- Wie viel Haarausfall ist normal?
- Welche Arten von Haarausfall gibt es?
- Weitere Ursachen für Haarausfall bei Männern:
- Was hilft bei Haarausfall?
- Zu welchem Arzt geht man mit Haarausfall?
- Was hilft wirklich gegen Haarausfall bei Männern?
- Ist ein Toupet wirklich eine Option?
- Warum leiden Männer so sehr unter Haarausfall?
- Finden Frauen Männer mit Glatze noch attraktiv?
Wenn der Blick in den Spiegel Geheimratsecken und Ansätze einer Glatze zeigt, ist es mit der guten Laune vorbei. Für viele Männer gleicht Haarausfall dem Verlust der eigenen Potenz. Schon in der Bibel verlor Samson seine übermenschliche Kraft, als man ihm die Haare abschnitt. Damit es heutigen Kerlen nicht so geht, wandern jährlich rund 200 Millionen Euro für Haarpflegeprodukte über die Kassentische der Kosmetikgeschäfte.
Wie viel Haarausfall ist normal?
Die Hälfte der Männer über 20 Jahren muss damit rechnen, Haare zu lassen. Wobei der Verlust von täglich bis zu 100 Haaren kein Grund zur Panik ist, sondern ganz normal. Erst wenn diese Menge über einen längeren Zeitraum deutlich überschritten wird, spricht man in der Medizin von krankhaftem Haarausfall. Damit du dir nicht die – verbleibenden – Haare raufen musst, haben wir für dich die besten Methoden, Wirkstoffe und Mittel gegen Haarausfall bei Männern zusammengestellt, und informieren dich über den aktuellsten wissenschaftlichen Stand zur Lasertherapie gegen Haarausfall, Haartransplantation und zu Toupet-Technologien.
Welche Arten von Haarausfall gibt es?
Es gibt drei besonders häufige Formen von Haarausfall bei Männern: genetisch bedingten Haarverlust, kreisrunden und diffusen Haarausfall. Woran du erkennst, unter welcher Form du leidest und was dagegen hilft, entschlüsseln wir im Folgenden.
1. Genetisch bedingter Haarausfall bei Männern
Die Mediziner nennen es Androgenetische Alopezie, für die Betroffenen sind es Geheimratsecken und die kreisrunde Tonsur am Hinterkopf, die sich langsam aber sicher aufeinander zu bewegen – kurz: männlicher Haarausfall. Das Männliche daran? Die Ursache für den kontinuierlichen Haarverlust ist das männliche Sexualhormon Testosteron beziehungsweise sein Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT): Testosteron wird in der Kopfhaut zu Dihydrotestosteron abgebaut. Es sorgt für eine Verkürzung der Wachstumsphase der Haare, bis die Follikel, die Wachstumsmotoren für Haare, endgültig absterben. Die Folge: Das Haar lichtet sich.

Mit 95 Prozent Wahrscheinlichkeit ist DHT die häufigste Ursache für den Haarausfall bei Männern. Genetisch bedingter Haarausfall setzt meist schon im Alter von 20 bis 30 Jahren ein. Je nach persönlichen Erbanlagen lichtet sich das Kopfhaar erst an der Stirn oder am Hinterkopf. Eher selten entwickelt sich eine komplette Glatze, oft bleibt ein Haarkranz am Hinterkopf bestehen.
Willst du wissen, wie du im Alter aussiehst? Dann hilft ein Blick in die Ahnengalerie: Oft ähnelt der eigene Haarverlust dem Schema bei Vater und Großvater. Drei Faktoren bestimmen den Verlauf der Erkrankung: die Erbanlagen, das Alter und die Empfindlichkeit der Follikel gegenüber den männlichen Hormonen."Laut Statistik müssen 60 Prozent aller Mitteleuropäer mit dünnem Haar oder einer Glatze rechnen", sagt Dermatologe Hans Wolff von der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Übrigens: Das Ausmaß des Haarverlustes hängt nicht mit dem natürlichen Spiegel des männlichen Hormons Testosteron zusammen: Glatzköpfe sind nicht potenter als Vollhaarige. Allerdings neigen sie in der Regel zu vermehrter Körperbehaarung.
2. Kreisrunder Haarausfall bei Männern
Zu einem ausgedehnten und schnellen Verlust der Haarpracht kommt es bei der so genannten Alopecia Areata, dem kreisrunden Haarausfall. Erkennungszeichen sind etwa münzgroße, kreisrunde Lücken im Haar. Er tritt bei ein bis zwei Prozent der Haarausfälle auf und kann sogar Kinder treffen. Besonders heimtückisch: Er setzt bei völliger Gesundheit ein und manchmal ist nicht nur der Kopf betroffen, sondern auch andere Körperhaare, wie Bart, Wimpern oder Genitalbehaarung. Wer Pech hat, steht auf einmal ganz haarlos da.

Die gute Nachricht: Beim kreisrunden Haarausfall sterben die Follikel nicht ab, lediglich ihr Wachstum ruht. Haare können jeder Zeit und auch ganz ohne Therapie wieder wachsen. Es wird angenommen, dass beim kreisrunden Haarausfall eine Fehlsteuerung des Immunsystems eine Rolle spielt. Abwehrzellen werden falsch geleitet und richten sich gegen Bestandteile des Haares. Die Folge ist, dass die Haarwurzeln gelähmt werden.
Auch hier spielen die Gene eine Rolle: Kreisrunder Haarausfall tritt in betroffenen Familien gehäuft auf, oft zusammen mit Neurodermitis, Heuschnupfen, Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder Schilddrüsenstörung. Falls es dich auch interessiert: Das hilft bei grauen Haaren
3. Diffuser Haarausfall bei Männern
Unabhängig von Alter und Hormonspiegel kann der diffuse Haarausfall (Effluvium diffusum) auftreten. Typisch für ihn ist ein rascher Beginn ohne besondere Lokalisierung. Geheimratsecken und kreisrunde kahle Stellen gibt es hier nicht, die Haarpracht wird am ganzen Kopf dünner.

Die Ursachen, welche die Haare vom Wachstum in die Ruhephase und nach einigen Wochen vom Kopf treiben, sind wissenschaftlich nicht zu 100 Prozent geklärt. Zu den möglichen Verursachern gehören Fieberanfälle (über 39 Grad Celsius), grippale Infekte oder chronische Entzündungen, die dem Haarausfall meist um einige Monate vorausgehen. Neben der Gesundheit kann auch der Mangel an Eiweiß oder Spurenelementen langfristig zu einer Unterversorgung der Haarwurzeln mit wichtigen Nährstoffen – besonders Eisen oder Zink – führen. Ebenso kann die Unverträglichkeit von Medikamenten die Haare zur Flucht von der Kopfhaut zwingen. Daneben sind auch psychische Ursachen Auslöser des diffusen Haarausfalls. Viele Betroffene berichten, dass Stress zum Verlust des Wuschelkopfes führte.
Charakteristischerweise setzt die Lichtung auf dem Kopf erst ein paar Monate nach dem auslösenden Ereignis ein. Wer also wissen will, woran sein plötzlicher Haarschwund liegt, muss detektivischen Spürsinn entwickeln.
Weitere Ursachen für Haarausfall bei Männern:
- Nicht nur Androgene, die männlichen Hormone, können für Kahlschlag sorgen. Auch beim Anabolika-Doping für Leistungssteigerung oder Muskelzuwachs kannst du Haare lassen.
- Pilzinfektionen auf der Kopfhaut stören den Haarwuchs.
- Du leidest stark unter Stress? Verschaffe dir mehr Ruhe. Denn auch Stress kann zu (meist vorübergehendem) Haarausfall führen.
- Einseitige, vitamin- und nährstoffarme Ernährung wirkt sich bis in die Haarwurzeln aus. Besonders wichtig für den Haarwuchs: Eisen, Zink, Biotin, Omega-3-Fettsäure, Vitamin A,C und E sowie B3, B6 und B12. Heißt in der Praxis: Viel Gemüse, öfter mal Fisch und das Obst nicht vergessen. Positive Nebenwirkung: Auch deine Gesundheit profitiert davon.
Was hilft bei Haarausfall?
Wie du nun weißt, gibt es nicht nur verschiedene Formen des Haarausfalls bei Männern, sondern auch zahlreiche Ursachen. Bevor du nun also in die Drogerie oder in die Apotheke stürmst und viel Geld in viel versprechende Haarwuchsmittel investierst, solltest du die genaue Ursache für deinen Haarausfall abklären.
Zu welchem Arzt geht man mit Haarausfall?
Die besten Adressen dafür sind die Haarsprechstunden bei Haarmedizinern. Sie untersuchen detektivisch zum Beispiel die Kopfhaut unter dem Mikroskop, analysieren die Haarwurzeln (Trichogramm), nehmen Gewebeproben (Kopfhautbiopsie) und erstellen einen Hormonstatus. Ihre Dienste in Anspruch zu nehmen, wird nicht immer von der Krankenkasse übernommen. Dennoch ist es sinnvoll, bei einem Fachmann eine genaue Diagnose stellen zu lassen, um eine optimal abgestimmte Therapie zu beginnen. Und zwar so früh wie möglich! Denn selbst die besten Therapien können zum Beispiel den erblich bedingten Haarausfall meist nur stoppen, die verlorenen Haare aber nicht zurück bringen.

Was hilft wirklich gegen Haarausfall bei Männern?
Nicht jedes Mittel gegen Haarausfall hält, was es verspricht. Die folgenden Wirkstoffe und Methoden gegen Haarverlust sind jedoch wissenschaftlich nachgewiesen.
Minoxidil bei erblich bedingtem Haarausfall
Minoxidil kam in den 70er-Jahren als Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck auf den Markt. Häufige Nebenwirkung: verstärkter Haarwuchs. Das machte sich die Pharma-Industrie zunutze und entwickelte eine 5%-Minoxidil-Lösung, die Männer sich zweimal täglich aufs ausdünnende Haar geben – mit wissenschaftlich nachgewiesenem Erfolg in vielen, wenn auch nicht allen Fällen. Heute gehören in Apotheken frei verkäufliche Minoxidil-Produkte zu den meist verkauften Anti-Haarausfall-Produkten (eine Tagesdosis kostet etwa 1 Euro).
Enthalten ist Minoxidil zum Beispiel im bekannten: Regaine Männer
Mögliche Nebenwirkungen sind Schwindel und Blutdruckabfall. Wer die Therapie beginnt, braucht erst einmal starke Nerven: Bevor der Haarwuchs wieder einsetzt, kommt es zu einem verstärkten Haarausfall. Zum Trost: Dieses so genannte Shedding zeigt, dass die Therapie anschlägt. Aber: Sobald Minoxidil abgesetzt wird, setzt der Haarausfall wieder ein. Wir haben einen gesonderten Artikel zu dem Wirkstoff verfasst: Alles über Minoxidil.
Finasterid bei erblich bedingtem Haarausfall
Das Medikament galt lange Zeit als Goldstandard gegen Haarausfall. Die Ergebnisse waren und sind beeindruckend. Leider aber auch die Nebenwirkungen. Weil Finasterid häufig mit Depressionen und erektilen Dysfunktionen in Verbindung gebracht wurde, gibt es für das Medikament heute den "Rote-Hand-Brief". Lies unbedingt auch unseren Artikel darüber, warum Finasterid gegen Haarausfall gefährlich sein kann.
Topische Immuntherapie bei kreisrundem Haarausfall
Beim kreisrunden Haarausfall richtet sich das körpereigene Abwehrsystem gegen die eigenen Haarfollikel. Das Haarwachstum stoppt, die Haarwurzel jedoch bleibt bestehen. Bei der topischen Immuntherapie handelt es sich um eine gezielte Kontaktsensibilisierung der Kopfhaut mit Diphenylcyprone (DPC) oder Quadratsäure-Dibutylester (SQADBE). Die Chemikalien werden auf die Kopfhaut aufgetragen und sollen eine Allergie, ein so genanntes Kontaktekzem, auslösen. Die dadurch erzeugte Entzündungsreaktion soll das Immunsystem "ablenken", so dass die Haarwurzel wieder Haare produzieren kann. Die maximal 2%-DPC-Lösung wird einmal wöchentlich in der Arztpraxis auf die Kopfhaut aufgetragen, Nebenwirkungen sind leichte Rötungen und Schuppungen auf den behandelten Stellen. "Diese Behandlungsmethode ist wissenschaftlich anerkannt und gilt heute als die erfolgreichste Therapieform bei kreisrundem Haarausfall", sagt Dermatologe und Haarexperte Dr. Frank-Matthias Schaart aus Hamburg, "Die Heilungsquote dieser Therapieform liegt bei zirka 40 %." Eine DPC-Behandlung dauert in der Regel 1 bis 1,5 Jahre und wird schleichend abgesetzt. Die Kosten von etwa 230 Euro pro Vierteljahr werden nicht von allen Krankenkassen übernommen.
Kortison gegen Haarausfall bei Männern
Kortison unterdrückt Immunreaktionen und wird deshalb auch als Mittel gegen kreisrunden Haarausfall eingesetzt. Haarmediziner spritzen es unter die Haarwurzel oder verordnen es in Tablettenform, um den Haarverlust zu stoppen. Die Rückfallquote ist jedoch sehr hoch, sobald es abgesetzt wird.
Mesotherapie bei diffusem und androgenetischem Haarausfall
"Bei dieser Therapieform werden mit mikrofeinen Nadeln hochwirksame Wachstumsfaktoren in die gekühlte Kopfhaut eingespritzt, um das Haarneuwachstum zu stimulieren", erläutert Schaart. Über einen Zeitraum von bis zu 6 Wochen wird die Prozedur zweimal wöchentlich durchgeführt. Das Verfahren verspricht besonders für Männer mit diffusem und erblich bedingtem Haarausfall gute Erfolge. Allerdings zahlen die Kassen die Kosten von etwa 150 Euro pro Sitzung in der Regel nicht. Wir haben das Verfahren getestet: Lies hier, wie gut Plasma-Spritzen wirklich gegen Haarausfall helfen
Laser bei diffusem und erblichem Haarverlust
Die Therapiemöglichkeiten von Lasern sind in den letzten Jahren immens gestiegen. Haarmediziner Schaart behandelt in seiner Hamburger Praxis Männer mit diffusem und erblich bedingtem Haarausfall erfolgreich mit dem Diodenlaser. Dabei wird Laserlicht aus dem infraroten Wellenlängenbereich in die Kopfhaut eingestrahlt. Dadurch steigt die Durchblutung der Haarwurzel und damit ihre Nährstoff- und Energieversorgung. "Einerseits wird so dem Haarausfall entgegengearbeitet, andererseits eine kräftige Aktivierung des Neuwachstums der Haare erreicht", sagt Schaart. Eine einzelne Lasersitzung dauert zirka 30 Minuten und kostet etwa 55 Euro. Insgesamt sollte man 6-12 monatige Behandlungen mit anfangs 2 Sitzungen pro Woche, später mit Terminen alle 2 Wochen rechnen.
Bei Kreisrundem Haarausfall wendet der Arzt den Fractional Laser an. Schaart: "Mit seiner Hilfe wird durch mikrofeine Verletzungsreize tief unter der Kopfhaut die Aktivität des winzigen, komplexen Motors der Haarwurzel maximal angeregt und dadurch das Neuwachstum der Haare stimuliert." Behandlungen müssen alle 4 Wochen durchgeführt werden, die Kosten betragen je nach Größe des Areals zwischen 50 und 350 Euro (ganzer Kopf).
Shampoos und Haarwasser mit Koffein für volleres Haar
Hochdosierte koffeinhaltige Haarwasser vermögen es, tiefere Schichten der Kopfhaut zu durchbluten, so dass noch aktive Follikel kräftiger Haare produzieren können, wodurch ein fülligeres Haarbild entsteht. Der bekannteste Vertreter dieser Produktgruppe ist das Coffein-Liquid von Alpecin. Eine Übersicht weiterer Produkte speziell gegen Haarausfall findest du hier: Die besten Produkte gegen Haarausfall.

Haartransplantation als letztes Mittel
Seit sich Männer wie Jürgen Klopp und Wayne Rooney offiziell zu ihren Haartransplantationen bekennen, ist das Verpflanzen von Eigenhaar für viele Männer mit verbliebenem Haarkranz (und üppigem Konto) zur ernstzunehmenden Option geworden.
Da Haare am Hinterkopf weniger empfindlich auf Hormone reagieren, bleiben sie meist trotz Haarausfall erhalten. Etwa die Hälfte der Haare aus dem Haarkranz lassen sich entnehmen, ohne dass der Verlust offensichtlich wird. Der Chirurg (neuerdings kann das auch ein Roboter) verpflanzt gesunde Haarwurzeln aus dicht behaarten Gebieten am Hinterkopf weiter nach vorne. "Die Haartransplantation wird meistens ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert 3 bis 6 Stunden", erklärt Dr. Frank Neidel, Präsident des Verbands Deutscher Haarchirurgen. Die Kosten liegen zwischen 3.000 und 10.000 Euro und werden von der Krankenkasse in der Regel nicht übernommen. Du interessierst dich für das Thema? Dann schau dir unbedingt unseren Testbericht zu einer Haartransplantation an.
Es gibt zwei gängige Haartransplantations-Methoden: die Entnahme der Haarwurzeln aus einem schmalen Hautstreifen mit Haarwurzelvereinzelung am Mikroskop (Strip-Methode) sowie die Entnahme einzelner Haarwurzeln mit Hilfe dünner Hohlnadeln (Follicular Unit Extraction, FUE-Methode). Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. "Vorsicht bei Anbietern, die nur eine Methode anpreisen", warnt Neidel. "Ein erfahrener Chirurg beherrscht alle Techniken, wird die beste herausfinden und seine Entscheidung begründen können."
Seit 2015 kann die FUE-Methode (Einzelentnahme) auch mit Hilfe eines Robotersystems erfolgen. Der Vorteil dieses Systems ist die präzise automatisierte Entnahme der einzelnen Haarwurzeln aus dem Haarkranz. Wie bei jeder Einzelentnahmetechnik (FUE) muss dazu der Entnahmebereich großflächig auf eine Haarlänge von 1 mm kurz rasiert werden. Neidel: "Damit scheidet diese Technik bei den meisten Frauen oder bei Managern und Führungskräften, die nicht plötzlich als Glatzkopf auf der Arbeit erscheinen wollen, meist aus. Besonders junge Männer im Alter von 20-30 Jahren, die 'Undercut' oder 'Glatze' tragen, profitieren von dieser Technik."
Inzwischen werden weltweit 20 % aller Haartransplantationen nach der FUE-Entnahmetechnik durchgeführt, 80% aller Patienten lassen sich mittels Streifenentnahme behandeln. Wichtig: Such unbedingt einen Spezialisten auf, der von der Ärztekammer anerkannt (approbiert) ist und möglichst täglich Haartransplantationen durchführt. "Ganz wichtig auch: Vom behandelnden Arzt unbedingt beraten lassen und ihn nach Aus- und Weiterbildung fragen", rät Neidel. Hol dir bei Unsicherheit eine zweite Meinung ein. Bist du dir dann immer noch nicht ganz sicher, trag besser Toupet – oder Glatze!
Ist ein Toupet wirklich eine Option?
Erinnerst du dich an André Agassi, wie er mit langer, wilder Haarmähne und Stirnband seine Grand-Slam-Turniere spielte? Was damals niemand wusste: Die Haare waren falsch, der Tennis-Profi trug Toupets. Wie sich das bei schweißtreibenden Spielen anfühlte, beschreibt er eindrücklich in seiner Biographie "Open", ebenso seine Angst, das Haarteil während eines Matchs zu verlieren. Wie gut, dass sich die Toupets in den letzten Jahren weiterentwickelt haben, sodass das Tragen von Toupets selbst für Sportler angenehm sein kann. Die Vorteile: kein gesundheitliches Risiko wie bei einer Haartransplantation, null Nebenwirkungen wie möglicherweise bei Tabletten oder Tinkturen gegen Haarausfall. Diese beiden Methoden erzielen verblüffend echte Effekte:
- Kunstvoll geflochten Die Anfertigung einer unsichtbaren Perücke beginnt mit einem Gipsabdruck Ihres Kopfes. Auf Basis dieses Abdrucks fertigen Spezialisten ein feines Netz an, das wie eine zweite Haut auf dem Kopf liegt. Dadurch ist gewährleistet, dass der Haarersatz passt wie ein Maßanzug. In das Netz werden tausende Haare eingeflochten, deren Farbmuster exakt auf deine Haarfarbe abgestimmt sind. In Deutschland ist diese Technik etwa unter den Namen Skinlight und Sensigraft bekannt.
- Hautfreundlich mit der Kopfhaut verbunden: Damit das Haarteil hält, wird die Kopfhaut an der aufzufüllenden Stelle glatt rasiert. Dabei lassen die Profis von O.C. Hairsystems so viel Eigenhaar wie möglich stehen. Anschließend wird das System mit 100 Prozent Echthaar befestigt: Abhängig von der Beschaffenheit deiner Kopfhaut und der Größe des Haarsystems wird es entweder mit einem speziellen Flüssigkleber, hautverträglichen Klebeband-Streifen oder einem Mix aus beidem an der Haut befestigt. Keine Sorge, alles völlig unsichtbar und super haltbar. Zum Schluss folgt der Einschnitt: Der Stylist schneidet einen Übergang von deinem verbliebenen Echthaar zum Haarteil, sodass später keine trügerischen Kanten bleiben. Beim Schnitt ist alles möglich, sofern dein Eigenhaar an Seiten und Hinterkopf die entsprechende Länge hat. Wer sich für O.C. Hairsystems interessiert, kann als ersten Schritt eine kostenlose Videoberatung in Anspruch nehmen in der die persönliche Haarsituation und ein Termin vor Ort besprochen wird.
- Bei der Folium Step-by-Step-Methode speziell für Männer von hairdreams wird zunächst ein kleines Toupet aufgeklebt, das jeden Monat beim Austausch größer ausfällt, so dass der Übergang zu wieder mehr Haarfülle unauffällig ist und der Eindruck entsteht, das Haar wachse nach.
Warum leiden Männer so sehr unter Haarausfall?
Im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn leiden die Deutschen psychisch deutlich stärker unter ihren haarigen Problemen, ergab eine Umfrage des Instituts GALLUP unter 1500 europäischen Männern. So sagen zwar 62 Prozent aller Europäer, dass Haarausfall ihr Selbstwertgefühl beeinträchtige. In Deutschland sind es aber sogar 76 Prozent. Und während der Haarverlust europaweit durchschnittlich 21 Prozent der Betroffenen depressiv stimmt, sind es in Deutschland 43 Prozent.
Viele empfinden Haarausfall auch als Flirt-Bremse schlechthin: 46 Prozent fühlen sich durch ihr lichtes Haupthaar gehemmt, Frauen anzusprechen. Auch glaubt mehr als jeder dritte Deutsche, beim Flirten wegen seines Haarausfalls weniger beachtet zu werden (38 Prozent). 68 Prozent sagen, Haarausfall mache sie unsicher.
Finden Frauen Männer mit Glatze noch attraktiv?
Zum Glück ist es unwahrscheinlich, dass in die Stirn gekämmte Haare à la Donald Trump jemals Trend werden. Diese Tricks lassen dich trotz fortschreitendem Haarverlust wesentlich souveräner und attraktiver wirken:
- Ziehe dir einen Seitenscheitel. Er betont zwar die Geheimratsecke auf der einen Seite, durch eine Tolle auf der anderen Seite entsteht dennoch ein Eindruck von Fülle.
- Trage Baseballcaps oder Hüte, die fortgeschrittenen Haarausfall verdecken. Darunter allerdings sollten die verbliebenen Haare nicht länger als 5 bis 6 Millimeter lang sein.
- Kombiniere deinen kahlen Oberkopf mit einem auf gleiche Länge gescherten 3-Tage-Bart. Lies hier, wie du deinen Kopf richtig rasierst und pflegst
Bevor du dich in das Abenteuer Haartransplantation stürzt oder viel Geld ausgibst, um die Haare wieder wachsen zu lassen, solltest du zumindest einmal darüber nachgedacht haben, ob eine Glatze für dich wirklich ein optischer Nachteil wäre. Nicht jedem Typ Mann steht ein kahler Kopf, keine Frage. Aber immer mehr Männer stehen zu ihrem lichten Haupthaar. Und immer mehr Frauen finden Männer mit Glatze sexy.