E-Alternativen
Mercedes setzt auf Elektro-Autos

Mercedes erfindet sich neu. Mit vier geplanten Elektroautos, einem Geländewagen mit Brennstoffzelle und eigener E-Auto-Marke. Das wird sich bei den Stuttgartern in Zukunft ändern
Mercedes setzt auf Elektro-Autos
Foto: Daimler

Ein wichtiger Bestandteil der Mercedes-Strategie für die Zukunft ist der Ausbau der Elektromobilität. Schon im Herbst 2016 geht es los: Smart Fortwo, Smart Fortwo Cabrio und der viersitzige Forfour rollen in den E-Varianten an. Die kleine Marke darf sich dann stolz als einziger Hersteller der Welt bezeichnen, der für alle Varianten sowohl Verbrenner als auch E-Alternativen anbietet.

Der Smart Fortwo electric drive
Daimler
Der Smart Fortwo electric drive

500 Kilometer mit dem GLC F-Cell

2017 geht es weiter mit dem GLC F-Cell. Basierend auf dem aktuellen Geländegänger, sorgt bei ihm eine wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle für genügend Reichweite, während im Stadtverkehr ein E-Motor den Antrieb übernimmt, der nach maximal 50 Kilometern wieder an der Steckdose aufgeladen werden muss. Das entzerrt die Suche nach einer Wasserstoff-Tankstelle. Insgesamt läuft dieses Auto über eine Distanz von rund 500 km. Der Brennstoffzellen-Version folgt dann noch ein reines E-Auto auf GLC-Basis, das per Schnellladung innerhalb von fünf Minuten Strom für die nächsten 100 Kilometer auflädt. Die komplette Reichweite: auch hier 500 km.

Für die nächste Generation der batterieelektrischen Fahrzeuge entwickelt Mercedes eine neue Fahrzeugarchitektur, kurz EVA genannt, um die intern lange gerungen wurde. Zunächst wollte man die bekannten Plattformen nutzen, doch der Umbau des konventionellen GLC zum Brennstoffzellen- bzw. reinen Elektroauto hat gezeigt: Wirtschaftlich macht das keinen Sinn. Am Ende gibt es nur noch rund 20 Prozent Gleichteile.

Die nächste Generation Brennstoffzellenfahrzeug von Mercedes-Benz: GLC-F-CELL
Daimler
Die nächste Generation Brennstoffzellenfahrzeug von Mercedes-Benz: GLC-F-CELL

Vier E-Limousinen und ein E-SUV

Auf der neuen modellübergreifenden EVA-Plattform basieren zunächst ein SUV in der Größenordnung eines GLC, ein Geländegänger mit den Abmessungen des GLS sowie elektrisch betriebene Limousinen in der Größenordnung der E- und der S-Klasse. Damit hat Mercedes endlich ein Produktportfolio, das es auch mit dem Modellprogramm von Tesla aufnehmen kann. Das erste Modell soll 2019 mit der Lithium-Ionen-Batterie der Daimler-Tochter Deutsche Accumotive starten, die anderen Varianten folgen 2020/21 – und zwar in einer Optik, die sich an der Studie F 015 orientiert, die 2015 erstmals vorgestellt wurde. Allerdings in einer abgemilderten Form.

Schnellladestationen ab 2020/21

Wichtig zu wissen: Im Gegensatz zu den Kleinwagen gibt es diese Strommodelle in unterschiedlichen Leistungsstufen. Das erwarteten die Kunden im Segment der S-Klasse, so die Elektroauto-Spezialisten der Marke. Das Problem langer Ladezeiten halten sie bis dahin auch hier für gelöst: Ab 2020/21 wird es Schnellladestationen geben, die auch lange Strecken überwindbar machen. Für die Strecke Stuttgart–Berlin beläuft sich die Ladedauer dann auf gerade einmal noch 15 Minuten.

Brennstoffzelle als Alternative zum E-Auto

Langstreckenfahrern empfiehlt Mercedes ohnehin die Brennstoffzelle als Alternative zum E-Auto: Die Zahl der Wasserstoff-Tankstellen soll bis 2023 von aktuell 50 auf 400 erhöht werden, um den Bedarf vor allem an den Hauptverkehrsachsen abzudecken. Hohe Erwartungen gibt es, was diese Antriebsform angeht, auch im Busgeschäft: Im Jahr 2030 sollen nach Daimler-Prognosen 70 Prozent aller neu angeschafften Citaro lokal emissionsfrei fahren.

Mercedes mit eigener E-Auto-Marke

Analog zu BMW i wird Mercedes seine alternativen Antriebskonzepte unter einer neuen Submarke ordnen, die Ende September auf dem Pariser Autosalon vorgestellt wurde. Der Name: EQ, was für ein umfassendes elektrisches Ökosystem aus Services, Technologien und Innovationen stehen soll, wie Daimler-Chef Dieter Zetsche in Paris ankündigte.

In Zusammenarbeit mit unserem Partner:

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023