Der Nahrungsergänzungsmittel-Markt wächst stetig und wird immer undurchsichtiger. Werbe-Slogans suggerieren, dass du ohne zusätzliche Präparate entweder ungesund lebst, da du nicht auf deinen täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen kommst, oder dass du nicht deine volle Leistungsfähigkeit nutzen kannst. Die Hersteller springen damit auf den Selbstoptimierungs-Trend auf: Aber lassen dich ein paar Pillen oder Pülverchen wirklich noch stärker, schlanker oder fokussierter beim Training werden?
Viele Nahrungsergänzungsmittel – auch Supplements (englisch für "Ergänzung") genannt – sind nicht nur rausgeschmissenes Geld, sie können deiner Gesundheit sogar durch eine Überdosierung schaden. Dennoch gibt es einige Supplemente, die durchaus sinnvoll für deinen Körper sind und die du mit gutem Gewissen einnehmen kannst.
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Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Wie der Name schon verrät, stellen Nahrungsergänzungsmittel lediglich eine Ergänzung zu deiner Ernährung da. Oftmals kannst du sie in Form von Tabletten, Pulvern oder Flüssigkeiten zu dir nehmen. Sie enthalten meistens Nährstoffe, die auch in Lebensmitteln enthalten sind, jedoch in einer sehr konzentrierten und hohen Dosierung.
Zwischen 1980 und 1990 wurden die positiven Auswirkungen von Obst und Gemüse auf die Gesundheit einzelnen Inhaltsstoffen, beispielsweise Vitaminen zugeschrieben. So entstand der Irrglaube, dass einzelne, hoch dosierte Nährstoffe gesund sind. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass nicht ein einzelner Inhaltsstoff beispielsweise den Apfel so gesund macht, sondern das Zusammenspiel vieler Makro- und Mikronährstoffe.
Somit sind natürliche Lebensmittel immer noch die bessere Wahl vor isolierten Nährstoffen beziehungsweise Supplements.
Wann sind Supplements sinnvoll?
Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll, wenn du es nicht schaffst, deinen täglichen Bedarf an Nährstoffen über die Nahrung zu decken. Das kann vor allem bei Risikogruppen oder Veganern der Fall sein. Einige lebenswichtige Nährstoffe befinden sich größtenteils in tierischen Produkten. Da Veganer komplett darauf verzichten, ist es für sie schwieriger, ihren täglichen Bedarf an bestimmten Nährstoffen zu decken. Um einem Nährstoffmangel vorzubeugen oder einen Mangel zu beseitigen, kannst und solltest du dann zu Supplements greifen.
Bevor du jedoch in die nächste Apotheke oder Drogerie rennst, oder dir online Nahrungsergänzungsmittel bestellst, solltest du vorher jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen. Erst wenn ein Mangel mittels entsprechender Tests nachgewiesen wurde, ist eine Supplementierung sinnvoll. Der Arzt kann dir bei einem festgestelltem Mangel genaue Handlungsempfehlungen geben.
Tipp: Fühlst du dich schwach, müde oder antriebslos, kann das auf einen bestimmten Nährstoffmangel hinweisen. Bei Sportlern ist beispielsweise ein Eisenmangel keine Seltenheit. Lass dich bei den oben genannten Symptomen, die auch auf viele andere Erkrankungen hindeuten könnten, am besten von deinem Hausarzt durchchecken.
Wann können Nahrungsergänzungsmittel schädlich sein?
Bei Nährstoffen gilt: Die Dosis macht das Gift. Nimmst du Supplements zu dir, kann es schnell zu einer Überdosierung mit dramatischen Auswirkungen kommen. Die Folgen reichen von Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Juckreiz, Schwindel und Unwohlsein bis hin zu Bluthochdruck und Niereninsuffizienz – je nach Präparat und Dosierung.