Bei der Mundpflege denken die meisten in erster Linie an das Zähneputzen. Die Zähne sollen strahlen und frei von Belägen sein. Aber hast du in letzter Zeit auch mal einen Blick auf deine Zunge geworfen? Denn auch auf deine Zunge kann sich ein Belag festsetzen. Das kann ganz normal sein – aber auch eine Krankheit als Ursache haben.
Was ist Zungenbelag und warum entsteht er?
Die Zunge hat eine sehr raue Oberfläche, da die sogenannten Papillen auf der Zunge verhornte Spitzen haben. Außerdem hat die Zunge Vertiefungen, in denen die Geschmacksknospen sitzen. "Das sind optimale Bedingungen für Bakterien, die sich dort gerne festsetzen. So entsteht – ähnlich wie bei den Zähnen – ein Belag auf der Zunge, wenn man isst und trinkt", sagt Stefan Zimmer von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Der Belag entsteht meist auf ganz natürlichem Wege und entfernt sich bei der Mundpflege oder beim Kauen von Essen. In manchen Fällen bleibt er aber dauerhaft auf der Zunge.

Was sagt die Farbe des Zungenbelags aus?
Idealerweise sieht die Zunge blassrosa aus, ist leicht belegt und ist an der Oberfläche etwas rau. Manchmal kann der Zungenbelag aber auffällig verfärbt sein. Neben einem besonders roten oder weißen Belag kann die Zunge auch eine braune, schwarze und gar gelbe Farbe annehmen – und das deutet eventuell eine Krankheit hin.

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1. Weißer Zungenbelag hat unterschiedliche Ursachen
Ein weißer Belag entsteht meistens aus abgestorbenen Zellen oder Essensresten. Bei Erkältungen (mit Fieber) kann er verstärkt auftreten. Hast du Verdauungsstörungen wie eine Magenschleimhautentzündung, kann sich das unter anderem auch an einem weißen Zungenbelag zeigen. Auch ein Eisenmangel kann deine Zunge blass aussehen lassen.
Aber auch einige Krankheiten können sich in einem weißen Zungenbelag äußern. Ist die Unterseite der Zunge und die Innenseite der Wange von weißen Belägen betroffen, sind das Anzeichen der Hautkrankheit Knötchenflechte. Die Erkrankung wird auch Lichen genannt und macht sich in erster Linie durch rote, juckende Knötchen an der Haut bemerkbar. Hat sich auf der Zunge in der Mitte ein grau-weißer Belag festgesetzt, könnte das ein Symptom von Typhus sein – eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die hohes Fieber verursacht und unbehandelt zum Tod führen kann.
Besonders aufmerksam solltest du sein, wenn am Zungenuntergrund oder -rand weiße und feste Beläge plötzlich auftauchen: Dahinter könnte eine sogenannte Leukoplakie stecken, die eine Vorstufe von Krebs sein kann. Bei einer Leukoplakie werden vermehrt Hornzellen der Schleimhaut gebildet.
2. Kaffee und Tabak verursachen schwarzen Zungenbelag
Schwarzer Zungenbelag mag etwas komisch aussehen, ist aber harmlos. "Tabak und Kaffee lagern sich nicht nur auf der Zahnoberfläche, sondern auch auf der Zunge ab und verursachen Beläge und Verfärbungen", sagt Experte Zimmer. Zudem gibt es noch die sogenannte schwarze Haarzunge. "Der haarig aussehende Zungenbelag ist ein Resultat von Papillen, an denen sehr lange verhornte Spitzen wachsen“, sagt Zimmer. Diese sehen aus wie feine Haare auf der Zunge. Auf diesem filzigen Boden setzen sich auch gerne Bakterien fest, die Mundgeruch verursachen.
3. Roter Zungenbelag tritt bei Infektionskrankheiten auf
Klar, eine Zunge ist von Natur aus rot. Bei einer starken Rötung, die sich deutlich von der normalen Farbe unterscheidet, solltest du aber hellhörig werden. Eine mildere Ursache von rotem Zungenbelag ist ein Vitamin-B12-Mangel. Dies kann allerdings auch eine Entzündung der Zunge verursachen, die sonst durch Bakterien- oder Vireninfektionen entsteht und ebenfalls eine rötlich belegte Zunge zur Folge hat. Auch eine Infektion mit Streptokokken – also Scharlach – äußert sich in einer stark geröteten Zunge und vergrößerten Zungenpapillen. Das wird auch als Himbeerzunge bezeichnet.
Ähnlich wie Scharlach verläuft das Kawasaki-Syndrom, das sich auch durch Fieber und einer Himbeerzunge kennzeichnet. Unter der Erkrankung versteht man eine Gefäßentzündung, die allerdings vor allem Kinder betrifft. Ist deine Zunge rot und glänzend, könnte das ein Anzeichen auf die Autoimmunerkrankung Sjögren-Syndrom sein, bei der die Speicheldrüse zerstört wird.

4. Brauner Zungenbelag nach Mundwasser, gelber bei Gelbsucht
Ist der Belag auf deiner Zunge braun, kann das an deiner Mundspülung liegen. Aber soll Mundwasser nicht eher Zungenbelag reduzieren und verhindern? Eigentlich schon, allerdings kann sich die Zunge durch manche Inhaltsstoffe wie Chlorhexidin verfärben – allerdings nur, wenn du das Mundwasser zu lang und zu intensiv einsetzt. Der braune Zungenbelag ist aber nur von vorübergehend.
Bei einem gelblichen Zungenbelag sieht die Lage schon ernster aus: Die Ursache ist meist eine Gelbsucht, die nicht nur eine gelbliche Verfärbung der Schleimhäute und der Haut, sondern auch der Zunge haben kann. Wenn dein Zungenbelag eher weiß-gelblich aussieht, könnte es sich um eine Pilzinfektion handeln.
Was kann man gegen Zungenbelag tun?
Ist der Zungenbelag nicht auf eine Erkrankung zurückzuführen, kannst du ihn ganz einfach entfernen. Regelmäßiges Entfernen ist wichtig, da er sonst Mundgeruch verursachen kann. Eine tägliche Reinigung ist aber nicht unbedingt sinnvoll: "Wenn man gerade keinen übermäßigen Zungenbelag hat, der Mundgeruch verursacht, sehe ich dafür keinen Grund", sagt Zimmer. Wenn der Belag aber deutlich zu sehen ist, solltest du so vorgehen:
1. Zunge mit Schaber reinigen
Der erste Schritt, um Zungenbelag zu entfernen: Zungenreiniger benutzen. Diese haben meist einen Schaber auf der einen und eine Bürste auf der anderen Seite. "Die schabende Seite sollte flach sein, weil beim Reinigen des hinteren Bereichs des Zungenrückens ein Würgereflex ausgelöst wird, wenn man aus Versehen das Zäpfchen berührt", so der Experte.

2. Zunge abbürsten
Mit dem Schaber entfernst du zunächst die groben Beläge und bürstest dann anschließend die Zunge ab. "Das Bürsten ist wichtig, weil man so auch die Vertiefungen der Zunge reinigen kann. Mit einem Schaber kommt man nicht in diese Vertiefungen ran", betont Zimmer. Wenn du Mundgeruch hast, solltest du außerdem etwas Zahnpasta mit antibakterieller Wirkung auf die Bürste draufmachen. "Dadurch werden die restlichen Bakterien beseitigt, die man nicht durch die Bürste allein entfernen kann", so der Experte.
3. Mundwasser gegen Mundgeruch und Verfärbungen
Zu guter Letzt hilft auch eine antibakterielle Mundspülung nach dem Zähne- und Zungenputzen gegen den Belag – und somit auch gegen Mundgeruch. Denn: Sie wirkt keimtötend und kann damit Verfärbungen verhindern.
4. Zahnbelag vorbeugen mit knackigem Gemüse und harten Krusten
Doch wie kann man übermäßigen Zungenbelag vermeiden? Zum Beispiel über die Ernährung: Wenn du mehr knackiges Gemüse und Lebensmittel mit harten Krusten isst, schabst du auf natürlicher Weise den Zungenbelag ab.
Fazit: Regelmäßige Zungenreinigung hilft gegen Zungenbelag
Zungenbelag entsteht meist ganz natürlich und ist erstmal kein Grund zur Sorge. Einige Krankheiten können allerdings Verfärbungen als Begleiterscheinung hervorrufen. Um Mundgeruch zu vermeiden, solltest du regelmäßig einen Zungenreiniger in die Hand nehmen und deine Zunge mit Schaber und Bürste vom Belag befreien.