Corona-Symptom Halsschmerzen
Das hilft effektiv gegen Halsschmerzen

Nicht nur Erkältungs-, sondern auch Coronaviren können Halsschmerzen auslösen. Was dann effektiv und schnell hilft, erfährst du hier
Halsschmerzen sind ein häufiges Symptom einer Erkältung oder Corona-Infektion
Foto: Nik Stock / Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Was ist die Ursache für Halsschmerzen?
  • Sind Halsschmerzen ein Corona-Symptom?
  • Warum hat sich die Art der Halsschmerzen im Laufe der Corona-Pandemie verändert?
  • Was hilft effektiv bei Halsschmerzen?
  • Wie kann ich Halsschmerzen vorbeugen?
  • Was kann ich tun, wenn die Halsschmerzen gerade erst anfangen?
  • Darf ich Sport mit Halsschmerzen treiben?
  • Wann sollte ich mit Halsschmerzen zum Arzt?

Wenn der Hals anfängt zu kratzen, weiß man, dass es einen erwischt hat: Denn Halsschmerzen sind meist die Vorboten einer sich im Anmarsch befindenden Erkältung. Da Halsschmerzen auch zu den häufigsten Symptomen einer Infektion mit Corona-Viren gehören, sind sie momentan sehr verbreitet – und zwar in einer oft besonders schmerzhaften Form. Was Halsschmerzen auslöst, warum Coronaviren unterschiedliche Arten von Halsschmerzen verursachen können und was gegen den Schmerz effektiv hilft, erfährst du hier.

Was ist die Ursache für Halsschmerzen?

"Unser Rachenraum, also Nase, Mund, Luftröhre und Hals, ist mit einer dünnen, glatten, sehr empfindlichen Schleimhaut überzogen, die auf alle möglichen Reize reagiert", erklärt Pneumologe und Allergologe Dr. Michael Barczok aus Ulm, "Wird sie durch Viren oder Bakterien gereizt, schwillt sie an und es bilden sich kleine, harte Entzündungsherde, wodurch das Schlucken, Reden, selbst das Atmen Schmerzen auslösen kann."

Bei Allergikern können allergieauslösende Reize wie Pollen unangenehme Halsschmerzen verursachen. Richtig gefährlich wird es bei Pseudokrupp-Anfällen, wovon vor allem Kinder betroffen sind: Dabei kann die Schleimhaut so anschwellen, dass sich die Luftröhre schließt und auch Schlucken kaum mehr möglich ist.

Weiter Ursachen können Mandelentzündungen, Pilzinfektionen und Reflux sein, bei dem Magensäure aufsteigt und die Schleimhaut verbrennt.

Häufigste Auslöser von Halsschmerzen sind jedoch Erkältungs- und Influenza-Viren und momentan auch Corona-Viren, so Internist und Autor Dr. Barczok (Luft nach oben: Wie richtiges Atmen uns stärker macht).

Sind Halsschmerzen ein Corona-Symptom?

Ja, in den allermeisten Studien wie der britischen ZOE-Studie, die per App Daten von Infizierten sammelt und auswertet, gehören Halsschmerzen mindestens in die Top 10 der genannten Beeinträchtigungen, und zwar sowohl beim Corona-Wildtyp- als auch bei neueren Varianten wie Delta und Omikron.

"Wie Erkältungs- und Influenzaviren sind Corona-Viren darauf geeicht, sich in die Schleimhäute von Nase und Rachen zu bohren, um von dort aus in den Körper einzudringen und ihren 'Kreuzzug' gegen den Wirt zu beginnen", erklärt Dr. Barczok.

Warum hat sich die Art der Halsschmerzen im Laufe der Corona-Pandemie verändert?

Neuerdings berichten Infizierte seltener, dass sich ihre Halsschmerzen zu Beginn der Infektion wie ein Kribbeln in der Kehle, sondern eher "sehr rau" anfühlen. Das beschreibt zum Beispiel der amerikanische Mediziner Jorge Moreno von der Yale School of Medicine in einem Artikel des Business Insider.

Der Grund dafür ist wohl, dass die Omikron-Variante, die inzwischen andere Corona-Typen vom Wildtyp bis Delta fast vollständig verdrängt hat, auf eine inzwischen zu knapp über 70 Prozent geimpfte Bevölkerung trifft. "Kribbeln im Hals kann bedeuten, dass sich Viren im Hals vermehren", erklärt Dr. Barczok. Trifft das Delta-Corona-Virus auf einen geimpften und bestenfalls auch geboosterten Wirt, kann das Immunsystem schon während der Vermehrungsphase das Virus bekämpfen, sodass weniger Viren überhaupt in die Körperzellen gelangen.

"Da die aktuellen Impfstoffe auf Corona-Varianten vor Omikron abgestimmt sind, braucht das Immunsystem jedoch ein paar Tage länger, um genügend Antikörper zur Verfügung zu stellen", erklärt Barczok. In dieser Zeit entstehen kleine Entzündungen und Pickelchen auf der eigentlich glatten, glasigen Oberfläche der Rachenschleimhaut. Beim Schlucken fühlen sie sich wie ein Reibeisen an. Aber keine Sorge: Wer geimpft ist und zudem eine Auffrischungsimpfung bekommen hat, dessen Immunsystem wird aller Wahrscheinlichkeit nach trotzdem mit den Omikron-Viren zügig fertig werden.

Dazu trägt auch bei, dass Omikron-Viren generell, den bisherigen Erkenntnissen nach, weniger schwere Atemwegssymptome auslösen. Sie halten sich eher in den oberen und seltener in den gefährlicheren unteren Atemwegs-Regionen auf, wo sie schneller die Lunge infizieren könnten.

Was hilft effektiv bei Halsschmerzen?

Halsschmerzen können sehr schmerzhaft sein. Dann solltest du diese effektiven Hilfs- und Hausmittel kennen:

    • Viel Trinken: "Das Wichtigste ist, die Schleimhäute feucht zu halten“, sagt Dr. Barczok, am besten mit warmen Getränken, zum Beispiel Milch oder Tee mit Honig. Der Grund: Wenn Schleimhäute feucht sind, gleiten Speisen leichter. Die Schleimhäute verkleben nicht und reiben nicht aufeinander. Als heilsam bei Halsschmerzen gelten Tees mit Salbei, frischem Ingwer, Königskerze, Eisenkraut, Thymian und Spitzwegerich.
    • Nasen freihalten: Wenn die Nase verstopft, atmen wir automatisch mit offenem Mund. Das passiert vor allem nachts häufig. Dr. Barczok: "Durch die Atmung mit offenem Mund aber trocknen die Rachenschleimhäute schnell aus, mit der Folge, dass die Viren dort leichter eindringen und Entzündungen verursachen können, die dann bei jedem Schlucken ein Reibeisengefühl auslösen und die Schmerzen verstärken." Benutze rechtzeitig Nasentropfen und/oder eine Nasendusche mit Kochsalzlösung, um eine freie Nasenatmung zu gewährleisten.
    • Gurgeln: Wenn du mindestens eine Minute lang mit einem Mundwasser gurgelst, wirkt das beruhigend und desinfizierend auf die gereizten Schleimhäute. Dr. Barczok empfiehlt medizinische Mundwasser mit Chlorhexidin (z.B. in Dynexidin Forte). Öfter als 2-3 mal sollte man pro Tag nicht mit einem Mundwasser gurgeln.
  • Übrigens: Wenn du mit einem Mundwasser wie Chlorhexidin gurgelst, verringerst du kurzfristig die Virenzahl in deinem Rachenraum. Dadurch bist du erst einmal weniger ansteckend. Wenn du Halsschmerzen hast und jemanden treffen musst, solltest du also immer vorher gurgeln. Vor einem Antigen-Test jedoch solltest du kein Mundwasser benutzen, das könnte zu einem falsch-negativen Ergebnis führen.
  • Bonbons lutschen: Wenn man ein (am besten zuckerfreies) Bonbon lutscht, legt sich eine feine Schleimschicht über die Schleimhäute, die sie vor dem Austrocknen schützt. Tipp von Dr. Barczok: Isla-Moos-Pastillen. Isländisch Moos gibt es übrigens auch als Tee (z.B. von mynatura) und gilt als hilfreich bei Atemwegserkrankung, Husten und Bronchitis. Auch gut bei akuten Halsschmerzen: Lutschtabletten von GeloRevoice oder Dobendan, letzteres gibt es auch als Spray.
  • Feuchte Halswickel: Wenn der Hals sehr weh tut, rät der Lungenfacharzt aus Ulm zu feuchten Halswickeln. So funktioniert‘s: Man befeuchtet ein kleineres Tuch, z.B. ein Küchentuch, und wickelt es einmal um den Hals. Darüber wird ein trockenes Tuch gewickelt. Dadurch entsteht ein warm-feuchtes Hautklima um den Hals herum, das das Schlucken, Reden und Schlafen erleichtert.

Wie kann ich Halsschmerzen vorbeugen?

Da Halsschmerzen zumeist von Viren und Bakterien ausgelöst werden, achte darauf, dass sie gar nicht erst in deine Körper eindringen können. Am besten hältst du dich an die Hygiene-Regeln, die du seit Beginn der Pandemie im Schlaf runterbeten kannst: Halte Abstand von anderen, vor allem kranken Menschen, und trage in ihrer Nähe stets eine FFP2-Maske. Achte nach Aufenthalten an öffentlichen Orten penibel auf Hygiene: Wasche und desinfiziere deine Hände regelmäßig und fasse dir nicht ins Gesicht und an die Nase, sodass keine Erreger über die Nase oder den Mund eindringen können.

Halte dich zudem warm: Je wärmer dein Körper, desto besser können sich die Blutgefäße deines Körpers weiten und desto stärker ist deine Immunabwehr.

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Was kann ich tun, wenn die Halsschmerzen gerade erst anfangen?

Achte darauf, dass die Schleimhäute in Rachen und Nase stets feucht bleiben, dann können sich die Viren und Bakterien schwerer festsetzen. Die besten Tipps dafür haben wir bereits genannt: Trinken, lutschen, gurgeln!

Darf ich Sport mit Halsschmerzen treiben?

Nein. "Wenn ein Virus hinter Halsschmerzen steckt, löst es Entzündungen im Körper aus", erklärt Dr. Barczok, "Diese Entzündungen sind im Körper unterwegs und können auch das Herz erreichen – mit tödlichen Folgen." Von solchen Fällen hört man immer wieder: Wenn ein scheinbar topgesunder, junger Sportler beim Training oder im Turnier plötzlich zusammenbricht, steckt oft eine nicht auskurierte Entzündung im Körper dahinter. Das kann auch dich treffen. Deshalb gilt grundsätzlich: Mit Entzündungen im Körper schont man sich und treibt keinen Sport.

Wann sollte ich mit Halsschmerzen zum Arzt?

"Wenn Komplikationen bzw. Symptome hinzukommen, zum Beispiel starke Ohrenschmerzen oder anhaltendes Fieber", sagt Dr. Barczok. Auch wenn die starken Halsschmerzen länger als 5 Tage anhalten, solltest du eine Hausarzt- oder eine HNO-Praxis aufsuchen.

Halsschmerzen sind ein typisches Symptom der Erkältungszeit. Durch das Corona-Virus treten sie momentan häufiger und heftiger auf. Hast du plötzlich Halsschmerzen, solltest du auf jeden Fall einen Corona-Test machen. Stelle zudem deine sportlichen Aktivitäten vorübergehend ein, und decke dich mit schmerzlindernden Bonbons, Tees und Mundwassern ein – dann wirst du auch schnell wieder fit.

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10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023