100 Liegestütze in nur 7 Wochen

100 Push-ups
So schaffst du 100 Liegestütze in 7 Wochen

Zuletzt aktualisiert am 23.09.2024
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Zehntausendfünfhundertsieben! In Ziffern: 10.507. Das ist der Weltrekord im Non-Stop-Liegestütze, aufgestellt von Minoru Yoshida im Jahr 1980 in Japan. 100 Wiederholungen werden bei dieser klassischen Kraftübung als magische Grenze angesehen. Ich schaffe derzeit nur 20. Kann ich es in 7 Wochen auf 100 Liegestütze am Stück bringen? Mein Coach sagt: definitiv! "Der Liegestütz ist eine natürliche Bewegung für den Menschen, er ist die wohl am einfachsten durchführbare Kraftübung und verspricht insbesondere Anfängern schnelle Erfolge", erklärt Moritz Tellmann, Personal-Trainer aus Essen. Er muss es wissen, da er als Mediziner und leidenschaftlicher Kraftsportler jeden Morgen 80 bis 100 Liegestütze nur zum Aufwärmen macht. Als mehrfaches Men's-Health-Covermodel hat er mir einen Trainingsplan erstellt, der zunächst entspannt aussieht: dreimal pro Woche Training, jede Einheit bestehend aus 5 Sätzen mit variierenden Wiederholungszahlen.

Du willst eine breite Brust? Trifft sich gut! Denn unser ausgeklügelter 8-Wochen-Plan bringt dich genau dorthin.

Was sind Liegestütze-Basics, die Anfänger beachten sollten?

1. Ausführung üben

Hände etwa schulterbreit auflegen und leicht nach innen drehen, der Rumpf ist stabil und hängt nicht durch. Wichtig: ein gleichmäßiges Tempo und die Ellenbogen dicht am Körper vorbeiführen. Das schont die Gelenke. Die Arme nicht voll durchstrecken. So tragen deine Muskeln und nicht deine Knochen die Last.

2. Blickrichtung checken

Nicht direkt auf den Boden schauen, sondern leicht nach vorn blicken. Das ist angenehmer für den Nacken und erhöht den Bewegungsumfang: Die Brust kann sich tiefer senken.

3. Muskeln aufwärmen

Die Verletzungsgefahr ist bei dieser extremen Belastung groß. Daher immer aufwärmen! So geht’s: Vor dem Training eine Minute Armkreisen und 20 Liegestütze auf Knien machen.

4. Variationen einbauen

Etwa enge, weite, versetzte Liegestütze. Das fordert die Muskulatur maximal.

5. Pause einlegen

Damit Muskeln sich erholen und wachsen können, solltest du mindestens einen Tag Pause zwischen den Einheiten einplanen.

6. Luft einteilen

Eine einwandfreie Atemtechnik verhilft dir zu mehr Wiederholungen: auf dem Weg nach unten tief einatmen, nach oben explosiv ausatmen.

7. Anfang finden

Du schaffst keinen einzigen Liegestütz? Starte auf Knien oder minimiere die Höhe: Leg die Hände beispielsweise auf einem Tisch ab.

Was sollte ich beim Liegestütz-Training noch beachten?

Bevor es losgeht, haben wir noch drei simple Tipps für optimale Trainingsreize und eine Extraportion Ehrgeiz für deine Liegestütz-Challenge:

Gegenspieler fordern

Damit du deine Muskeln nicht einseitig belastest, musst du auch die andere Seite trainieren: etwa den Bizeps mit Hantel-Curls, die hintere Schultermuskulatur mit Reverse-Flys. Auch von einem Rumpftraining (Crunches, Planks etc.) profitierst du. Denn dadurch verbesserst du deine Haltearbeit beim Liegestütz.

Training erschweren

Mit der Standardausführung trainierst du hauptsächlich deine Brustmuskulatur. Je enger die Hände stehen, desto mehr forderst du die Oberarme. Reicht nicht? Nimm Liegestütz-Griffe oder Hanteln, am besten eckige, die nicht wegrollen, wie diese hier. Das schont die Handgelenke und die Übung wird intensiver, da du die Brust tiefer absenken kannst.

Motivation steuern

Trainiere vor einem Spiegel. Der Anblick deiner ächzenden Muskeln wird dich garantiert motivieren. Und: Unbedingt Vorher-Nachher-Fotos machen. Der Unterschied wird dich umhauen!

Aufgeben? Niemals! Gib alles. Mach immer so viele technisch saubere Wiederholungen wie möglich, nur so schaffst du am Ende die 100.

100 Push-ups: der Selbstversuch

Ziel: 100 Liegestütze ohne Pause

Es geht los: Mein Workout dauert insgesamt nicht länger als 30 Minuten pro Woche. Zum Glück, denn ich muss parallel dazu einen Umzug über die Bühne bringen. Und trotz über 70 Kartons auf 52 Quadratmetern fand ich immer ein Plätzchen für die Push-ups – mal auf dem Teppich, mal auf einer Matte oder einer Bank. Und genau das bringt’s: "Um in der kurzen Zeit das Äußerste herauszuholen, ist es wichtig, den Untergrund zu variieren. Damit forderst du die Muskeln maximal", erklärt Moritz.

Weiterer Pluspunkt: Mein Liegestütz-Programm trainiert in erster Linie die Kraft-Ausdauer, also die Ermüdungswiderstandsfähigkeit der Muskeln. Der Experte: "Kraft-Ausdauer ist die alltagstauglichste Kraft. Die Muskeln werden resistenter für andauernde Belastungen." Perfekt für mich. Umzugskartons tragen? Kein Problem.

Idealer Trainingszeitpunkt: direkt nach dem Aufstehen. Erstens sind die Muskeln morgens ausgeruht und damit maximal belastbar, man hat einfach mehr Power. Zweitens hat man so sein Trainingspensum früh erledigt und verspürt den Tag über weder Druck noch schlechtes Gewissen, was ich sehr motivierend finde. Drittens wird die Sporteinheit so schnell zum Ritual, wie Zähneputzen. Am besten, du trainierst vor einem Spiegel. Dann kannst du nicht nur die korrekte Ausführung kontrollieren, sondern auch deine neuen Muskeln bewundern. "Liegestütze kräftigen die Brust, aber auch den Trizeps und die vordere Schultermuskulatur", so Moritz. "Selbst Rumpf, Gesäß und Beine werden dabei statisch belastet." Das Ergebnis: Ich mache nicht nur Fortschritte (nach Woche 2 schaffe ich schon 35 Wiederholungen), auch die Muckis wachsen zügig.

Das Beste: Theoretisch brauchst du kein Zusatztraining. Ich habe dennoch einmal pro Woche einen Home-Trizepszirkel (bestehend aus Dips, Kickbacks und Überkopfdrücken mit Kurzhantel) absolviert. Denn insbesondere der Trizeps ist bei Liegestütze meist der limitierende Faktor. Ansonsten gilt: maximale Konzentration aufs Ziel. Zusätzliche regelmäßige Krafttrainingseinheiten wären da kontraproduktiv, empfiehlt der Experte.

An Trainingstagen gibt es 5-mal eiweißhaltige Kost, schließlich brauchen Muskeln Treibstoff. Die richtige Ernährung ist immens wichtig für deinen Trainingserfolg.

Trotz der Kalorienzufuhr nehme ich 3 Kilo ab, denn das Training heizt die Fettverbrennung an – und meine Motivation: Nach Woche 4 sind es schon 50 Liegestütze.

Es ist fast geschafft: Stützpausen helfen
Nach 7 Wochen der Test. Der erste Versuch misslingt. Wie sehr meine Freundin mich auch anfeuert: Bei 98 ist Ende. Schluss, aus, vorbei. Verdammt! Aber Stützpausen helfen: "Damit holt man locker 5 Wiederholungen mehr raus", sagt Moritz. Und tatsächlich: Beim zweiten Versuch 3 Tage später packe ich dann mein Ziel – und lege sogar noch eine Wiederholung obendrauf: hundert und eine!

Der Liegestützen-Trainingsplan für 7 Wochen

Voraussetzung: Du schaffst mindestens 20 Stück!

Test in Woche 3: Maximale Wiederholungszahl an Tag 1 – min. 30!

Test in Woche 5: Maximale Wiederholungszahl an Tag 2 – min. 50!

Test in Woche 6: Maximale Wiederholungszahl an Tag 3 – min. 70!

Pause für 3 Tage, danach startest du den Versuch mit 100 Liegestütze. Falls du eine Testanforderung nicht schaffst, wiederholst du einfach die letzte Trainingswoche. Mein Fazit: Liegestütze lohnen sich! Die schnellen Erfolge sind ein echter Motivationsschub, und du wirst im Alltag stärker, selbstbewusster und zufriedener. Worauf wartest du noch? Schnapp dir den Plan und schaff 100 Liegestütze!