Fisch ist lecker und gesund – aber Umweltgifte und Überfischung machen einigen Arten arg zu schaffen. Wir sagen Ihnen, welche Fische auf keinen Fall auf Ihrem Teller landen sollten
Fisch ist gesund, lecker und sollte mindestens einmal in der Woche auf Ihrem Teller landen. Denn Fisch ist reich an Vitamin A, D sowie einer Reihe von B-Vitaminen, liefert Magnesium, Eisen und ist wertvolle Quelle von gesunden Omega-3-Fettsäuren. Das Fischeiweiß ist leicht verdaulich und kann von unserem Körper hervorragend verwertet werden. Das Ganze hat nur einen Haken: Nicht jeder Fisch sollte auf Ihren Tisch – denn viele Fisch sind mit Umweltgiften belastet oder durch Überfischung gefährdet. Manche Fischarten sind sogar bereits vom Aussterben bedroht (siehe Galerie weiter unten).
Damit die Fischbestände der Meere nicht noch weiter schrumpfen, sind vor allem die Verbraucher gefragt. Das können Sie tun:
Doch woher weiß man eigentlich, welcher Fisch bedroht ist und welcher nicht? Ganz einfach: Greenpeace und auch der WWF (World Wide Fund For Nature) haben jeweils einen, praktischen Einkaufsratgeber für Fisch und Meeresfrüchte ausgearbeitet, mit dessen Hilfe man sich ganz leicht orientieren kann. Die Ratgeber gibt es auch online (hier: Greenpeace-Ratgeber und WWF-Einkaufsratgeber) und sogar als App für unterwegs und werden regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht.
Sie können sich beim Einkauf auch zusätzlich an Bio- und Umweltsiegel orientieren. Zugegeben: Siegel sind manchmal ziemlich verwirrend, darum klären wir Sie auf – kurz und knapp:
Zuchtfische bekommt bei Verwendung gentechnikfreier Futtermittel zum Beispiel die Siegel von Bioland und Naturland sowie vom ASC (Aquaculture Stewardship Council). Auch GLOBALG.A.P. und Aquagap überprüfen Aquakulturen und zertifizieren sie. Für uns als Verbraucher ist dies allerdings auf den Verpackungen nicht sichtbar.
Bei Wildfängen besagt das MSC-Siegel (Marine Stewardship Council), dass der Fisch aus nachhaltiger Fischerei stammt. Auch das FOTS-Siegel (friend of the sea) steht für nachhaltigen Fischfang.
Aus dem Fanggebiet: Südost-Asien (Zucht in offenen Netzen oder Teichen)
Alternative: Tilapia, der aus Zuchten in geschlossen Anlagen kommt (und nicht aus Südost-Asien) gilt hingegen als "gute Wahl".
Aus den Fanggebieten: Nordsee (Wildfang, Baumkurre), Keltische Meere, Skagerrak/Kattegat, Westliches Irland (Wildfang, Stellnetz, Schleppnetz, Ankerwade)
Auch die Pazifische Scholle aus Wildfängen oder Grundschleppnetz-Fang (Alaska, Beringsee (USA) und Kanada) sollte nicht auf Ihrem Teller landen.
Alternative: Unsere heimische Scholle aus der Nordsee darf hingegen ohne Reue genossen werden und gilt als "gute Wahl".
Aus den Fanggebieten: Chile (Zucht), Ostsee und Nordost-Atlantik(Wildfang, Stellnetz, Langleine, Fallen)
Alternative: Lachs aus Irland, Norwegen oder Schottland (aus Zucht, offenen Netzgehegen, GLOBALG.A.P.* zertifiziert) sind laut WWF eine bessere – wenn auch nur "zweite Wahl".
*GLOBALG.A.P. ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die weltweit freiwillige Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen (inklusive Aquakulturen) Produkten setzt.
Aus dem Fanggebiet: Thailand (Zuchtanlagen)
Alternative: Pangasius aus zertifizierten Betrieben (z.B. GLOBALG.A.P.* oder Aquagap**)
*GLOBALG.A.P. ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die weltweit freiwillige Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen (inklusive Aquakulturen) Produkten setzt.
**Zertifizierungsprogramm "Guter Aquakultur Praxis" (Good Aquaculture Practice, GAP) für alle Spezies in Aquakulturen
Aus den Fanggebieten: Mittelmeer, Nordost-Atlantik, Nordwest-Atlantik. Nordwest-Pazifik (Wildfang) und Island (Grundschleppnetze)
Alternative: Wildfang aus Island gilt als "zweite" also bessere Wahl.
Aus den Fanggebieten: weltweit (Wildfang) und Südostasien (Zucht)
Aus den Fanggebieten: Ostsee, Osteuropa (außer Estland), Russland (Wildfang, Stellnetz, Langleinen, z.T. Fallen)
Alternative: Zander aus Westeuropa, Skandinavien oder Estland.
Aus dem Fanggebiet: Mittelmeer (Wildfang)
Alternative: Wildfänge aus Biskaya sind hingegen eine "gute Wahl", während Sardellen, die aus den Iberischen Meeren oder dem mittlereren Ost-Atlantik gefischt wurden, laut WWF als "zweite Wahl" gelten.
Aus den Fanggebieten: Nordost-Atlantik (Europa) und Nordwest-Atlantik (USA) (Wildfang)
Aus den Fanggebieten: Europäische Binnengewässer (Wildfang, Angel)
Auch bei Regenbogenforellen aus Zuchtanlagen in Chile oder Türkei und Meerforellen aus der Ostsee (z. B. aus Wildfang) gilt: Finger weg!
Alternative: Daumen hoch heißt dagegen für Regenbogenforellen aus Nordeuropa (Zucht).
Aus dem Fanggebiet: Pazifik (Wildfang, Stellnetz, Langleine)
Aus den Fanggebieten: Mittelmeer und Nordost-Atlantik (Wildfang, Stellnetz, Grundschleppnetz, Zucht, Offene Netzgehege)
Alternative: Dorade Royal aus GOBALG.A.P*-zertifizierten Zuchten (z.B. aus Griechenland und Kroatien) oder mit Naturland-Siegel.
*GLOBALG.A.P. ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die weltweit freiwillige Standards zur Zertifizierung von landwirtschaftlichen (inklusive Aquakulturen) Produkten setzt.
Aus dem Fanggebiet: weltweit (Wildfang und Zucht)
Es gibt insgesamt 7 verschiedene Thunfisch-Arten., aber nur der weiße
Tunfisch und der Skipjack (wird auch Bonito genannt) sind im Bestand noch gefestigt. Diese beiden Arten können Sie bedenkenlos kaufen.
Aus den Fanggebieten: Nordsee, Skagerrak/Kattegat (Wildfang, Grundschleppnetz)
Alternative: Flunder aus der Ostsee ist laut WWF die bessere Wahl ("Zweite Wahl")
Aus den Fanggebieten: Island, Südöstliches Grönland, Nordwest-Atlantik (Wildfang)
Aus den Fanggebieten: Mittelmeer, östlicher Mittel-Atlantik (Wildfang)
Alternative: Makrelen aus dem Nordwest-Atlantik sind die bessere Wahl!
Aus dem Fanggebiet: Nordost-Atlantik (Wildfang, Grundschleppnetz)
Alternative: Scampi aus der Nordsee oder Skagerrak/Kattegat (Wildfang, Körbe) sind die bessere Wahl.
Aus den Fanggebieten: Nordsee (Wildfang, Bodenschleppnetz, Baumkurre)
Alternative: Greifen Sie zum atlantischen Heilbutt aus Europa. Der Plattfisch ist laut WWF eine "gute Wahl". Auch der europäische Heilbutt aus Zucht ist vetretbar.
"Atlantischer Heilbutt" ist die Lösung auf die Motivationskalender-Frage vom 30. Januar 2015.
Aus den Fanggebieten: Mittelmeer, Nordost-Atlantik (Wildfang, Grundschleppnetz)
Alternative: Jakobsmuscheln aus Zuchtanlagen aus Japan, Südost-Asien oder West-Europa.
Im "Einkaufsratgeber Fisch" des WWF oder dem "Fischratgeber" von Greenpeace finden Sie die komplette Liste bedrohter Fische inklusive Meeresfrüchte. |