Fit im Winter: So stärkt Krafttraining dein Immunsystem

Smartes Wintertraining
Fit im Winter: So stärkt Krafttraining dein Immunsystem

ArtikeldatumVeröffentlicht am 03.12.2025
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Bench press training
Foto: GettyImages.de/Hirurg

Wenn die Temperaturen sinken und Viren Hochsaison haben, suchen viele nach Wegen, ihre Abwehrkräfte zu stärken. Neben Vitaminen und Wechselduschen rückt dann ein weiterer Faktor in den Fokus: gezieltes Krafttraining. Jede Muskelkontraktion kann für dein Immunsystem wie ein biochemisches Signal wirken.

Aktivierung wichtiger Immunzellen

Beim Widerstandstraining werden mitunter natürliche Killerzellen (NK-Zellen), Makrophagen und T-Zellen aktiviert – sie zirkulieren dann schneller im Blut und erkennen Krankheitserreger früher. Laut Studien können gerade bei älteren Menschen schon moderate Einheiten die Aktivität von NK-Zellen kurzfristig erhöhen und die Reaktionsbereitschaft der Immunabwehr steigern.

Diese Abwehrzellen sind Teil der ersten Verteidigungslinie: Sie patrouillieren im Blut, erkennen virusinfizierte und entartete Zellen und eliminieren sie.

Muskelarbeit = Immuntraining

Darüber hinaus sollen laut Forschung Muskelkontraktionen die sogenannten antiinflammatorischen Signalwege aktivieren. Sie fördern die Ausschüttung von Botenstoffen (Myokinen wie IL-6), die Entzündungen bremsen und Immunzellen modulieren.

Das bedeutet: Krafttraining ist wie ein moderater Reiz, der das Immunsystem stimuliert und seine Reaktionsfähigkeit verbessern kann.

Der schmale Grat: Training stärkt – Übertraining schwächt

Mehr ist nicht immer besser. Bei zu harter oder zu häufiger Belastung kippt der beschriebene Vorgang: Es kommt zum sogenannten "Open-Window-Effekt", bei dem das Immunsystem meist zwischen 4 und 24 Stunden geschwächt ist.

Zur Erklärung:

  • Nach intensiven Einheiten steigt kurzfristig der Cortisolspiegel, während die Zahl bestimmter Immunzellen im Blut sinkt. In dieser Phase sind Sportler anfälliger für Infekte.
  • Studien beleuchten, dass durch übermäßiges Training die Entzündungsprozesse im Körper ansteigen (zum Beispiel erhöhte IL-6- und TNF-α-Werte) und sich Abwehrfunktionen verschlechtern.

Warum dich das im Winter besonders trifft

Im Winter hat dein Immunsystem ohnehin viel zu tun:

  • Du verbringst mehr Zeit in geschlossenen Räumen, wo sich Viren leichter verbreiten.
  • Weniger Sonnenlicht kann zu Vitamin-D-Mangel führen, was Immunfunktionen schwächt.
  • Kälte und trockene Heizungsluft belasten die Schleimhäute. Sie trocknen aus und wehren Viren dadurch schlechter ab.

5 Tipps für ein starkes Wintertraining

  1. Setze auf moderate Intensität: 2-4 Einheiten pro Woche genügen. 45-60 Minuten pro Einheit, keine totale Erschöpfung.
  2. Achte auf Regeneration: Erholung ist Teil des Trainings, daher: 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht, Ruhetage und Stretching.
  3. Stimme Ernährung auf Abwehr und Muskeln ab: Protein: etwa 1,2-2,0 g/kg Körpergewicht – essenziell für Immunzellen I Zink und Vitamin C: unterstützen Abwehrreaktionen I Vitamin D: im Winter nach ärztlicher Beratung ggf. supplementieren
  4. Fahre das Stresslevel runter: Chronischer Stress schwächt das Immunsystem – Auszeiten und Entspannung (beispielsweise in der Sauna) helfen.
  5. Trainiere im Freien: Outdoor-Training tut Körper und Kopf gut und unterstützt auf natürliche Weise deine Abwehr.

Frische-Luft-Boost fürs Immunsystem

Kälte ist keine Ausrede: Draußen zu trainieren, bringt Kreislauf, Lunge und Immunsystem auf Touren. Frische Luft steigert die Sauerstoffversorgung und Durchblutung. Tageslicht stabilisiert den Biorhythmus, fördert die Vitamin-D-Produktion und hebt die Stimmung.

Wichtig ist, den Körper nicht auszukühlen: Trage atmungsaktive, wärmende Kleidung im Zwiebellook, halte Kopf und Hände warm und starte mit einem kurzen Aufwärmen, bevor du ins eigentliche Training gehst. Danach zügig duschen und in trockene Kleidung wechseln.

Young men in a gray tracksuit on an autumn rainy day exercising on a gymnastic device in a public park
GettyImages.de/NIKOLA ILIC PR AGENCIJA ZA DIZAJ

FAQ: Die häufigsten Fragen zu Krafttraining und Immunsystem im Winter

Fazit