Sie haben es satt, der Fußabtreter für Ihre unfähigen Vorgesetzten zu sein? Sie wollen endlich Mal "Nein!" sagen, ohne sich dabei gleich schlecht zu fühlen? Sie werden andauernd von Ihren Buddies übergangen und Ihr Hund hört Ihnen auch schon lange nicht mehr zu? Dann ist es Zeit, das zu ändern!
Die meisten Menschen möchten selbstbewusster sein, aber die wenigsten wissen, wie sie sich besser durchsetzen können. Dabei spielt letzteres eine wichtige Rolle auch selbstbewusster aufzutreten. Schöpfen Sie endlich Ihr Potenzial aus, machen Sie sich gerade: Mit diesen 5 Tricks steigern Sie Ihr Durchsetzungsvermögen.
Was bedeutet eigentlich Durchsetzungsvermögen?
Durchsetzungsvermögen oder Selbstbehauptung meint die Fähigkeit, seine eigenen Bedürfnisse, Gefühle, Meinung und Überzeugungen zu äußern. Andere wissen schließlich nicht, was Sie brauchen oder möchten, also teilen Sie dies mit. Direkt und ehrlich. Damit haben Sie keine Probleme? Nun, hier ist der Haken: Sie sollen Ihre Anliegen offen anbringen ohne die Gefühle und Rechte jemand anderes dabei zu verletzen. Durchsetzungsvermögen hat nämlich nichts mit kämpferisch oder streitlustig zu tun. Die zwischenmenschliche Fähigkeit liegt genau zwischen Passivität und Aggressivität.
Warum ist Durchsetzungkraft so wichtig? In welchen Situationen muss ich mich durchsetzen?
Vom Manager über Start-Up-Nerds und Arnold Schwarzenegger bis zu Jay-Z: Durchsetzungskraft gilt als notwendige Tugend, als Grundvoraussetzung für Erfolg. Dabei geht es zunächst gar nicht um Oberflächlichkeiten wie Geld. Durchsetzungsvermögen macht den langfristigen Erfolg möglich: das Leben zu leben, das Sie sich selbst wünschen und vorstellen.

Jeder Mensch hat Ziele, Bedürfnisse und Gefühle. Durchsetzungskraft hilft Ihnen für sich selbst und Ihre Überzeugungen einzutreten. Wenn Sie diese Fähigkeit vernachlässigen, werden Sie es schwer haben im Leben, in der Liebe und in der Karriere Ihr Glück zu finden. Sie werden immer abhängig von der Gunst anderer sein. Schlimmer: Wer nie den Mut hat, für seinen Standpunkt einzutreten und immer klein beigibt, der wird bald nicht mehr ernst genommen.
Durchsetzungsvermögen werden Sie in nahezu jeder Situation und jedem Lebensabschnitt benötigen. Sei es als Führungskraft, einfacher Angestellter, als Freund oder Vater:
- bei Gehaltsverhandlungen: kaum ein Chef wird Ihnen freiwillig mehr Geld geben, selbst wenn es Ihnen zustehen sollte
- bei der Karriereplanung: um Ihre Ziele zu erreichen oder Ihre Rechte zu wahren
- bei Meinungsverschiedenheiten und um Überzeugungsarbeit zu leisten
- in gefährlichen Situationen oder als Krisenprävention: Ihr drei Kollegen wollen nach 4 Schnaps noch mit dem Auto zum nächsten Club fahren – ins Auto wollen Sie nicht, aber noch weniger wollen Sie als Spielverderber oder Angsthase aufgezogen werden? Ein "Nein" kann ein ganzer Satz sein
- in der Beziehung und bei Freundschaften: es ist wichtig, seinem Gegenüber zu sagen, was einem nicht gefällt. Genauso wichtig ist, ihn wissen zu lassen, was man benötigt
- in der Erziehung: Eltern müssen Durchsetzungskraft haben, um ihren Kindern Grenzen zu setzen
Studien haben zudem gezeigt, dass Menschen mit Durchsetzungskraft weniger Konflikte im Umgang mit anderen haben, was wiederum ein weniger stressiges Leben bedeutet. Jemand fühlt sich zudem öfter als Opfer, wenn sein Durchsetzungsvermögen noch unterentwickelt ist – ausreichend Gründe, Ihr Durchsetzungsvermögen endlich zu trainieren.
Mit diesen 5 Trick setzen Sie sich besser durch
Der schwerste aber wichtigste Tipp:
1. Lernen Sie Nein zu sagen. Viele Menschen trauen sich nicht. Sie verbinden ein Nein mit Negativität oder haben Angst davor, den Frager zu enttäuschen. Aber: wer ab und zu Nein sagt, der steigert auch seine Zustimmung zu etwas. Die Psychologin Jacqui Marson ("The Curse of Lovely") nennt es die "Power des positiven Neins".

Sie schlägt zum Training einen 3-Stufen-Prozess vor: 1. seien Sie freundlich, danken Sie der Person für die Anfrage oder der Bitte um einen Gefallen. Das schafft eine gute Grundstimmung. 2. Sie müssen nicht sofort endgültig Antworten. Kaufen Sie sich etwas Zeit: verweisen Sie darauf, dass Sie zunächst mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Kalender Rücksprache halten möchten. 3. was können und wollen Sie dem Frager anbieten? Machen Sie einen Kompromissvorschlag oder sagen Sie ihm begründet ab. Dazu kann auch gehören, Ihre Gefühle oder Umständen für die Entscheidung dazulegen. Denken Sie daran: Sie sind für die Gefühle, die ein "Nein" in einem anderen weckt, nicht verantwortlich.
2. Gehen Sie strategisch vor: hören Sie zu. Wer seinem Gegenüber zuhört und Fragen stellt, erkennt die Hintergründe für dessen Standpunkt. So können Sie bestimmte Argumente entschärfen und Überzeugungsarbeit für Ihren eigenen Standpunkt leisten.
3. Wiederholen Sie sich: Wie bitte? Ja, wiederholen Sie sich. Sie befürchten nach Ihrem ersten "Ich mag dieses Produkt nicht. Ich möchte mein Geld zurück" einzuknicken, sobald der Kassierer Sie anschnauzt, dass Sie das Mal ganz schnell vergessen können? Dann wiederholen Sie ruhig und mit Nachdruck Ihren Satz: "Ich mag dieses Produkt nicht. Ich möchte mein Geld zurück". Wieder und wieder.
Das hat Zweifach-Wirkung: kurze Sätze lassen sich auch dann noch stimmlich selbstsicher rüberbringen, wenn Sie sich eigentlich unsicher fühlen. Und Sie werden mit jeder Wiederholungen selbstsicherer. Machen Sie solange weiter, bis der andere sich geschlagen gibt. Ob er den Raum verlässt oder tatsächlich auf Ihre Forderung eingeht: das spielt keine Rolle. Was zählt: Sie sind nicht von Ihrem Standpunkt abgerückt. Bekommen Sie nicht, was Sie wollen, haben Sie zwar den Krieg verloren, aber die Schlacht gewonnen. Darauf lässt sich aufbauen.
Plus: aggressive Gesprächspartner sind es oftmals gewohnt, den anderen mit ihrer Art zu überraschen. Auch deshalb fällt es manchen Menschen schwer sich durchzusetzen; sie fühlen sich überrumpelt. Wer als ersten Rebound einen kurzen Satz, etwa ein "darüber muss ich kurz nachdenken" antwortet, der nimmt seinem Gegenüber den Wind aus den Segeln. Wenn Sie sich danach eine kurze Auszeit auf der Toilette gönnen, können Sie sich Gedanken machen: über die Absichten des Fragers und Ihre Antwort.

4. Schweigen Sie: es ist normales soziales Verhalten, sich der Mehrheit oder einer Gruppe anzuschließen. Das wird erst problematisch, wenn Sie dabei eine Meinung übernehmen, die Sie gar nicht vertreten. Im Idealfall "machen Sie den Mund auf", sagen, dass sie anderer Ansicht sind. Doch wenn Sie noch nicht soweit sind: schweigen sie einfach. Nichts zu sagen sei manchmal die schlagkräftigste Position, die man in manchen Situationen einnehmen kann, sagt Marson. Kein Nicken, nur Stille.
5. Fangen Sie klein an: Trainieren Sie Ihr Durchsetzungsfähigkeit in alltäglichen Situationen. Fragen Sie einen guten Freund, ob Sie etwas von Ihm ausleihen dürfen. Wenn nicht, bedanken Sie sich freundlich und fragen "warum nicht?" Danach fragen Sie einen Verkäufer, ob er für das Sport-Shirt mit dem kleinen Fleck einen Preisnachlass gibt. Wenn nicht, fragen Sie bestimmt "warum Sie für ein beschädigtes Produkt den vollen Preis zahlen müssen?".
Fazit: Bleiben Sie am Ball
Nur Sie können Ihre Ziele und Träume erreichen. Dafür braucht es Durchsetzungskraft – eine zwischenmenschliche Fähigkeit, die nichts mit Aggression oder Streitlust zu tun hat. Sie ist allerdings wie jede andere Fähigkeit – sie muss trainiert werden und das braucht Zeit. Halten Sie sich an unsere Tipps, dann werden Sie bald Ihre Überzeugungskraft erfolgreich steigern.