist ausschlaggebend. Ideal: mittig draufstehen, die Griffe enden unter den Achseln.

Profi-Tipp: Nimm möglichst kurze Griffe, das Seil ist so näher an der Hand (schult die Bewegung besser). Etwa dieses Modell: BeMaxx Speed Rope

Kann ich mit Seilspringen abnehmen?

Neben deiner (Kraft-)Ausdauer optimierst du Schnell- und Sprungkraft. "Der Bewegungsablauf beim Rope-Skipping ist komplex. Koordinative und konditionelle Fähigkeiten werden beansprucht", erklärt Deeg. Ganz nebenbei schmilzt dabei auch noch das Fett: 30 Minuten Seilspringen verbrennen zirka 500 Kalorien. Zum besseren Vergleich: Beim Laufen sind es im Durchschnitt nur 280 Kalorien. Außerdem wird deine Oberschenkel- und die Wadenmuskulatur gefordert. Und indirekt auch deine Rumpfmuskulatur sowie Brust und Arme. Es ist also eine Art Ganzkörpertraining – allerdings nicht zum Muskelaufbau geeignet.

Profi-Tipp: Variiere das Tempo der Musik. Zu Beginn eher langsamere Beats, je nach Form stetig steigern.

Wie sieht ein Training aus? Wie lange sollte ich Seil springen?

Deeg: "Am besten ist Intervalltraining." Anfänger: 10 x 1 Minute springen, je 1 Minute Pause. Nach einer Woche 2 Minuten, 1 bis 2 Minuten Pause. Fortgeschrittene: in den Pausen Crunches, Dips, Liegestütze. Der Fachmann empfiehlt zudem Spezialübungen, die du je nach Form einbaust:

  1. Speed-Training: schnell im Wechsel links/recht springen
  2. Doppeldurchschläge: zwei Seilumdrehungen pro Sprung (für Könner: die Dreifach-Variante).
  3. Beim Landen wechselseitig in den Ausfallschritt gehen

Profi-Tipp: drei Umdrehungen pro Sprung, dabei die Arme überkreuzen.

Seilspringen
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Was sind die besten Seilspring-Übungen?

  • Auf einem Bein: Auf rechts hüpfen, dabei das linke Knie leicht anwinkeln. Spürst du ein Brennen im rechten Bein, wechselst du aufs linke. Am Anfang: 2 bis 3 Minuten pro Fuß. Trainiert gezielt den Gleichgewichtssinn.
  • Im Laufschritt: Variante mit der höchsten Schlagfrequenz. Wechsle pro Sprung den Absprungfuß, sodass du quasi auf der Stelle läufst. Je schneller, desto höher die Frequenz. Trainiert vor allem die Koordination.
  • Mit 2 Umdrehungen: Peitsche das Seil 2-mal pro Hüpfer unter den Füßen durch. Dazu müssen deine Sprünge mit etwa 6 Zentimetern doppelt so hoch sein wie die normalen. Und das Seil muss bei dieser Technik deutlich schneller um die eigene Längsachse schwingen. Trainiert besonders gut die Sprungkraft.
  • Bei angezogenem Knie: Ähnlich der Einbein-Variante, nur dass der Oberschenkel im Sprung waagerecht ist. Trainiert in erster Linie den Hüftbeuger.
  • Mit gekreuzten Armen: Kreuze die Arme, kurz bevor das Seil unter den Füßen entlang huscht. Arme entkreuzen, wenn es direkt über dem Kopf ist. Beim zweiten Sprung andersherum. Trainiert die Beweglichkeit der Schultern.

Profi-Tipp: Elemente mixen: 15-mal einbeinig, fünfmal überkreuzen, fünfmal beidbeinig – und wieder von vorn.

Trainingsplan: das Seilspringen-Ausdauertraining

Fazit: Seilspringen bringt Abwechslung in deinen Trainingsplan

Rope-Skipping ist ein vielseitiges Ganzkörpertraining, das Ausdauer, Koordination und Kraft stärkt – ideal auch als Warm-up vor dem Krafttraining. Es verbrennt viele Kalorien und eignet sich daher hervorragend zum Abnehmen. Das Beste daran: Mit nur wenig Platz und dem passenden Schuhwerk kannst du sofort loslegen!