Beim Grillen erkennt Man(n) schnell, wer es richtig drauf hat oder wer nur so tut. Denn viele begehen immer wieder fatale Fehler, durch die das Fleisch an Qualität und Geschmack einbüßt. Diese Fehler beim Grillen unterlaufen dir natürlich nicht (mehr):
1. Du marinierst das Fleisch zu kurz
Beim Fleisch hast du die Qual der Wahl: Du kannst es in eine schöne Marinade einlegen und ziehen lassen, oder einfach mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Wofür du dich entscheidest, hängt ganz von deinem Geschmack ab, jedoch solltest du bei beidem etwas beachten.
Entscheidest du dich für eine Marinade, solltest du genug Zeit mitbringen, damit das Fleisch den Geschmack aufnehmen kann, bevor es auf das Rost wandert. Die Zutaten der Marinade kannst du größtenteils selbst bestimmen, jedoch solltest du dich an ein paar Grundregeln halten, denn die perfekte Marinade besteht immer aus drei Grundzutaten: Öl, Säure und Gewürze. Als Öl eignen sich hitzebeständige Öle wie Rapsöl oder heißgepresstes Olivenöl. Diese Öle verbrennen nicht so schnell, wodurch keine Bitterstoffe freigesetzt werden. Zitronensaft, Essig, aber auch Kaffee oder Bier sorgen für eine gewisse Säure. Die machen das Fleisch besonders zart. Bei den Gewürzen sind dir kaum Grenzen gesetzt. Pfeffer, Paprikapulver, Knoblauch, verschiedene Kräuter wie Thymian und Rosmarin, aber auch Honig geben dem Fleisch einen leckeren Geschmack.

Damit das Fleisch in der Marinade durchziehen kann, muss es einige Zeit eingelegt bleiben. Während kleine Fleischstücke, beispielsweise Spieße, nur 30 Minuten brauchen, sollten etwas größere, aber dünne Fleischstücke wie dünne Steaks bereits drei Stunden durchziehen. Dicke Stücke brauchen hingegen bereits einen halben Tag, um den Geschmack der Marinade anzunehmen.
Ist der Grill heiß und das Fleisch lange genug mariniert, kannst du es auf den Grill legen. Tupfe es vorher jedoch mit einem Papiertuch ab, damit keine Marinade in die Glut tropft – sonst entstehen giftige Gase, die sich am Fleisch ansetzen.
2. Du salzt das Fleisch zum falschen Zeitpunkt
Möchtest du statt einer kräftigen Marinade lieber den Eigengeschmack des Fleischs genießen, kannst du lediglich etwas Salz verwenden, das den Geschmack noch etwas verstärkt. Doch das hört sich leichter an als es ist, denn das Salzen ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich. Wenn du nicht möchtest, dass das Fleisch trocken wird, solltest du einen der folgenden 3 idealen Zeitpunkte zum Salzen wählen:
- Salze das Fleisch mindestens 40 Minuten vor dem Grillen: Das Salz bricht die Muskelfasern auf, wodurch der Fleischsaft zunächst auf dem Fleisch heraustritt. Innerhalb von 40 Minuten kann das Fleisch die Flüssigkeit jedoch wieder ‘aufsaugen’ – das Salz zieht in das Fleisch ein und verstärkt den Eigengeschmack des Fleischs.
- Salze es direkt, bevor du es auf das Rost legst: Wenn du das Fleisch mit Salz einreibst und es direkt auf den Grill legst, wird dem Fleisch kein Wasser entzogen. Bei hohen Temperaturen bildet sich eine leckere Kruste, die den Saft drinnen hält und das Fleisch besonders saftig macht.
- Salze es, nachdem du es gegrillt hast: So salzen die Genügsamen unter euch. Du grillst das Fleisch ohne jegliche Gewürze und bestreust es nur mit ein wenig Salz, wenn es fertig gegart ist.

Salzst du das Grillgut und lässt es zwischen 10-40 Minuten liegen, bevor du es grillst, zieht das Salz gerade die Flüssigkeit aus dem Fleisch heraus. Legst du es dann auf den Grill, wird es auf der einen Seite trockener, auf der anderen Seite wird es schwieriger, eine leckere Kruste zu grillen. Erst nach 40 Minuten ist der Saft wieder in das Fleisch eingezogen.
3. Du kaufst das falsche Fleisch
Grillgut aus dem Discounter ist ein No-Go. Hierbei handelt es sich meist um minderwertige Qualität, die auf dem Grill nichts zu suchen hat. Gute Qualität findest du bei dem Metzger deines Vertrauens, der dir sagen kann, von wo das Fleisch stammt und wie die Tiere gehalten werden. Gutes Fleisch zeichnet sich durch mehr Geschmack und eine zarte Konsistenz aus, die auf der Zunge zergeht. Zähe Steaks sind hier Fehlanzeige.
4. Das Fleisch bleibt am Rost kleben
Der Grill ist heiß – das Fleisch liegt parat. Endlich kann es losgehen! Doch schon beim ersten Wenden deines Steaks passiert das: Das Fleisch klebt am Rost und beim Abziehen reißt du das Fleisch auseinander. Gefühlt die Hälfte des Fleischs bleibt am Rost kleben und verkohlt oder fängt sogar Feuer. Dieses Horror-Szenario passiert dir nicht, wenn du den Grillrost vorher mit Öl einpinselst und etwas einwirken lässt. Dadurch pappt das Fleisch nicht am Rost fest und es lässt sich unkompliziert wenden.
5. Du wendest das Fleisch mit einer Gabel
Ein fataler (Anfänger-)Fehler. Mit einer einfachen Gabel verbrennst du dich nicht nur schneller, du ruinierst so auch gleich dein sorgfältig mariniertes Fleisch. Denn durch das Einstechen mit der Gabel verletzt du die Oberfläche des Grillguts. Das Fleisch verliert an Flüssigkeit, wird dadurch trockener und zäher. Eine Schande! Jeder Grillprofi hat daher eine Grillzange parat, mit der er das Fleisch unbeschadet wenden kann.

Was dem Fleisch schadet, kann bei den Würstchen allerdings von Vorteil sein: Durch die Einstiche kannst du den Druck in der Wurst ablassen und somit verhindern, dass die Wurst platzt.
6. Du gießt Bier über das Fleisch
Ein weiterer Grillfehler, der sich hartnäckig hält: Bier auf das Fleisch und somit auch auf die Glut kippen. Das soll nicht nur spontane Stichflammen löschen, es soll obendrein noch als Geschmacksverstärker dienen. In Wahrheit verschwendet ihr damit jedoch nur euer Getränk und spült die Gewürze vom Fleisch. Es werden Ascheteilchen aus der Glut hochgewirbelt, die dann am Fleisch haften bleiben. Diese Partikel sind nicht nur gesundheitsschädlich - sie tragen auch ganz sicher nicht zum Geschmack deines Grillguts bei.
Außerdem entsteht durch das Ablöschen zusätzlicher Rauch, wodurch sich polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bilden, die als krebserregend gelten. Anstatt das Bier also auf die Glut zu schütten, genieß es lieber gekühlt aus der Flasche.
7. Du gibst dem Fleisch keine Zeit zum Ruhen
Geschafft! Dein Fleisch ist endlich fertig und kann vom Rost genommen werden. Am liebsten würdest du natürlich das Fleisch direkt verspeisen. Falsch! Bring noch 2-4 Minuten Geduld mit, wickel das Steak in etwas Alufolie und lass es wenige Minuten ruhen. Durch die Ruhezeit kann sich der Fleischsaft im Inneren des Steaks verteilen, wodurch es noch saftiger und schmackhafter wird.
Fazit: Diese Fehler begeht kein Vollprofi
Klar, du begehst diese Grillfehler sowieso nicht – immerhin bist du ein echter Grillprofi. Doch mit diesem Wissen kannst du auf der nächsten Grillparty angeben.