Dass die Zähne mindestens zweimal täglich geputzt werden sollten, weiß jeder. Wenn es aber darum geht, welche Zahnbürste die beste ist, sieht das schon anders aus. Hier erfährst du, ob elektrische Zahnbürsten wirklich halten, was sie versprechen und ob die gute alte Handzahnbürste da überhaupt noch mithalten kann.
Werden meine Zähne mit der Handzahnbürste genauso sauber?
"Prinzipiell ja, insbesondere, wenn man mehr Sorgfalt und Zeit aufwendet. Allerdings nehmen sich die Leute heute immer weniger Zeit zum gründlichen Zähneputzen", weiß Prof. Dr. Michael J. Noack, Universitätsprofessor am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum der Universität zu Köln. Wusstest du eigentlich, dass Zähne deine sportliche Leistung beinflussen? Nämlich so!
Die Investition in ein elektrisches Zahnbürstenmodell ist durchaus sinnvoll, da es das Zähneputzen stark vereinfacht. "Elektrische Zahnbürsten müssen einfach wie ein Rasenmäher oder Rasierer über alle Flächen geführt werden." Dennoch solltest du dir für jeden einzelnen Zahn ausreichend Zeit nehmen. "Zwei Minuten sind das Minimum", erklärt Prof. Dr. Noack.
Worauf sollte ich beim Kauf einer elektrischen Zahnbürste achten?
Zahnbürste ist nicht gleich Zahnbürste. Das lässt sich nicht nur preislich feststellen, sondern auch anhand der Features: Von verschiedenen Putzfunktionen, Zahnweißprogrammen und Putz-Timer bis hin zum Zahnfleisch-Massierer, Andruckschutz und der App-Kopplung gibt es reichlich Gadgets, die das Zähneputzen zum Erlebnis machen sollen. "Wirklich sinnvoll sind davon nur Andruckschutz und Putz-Timer. Der Rest ist Spielerei", weiß der Experte. Was du aber auch nicht unterschätzen solltest, sind Design und Haptik. "Ein Modell, das gefällt und gut in der Hand liegt, wird möglicherweise häufiger oder länger benutzt", so Prof. Dr. Noack. Falls es dich auch noch interessiert: Das sind die wirksamsten Bleaching-Produkte für Zuhause.

Worin liegt der Unterschied bei elektrischen Zahnbürsten?
"Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es vor allem zwei Konstruktionen, deren Wirksamkeit als gesichert gilt: 'Sonicare'-Schallzahnbürsten von Philips oder rotierend‐oszillierende Produkte von Oral-B", erklärt Prof. Dr. Noack und fährt fort: "Die Schalltechnologie ist eher verzeihend in der Anwendung, während rotierend-oszillierende Produkte eher für Profiputzer geeignet sind, die sich viel Mühe geben wollen." Zur Erklärung: Die Bürstenköpfe der Schallzahnbürste sind länglich wie bei einer Handzahnbürste. Dadurch trifft man mehr Zähne auf einmal. "Aus meiner Sicht ist es besser, wenn der Bürstenkopf beim Putzen mehr als einen Zahn berührt – Damit bekommt der längliche Kopf einen Vorteil. Ein sorgfältiger Putzer kann aber auch mit einem runden Bürstenkopf sehr erfolgreich sein."
Können elektrische Zahnbürsten auch schaden?
Alle Zahnbürsten, ob Handmodell oder elektrisch, können theoretisch Schäden anrichten – vor allem dann, wenn man zu stark aufdrückt. "Sonicare-Schallzahnbürsten stoppen, sobald man zu stark aufdrückt. Modelle von anderen Herstellern haben einen Drucksensor, der die Bürste zwar nicht stoppt, aber vor möglichen Schäden warnt", erklärt Prof. Dr. Michael Noack.
Pass also auf, dass du nicht zu doll putzt. Sonst leiden Zahn und Zahnfleisch. Putzschäden führen nämlich zu Zahnfleischrückgang und Verschleiß an der Zahnhartsubtanz. Solltest du Probleme im Mundbereich haben, kannst du aber trotzdem zum elektrischen Modell greifen: "Eine elektrische Zahnbürste ist für jeden geeignet, auch für Menschen mit Zahnfleischproblemen", weiß der Experte. Diese Lebensmittel verfärben deine Zähne.

Wann sollte ich den Bürstenkopf austauschen?
Egal, ob Handzahnbürste oder elektrisches Modell: Sobald der Bürstenkopf optische Abnutzungen zeigt, also ausfranst, sollte er laut Prof. Dr. Noack ersetzt werden. "Es geht dabei nicht primär um die Putzleistung, sondern um den Schutz vor Schäden an Zähnen und Zahnfleisch." Dich plagt hin und wieder Mundgeruch? Diese Tipps helfen garantiert.

Wie viel Geld sollte man für eine gute elektrische Zahnbürste ausgeben?
Die Preisspanne bei elektrischen Zahnbürsten ist groß – von kleinen zweistelligen bis zu hohen dreistelligen Beträgen ist alles erhältlich. Aber sind die teuren auch immer besser? Prof. Dr. Michael J. Noack weiß die Antwort: "Ich kenne fast nichts, was billig aber dennoch gut ist. Ich halte es für wichtig und sinnvoll, gerade bei Alltagsgegenständen auf Qualität zu achten. Wie zum Beispiel die Matratze, auf der man schläft oder eben bei der Zahnbürste." Was aber auch nicht heißt, dass die ganz teuren Geräte auch wirklich besser sind. "Wirksame Spitzenmodelle, die auch bei Stiftung Warentest gut abschneiden, gibt es bereits ab 50 Euro", so Prof. Dr. Noack. Du musst dich also nicht gleich in Unkosten stürzen, nur um saubere Zähne zu haben.
Den Testsieger mit Schalltechnologie gibt's bei Mediamarkt.
Ein sehr gutes Modell mit rotierendem Bürstenkopf kannst du hier kaufen.
Elektrische Zahnbürsten sind klar besser als Handzahnbürsten. Ausgestattet mit Gadgets wie Andruckschutz oder einem Putztimer wird das gründliche Zähneputzen zum Kinderspiel. Schallzahnbürsten haben durch die größeren Bürstenköpfe noch den Vorteil, mehr Zähne gleichzeitig zu putzen. Letztendlich liegt es bei dir, für welches Modell du dich entscheidest – Hauptsache, du lässt dir beim Zähneputzen genug Zeit.