Corona Impfdurchbruch
Infiziert, trotz vollständiger Impfung - das steckt dahinter

Gesund durch die Corona-Krise
Es gibt häufiger Impfdurchbrüche. Woran das liegt und wie hoch dein Risiko ist, trotz vollständiger Impfung an Covid-19 zu erkranken, erfährst du hier
Auch vollständig gegen Corona-Viren Geimpfte können positiv auf Covid-19 getestet werden
Foto: Hakan Tanak / Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Was ist überhaupt ein Impfdurchbruch?
  • Wie merke ich, dass ich trotz Impfung infiziert bin?
  • Wie ansteckend sind infizierte Geimpfte?
  • Woran liegt es, dass ich mich als Geimpfter infiziere?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass ich mich trotz Impfung anstecke?
  • Wie häufig sind Impfdurchbrüche bereits aufgetreten?
  • Warum gibt es mit steigender Impfquote immer mehr Impfdurchbrüche?
  • Boostern und mehr: Wie schützt man sich vor dem Impfdurchbruch?

Im Sommer noch wähnten sich Geimpfte in relativer Sicherheit vor dem Corona-Virus und seinen Folgen. Doch nun mehren sich die Fälle von Menschen, die trotz vollständiger Impfung an Covid-19 erkranken, zum Teil sogar ins Krankenhaus und auf die Intensivstation müssen. Wie es dazu kommt, ob es gefährlich ist und wie hoch dein Risiko ist, erfährst du hier.

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Was ist überhaupt ein Impfdurchbruch?

Das Robert Koch Institut (RKI) hat dafür eine ganz klare Definition: Wenn eine vollständig geimpfte Person mindestens 2 Wochen nach der zweiten Corona-Impfung mit Biontech, Moderna oder AstraZeneca typische Symptome entwickelt (bei mit Johnson & Johnson Geimpften nach der einzigen Impfung) und mit einem PCR-Test oder einer Erregerisolierung eine Covid-19-Infektion nachgewiesen werden kann.

Übrigens: Wer positiv getestet wird, aber keine Symptome hat, gilt nach dieser Betrachtung nicht als Impfdurchbruch.

Wie merke ich, dass ich trotz Impfung infiziert bin?

Wenn du jung und gesund bist, bemerkst du einen Impfdurchbruch womöglich gar nicht oder nur in Form leichter Erkältungssymptome.

Ansonsten gehören zu den häufigsten Corona-Symptomen von Geimpften anhaltender Husten, eine laufende Nase, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Niesen und Geruchsverlust. Das ist das Ergebnis einer Studie des britischen Gesundheitsunternehmens Zoe, das eine App entwickelt hat, mit der Corona-Infizierten Daten zu ihrer Covid-19-Infektion eingeben können. Diese werden gesammelt und anschließend am englischen Kings College ausgewertet. Woran du Covid-19-Symptome von Influenza- und Erkältungssymptomen unterscheidest, erfährst du hier.

Viele Geimpfte mit leichten Erkältungssymptomen haben übrigens oft gar nicht den Verdacht, eine Corona-Infektion zu haben und lassen sich deshalb nicht darauf testen. Darum geht das RKI davon aus, dass es sehr viel mehr Impfdurchbrüche gibt als gemeldet.

Wie ansteckend sind infizierte Geimpfte?

Als Geimpfter mit einem Impfdurchbruch hast du eine ähnlich hohe virale Last wie Ungeimpfte und kannst somit das Virus weitergeben, so das Ergebnis einer am 29. Oktober 2021 in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichten Langzeitstudie. Allerding sank die Viruslast schneller als bei Ungeimpften, heißt: Wer geimpft ist, ist nicht so lange ansteckend.

Woran liegt es, dass ich mich als Geimpfter infiziere?

Generell geht man davon aus, dass Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem bei einer Impfung weniger Antikörper gegen das Corona-Virus aufbauen als junge, gesunde Menschen. Entsprechend früher werden sie auch wieder anfällig für eine Infektion mit schwererem Verlauf.

Aber sobald die 2. Corona-Impfungen mehr als 5 bis 6 Monate zurückliegt, müssen auch jüngere Menschen davon ausgehen, dass die Zahl ihrer Antikörper gegen das Corona-Virus soweit abgenommen haben, dass eine Infektion wieder möglich ist, das belegt unter andern die britische Zoe-Covid-Studie.

Auch ist die derzeit vorherrschende Delta-Mutation des Coronavirus wesentlich aggressiver und ansteckender als der Wildtyp, so dass sich leichter und schneller verbreitet und jeder anfälliger für eine Ansteckung wird.

Deshalb ist es absolut sinnvoll, entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), dass sich jetzt zügig Menschen im Alter von über 70 Jahren oder mit geschwächtem Immunsystem, deren vollständige Impfung mehr als 6 Monate zurückliegt, um eine Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoffen Moderna oder Biontech bemühen. In Kürze sollen sich möglichst alle vollständig Geimpfte nach 6 Monaten eine Booster-Impfungen geben lassen können, wie es z.B. in Israel bereits seit dem Sommer praktiziert wird und wodurch dort die 4. Corona-Welle gebrochen werden konnte. Mehr zur Booster-Impfung liest du hier.

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich mich trotz Impfung anstecke?

Die Impfungen bieten keinen 100-prozentigen Schutz, das haben bereits die Zulassungsstudien gezeigt. Für den Zeitraum der letzten vier Wochen gab das RKI in seinem Wochenbericht vom 11.11.2021 einen geschätzten Ansteckungsschutz von 72 Prozent für Personen ab 18 Jahren an.

Doch selbst wenn du dich als Geimpfter anstecken solltest, ist das Risiko, schwer zu erkranken, wesentlich geringer als ungeimpft. Von den Menschen mit Impfdurchbrüchen mussten 5,7 Prozent ins Krankenhaus (Altersgruppe 18- bis 59 Jahre) bzw. 14,1 (Altersgruppe 60+).

Eine Impfung schützt laut RKI aktuell:

  • Vor einer notwenigen Krankenhauseinweisung um ca. 88 Prozent (Alter 18-59 Jahre) bzw. ca. 85 Prozent (Alter 60+)
  • Vor einer Behandlung auf der Intensivstation um 93 Prozent (18-59 Jährige) bzw. 90 Prozent (Alter 60+)
  • Davor, mit Covid-19 zu sterben, um 92 Prozent (18-59 Jahre) bzw. 87 Prozent (Alter 60+).

In Zahlen: In den Kalenderwochen 41 bis 44 kamen 3637 18- bis 59-Jährige mit Covid19 ins Krankenhaus. Davon waren 825 vollständig geimpft, 448 mussten auf der Intensivstation behandelt werden. Hört sich viel an, aber angesichts von etwa 33 Millionen Geimpften in dieser Altersgruppe entspricht das lediglich einer Inzidenz von 2,5.

Dagegen liegen von den 12,2 Millionen Un- oder nicht vollständig Geimpften gleichen Alters 2812 derzeit mit Covid-19 im Krankenhaus. Das ergibt für sie eine Inzidenz von 23.

Das Risiko für Ungeimpfte ist also 10-mal höher, coronabedingt ins Krankhaus zu müssen.

Wie häufig sind Impfdurchbrüche bereits aufgetreten?

Da in Deutschland seit Ende Dezember 2020 geimpft wird, und ein Impfdurchbruch als eine Covid-19-Erkrankung frühestens 14 Tage nach der 2. Corona-Impfung definiert wird, können Impfdurchbrüche frühestens ab Februar 2021 aufgetreten sein. Von den seitdem registrierten 175.188 wahrscheinlichen Impfdurchbrüchen, so der Wochenbericht des RKI vom 11.11.2021, waren die Betroffenen wie folgt geimpft:

  • 117.188 mit 2 Dosen Biontech/Pfizer
  • 21.499 mit der Einmal-Impfung mit Johnson & Johnson
  • 14.091 nach doppelter Impfung mit AstraZenca
  • 8.676 nach einer Zweifachimpfung mit Moderna
  • 8.651 mit einer Kombination von AstraZeneca (1.Impfung) und Biontech (2.Impfung)
  • 1.521 mit einer Kombination aus AstraZeneca und Moderna

Das heißt jedoch nicht, dass mit Biontech Geimpfte eher eine Impfdurchbruch erleiden, da man die Zahlen in Korrelation zu den verabreichten Impfdosen setzen muss und Biontech das in Deutschland mit Abstand am häufigsten verwendete Vakzin ist.

Der Impfstoff mit den häufigsten Impfdurchbrüchen ist Johnson & Johnson, weswegen alle mit diesem Impfstoff geimpften aufgefordert sind, sich eine 2. Booster-Impfung mit Moderna oder Biontech geben zu lassen.

Warum gibt es mit steigender Impfquote immer mehr Impfdurchbrüche?

Zunächst ist wichtig: Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19 wirken sehr gut, aber nicht zu 100 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, ist bei vollständig mit den Impfstoffe Biontech, Moderna oder AstraZeneca um etwa 90 Prozent geringer als bei einer nicht geimpften Person, so die Ergebnisse des RKI.

Aber: Je mehr Menschen geimpft sind, desto höher logischerweise ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Geimpfte zu den 10 Prozent gehören, die einen Impfdurchbruch erleiden und dennoch erkranken. Von daher waren Impfdurchbrüche "erwartbar", so das RKI. Zudem breitet sich das Virus und seine aggressivere Delta-Variante momentan rasant aus, wenn auch die allermeisten Neuinfektionen bei Ungeimpften vorkommen.

Boostern und mehr: Wie schützt man sich vor dem Impfdurchbruch?

Im Sommer haben viele die Vorsichtsmaßnahmen gegen das Corona-Virus schleifen lassen: Die Zahl der Neuinfektionen war niedrig und immer mehr Menschen waren geimpft. Doch jetzt steigt die Zahl der Corona-Infektionen dramatisch, die Krankenhäuser kommen an ihr Limit, und die Zahl der Impfdurchbrüche steigt.

Deshalb solltest du dich diesen Winter wieder streng an die Vorsichtsmaßnahmen halten: FFP2-Maske tragen, Abstand halten, Hygieneregeln einhalten, regelmäßig Lüften, wenn du dich mit anderen Menschen in einem Raum befindest, dich testen, bevor du dich mit anderen triffst, und eine 3. Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen. Hier findest du ausführliche Infos, wie du dich vor einer Ansteckung schützt.

Jede Maßnahme für sich ist sinnvoll, bietet aber keinen vollständigen Schutz. Erst wenn alle Strategien zum Schutz vor einer Ansteckung angewendet werden, kann man das Risiko einer Ansteckung und damit eines Impfdurchbruchs wirklich minimieren.

Die aggressivere Delta-Variante des Corona-Virus kann auch Geimpfte infizieren, vor allem, wenn deren Impfung länger her ist. Zwar entwickeln Geimpfte fast immer sehr viel mildere Symptome, doch auch die können es in sich haben. Wer einen Impfdurchbruch hat, kann das Virus weiterverbreiten. Deshalb schütze dich in der 4. Welle wieder mit allen Maßnahmen und bleib gesund!

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10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023