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Wenn du dich dazu entschieden hast, Blut zu spenden: Hut ab! Blutspenden kann Leben retten – doch noch machen es zu wenige Menschen. Damit eine Blutspende aber auch wirklich sinnvoll ist und Menschen helfen kann, muss der Spender wichtige Voraussetzungen erfüllen. Denn sowohl Empfänger als auch Spender müssen geschützt werden. Wer darf also unter welchen Bedingungen Blut spenden? Und kann der Blutverlust Konsequenzen für die Gesundheit haben? Alle Antworten auf deine Fragen findest du hier.
Krebs, Herzerkrankungen, schwere Verletzungen: Blut wird verwendet, um Patienten zu behandeln. Viele Operationen, Transplantationen und Behandlungen von Tumoren können trotz des medizinischen Fortschritts nicht gelingen, wenn Blut von Spendern fehlt. In Deutschland werden täglich etwa 15.000 Blutspenden benötigt, informiert das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Diesen Bedarf könnte man decken, wenn etwa 6 Prozent der Bevölkerung regelmäßig spenden würde. Doch derzeit spenden nur gut 3 Prozent der Menschen in Deutschland Blut – und das obwohl rund ein Drittel dürfte. Am häufigsten wird Blut laut dem DRK für Krebs-Patienten benötigt (19 Prozent). Dahinter folgen Herz- sowie Magen- und Darmkrankheiten (Je 16 Prozent).
Der größte Anreiz zum Blutspenden sollte das gute Gefühl sein, Menschen zu helfen. Der gesamte Ablauf dauert nicht lange und verläuft in den meisten Fällen unkompliziert. So kannst du regelmäßig eine gute Tat vollbringen. Daneben gibt es aber auch einige Vorteile für dich selbst: Mit regelmäßigen Blutspenden kontrollierst du regelmäßig deine Gesundheit. Denn dein Blut wird jedes Mal sehr genau auf Krankheiten wie HIV, Hepatitis B und Syphilis getestet. Sollte der Test Hinweise auf eine Krankheit geben, kann sie rechtzeitig behandelt werden. Außerdem wird die Spende oft mit einem Buffet oder einer ausgegebenen Mahlzeit belohnt. Auch deine Gesundheit kann von einer regelmäßigen Spende profitieren: Durch die Blutabnahme, auch Aderlass genannt, wird der Blutdruck gesenkt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Bluthochdruck so nachlassen kann.
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70 Prozent aller Blutspenden werden vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes an verschiedenen Standorten durchgeführt. Auch bei Kliniken und privaten Spendendiensten, staatlich-kommunalen Diensten und Pharmaunternehmen kann man Blut spenden.
In der Medizin wird zwischen vier Haupt-Blutgruppen unterschieden: 0, A, B und AB. Die häufigste Blutgruppe in Deutschland ist A Rhesus positiv (37 Prozent) und die seltenste AB Rhesus Negativ (1 Prozent). Besonders gefragt sind Spender mit der Blutgruppe 0: Ihr Blut ist mit allen anderen Blutgruppen kompatibel. Jedoch sind natürlich von allen Blutgruppen Spenden notwendig.
Neben der gängigen Vollblutspende gibt es noch drei weitere Arten von Blutspenden: Die Plasma-, Thrombozyten- und Eigenblutspende. Bei einer Vollblutspende wird dir ein halber Liter abgezapft. Das klingt vielleicht nach viel, ist aber eine vergleichsweise niedrige Menge.
Blutplasma ist die Flüssigkeit des Bluts, in der sich die verschiedenen Blutzellen befinden – ganze 5 Milliarden in einem Milliliter (Fun Fact: Wenn man alle roten Blutkörperchen eines menschlichen Körpers aneinanderreiht, würden sie etwa so lang wie die halbe Strecke zum Mond sein.) Männer können 60 Mal im Jahr Blutplasma spenden, also ungefähr jede Woche.
Thrombozyten sind winzige Zellkörper im Blut. Sie werden mit einem Zellseparator entnommen, der sie aus dem Blut filtert. Thrombozyten können Männer alle 2 Wochen spenden.
Vor Operationen könnte eine Eigenblutspende sinnvoll sein: Wie der Name verrät, spendest du dein Blut an dich selbst. Nach einer Operation hast du somit die Option, dein eigenes Blut anstelle das von einem anderen Menschen transfundiert zu bekommen. Die Spende sollte 5 bis 7 Wochen vor der OP stattfinden. Der Arzt wird die Eigenblutspende allerdings nur unter bestimmten Bedingungen genehmigen. Auf jeden Fall musst du ausreichend rote Blutkörperchen im Blut haben.
Wichtigste Regel vor und nach der Spende: Ausreichend essen und viel trinken. Ein Blutverlust ist immer eine Belastung für den Körper, deshalb sollte man ihn dementsprechend gut versorgen. Optimal ist eine eisenreiche Ernährung – etwa mit Leberwurst, Rindfleisch oder Hirse. Wer trotz Eisenmangels spenden möchte, sollte das nur nach Absprache mit einem Arzt und unter der Einnahme von Eisenpräparaten machen. Ansonsten solltest du dich am Tag der Blutspende möglichst schonen – also auch auf Sport bestenfalls verzichten.
Bei der ersten Blutspende musst du zunächst deine Daten angeben. Dafür ist es wichtig, dass du zu jeder Spende deinen Personalausweis oder Reisepass dabei hast. Anschließend musst du – wie vor jeder Spende – einen Spende-Fragebogen ausfüllen. Hier wirst du vor allem zu deinem Gesundheitszustand befragt. Ist alles ausgefüllt, wird ein schneller Bluttest gemacht, bei dem dein Hämoglobinwert bestimmt wird. Dann misst ein Arzt deinen Blutdruck und deine Temperatur. Der Arzt wird gleichzeitig deinen Spende-Fragebogen durchgehen und überprüfen, ob du als Spender in Frage kommst.
Gibt es bis dahin keine Einwände, musst du nur noch bestätigen, dass dein Blut verwendet werden darf. Hier gelten einige Bedingungen: Wenn du mit mehreren, oft wechselnden Partnerinnen Sex hast, musst du aufgrund des Infektionsrisikos angeben, dass dein Blut nicht verwendet werden darf. Zwar wird das Blut unabhängig von der Angabe auf Krankheiten getestet, jedoch sind HIV-Antikörper erst einige Zeit nach der Infektion nachweisbar. Deshalb ist dieser vertrauliche Selbstausschluss Pflicht. Auch fur homosexuelle Männer gibt es wegen des angeblich erhöhten Infektionsrisikos Einschränkungen: Zwar dürfen schwule Männer seit 2017 spenden, aber nur, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex hatten. Aber mal ehrlich: Wer verzichtet denn auf Sex, nur um Blutspenden zu dürfen? Homosexuellen-Verbände empfinden das als Diskriminierung und erheben aktuell dagegen Einspruch, aber noch ist diese Regelung gültig.
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Wenn dein Blut aber verwendet werden darf, geht es direkt weiter zur Spende. Die dauert etwa 10 Minuten, für den gesamten Ablauf solltest du gut 1 Stunde einplanen (je nachdem, wie viele derzeit am gleichen Standort spenden wollen). Nach der Spende ist alles geschafft – und du kannst gemütlich etwas essen und trinken.
Grundsätzlich gibt es kein Geld für Blutspenden beim DRK. Als Belohnung bekommt man aber eine Mahlzeit, Snacks, Getränke oder auch kleinere Geschenke. Anders sieht es bei privaten Spendendiensten, staatlich-kommunalen Diensten und Pharmaunternehmen aus: Sie zahlen meist auch für Vollblutspenden eine Aufwandsentschädigung von etwa 25 Euro.
Du möchtest dich an eine Blutspende heranwagen, weißt aber noch nicht, ob du als Spender in Frage kommst? Tatsächlich muss man als Spender eine Reihe an Kriterien erfüllen. Diese Checkliste verrät dir, ob du dein Blut spenden darfst.
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Sportler dürfen durchatmen: Eine Blutspende bedeutet nicht, dass du auf das Training verzichten musst. Bei normalem Training – sei es Joggen, Fitness oder Fußball – ist Sport auch schon Stunden nach der Blutspende möglich, wenn du dich fit fühlst. Allerdings solltest du ausreichend gegessen und vor allem getrunken haben. Dennoch sollte zwei Tage nach der Spende kein Spitzensport betrieben werden, betont das Schweizer Rote Kreuz (SRK). Außerdem sollten Sportler beachten, dass der Körper nach einer Blutspende weniger rote Blutkörperchen hat. Mit ihnen ist das Blut in der Lage, Sauerstoff zu transportieren. Sprich: Durch den Verlust bist du vorerst weniger leistungsfähig – und das kann sich auch an der Sportlichen Leistung zeigen. Gerade während der Wettkampfsaison solltest du aufs Blutspenden verzichten, rät das SRK. Aber auch wenn Sport nicht tabu ist: Es spricht nichts dagegen, wenn du deinen Körper am Tag der Blutspende mal schonst.
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Der Körper kann den Blutverlust meist gut kompensieren. Innerhalb weniger Tage ist das gespendete Blut wieder nachgebildet, ebenso wie das Blutplasma und die Thrombozyten. Dennoch kann es während einer Blutspende zu Komplikationen kommen: Etwa Kreislaufprobleme, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, – und sehr selten auch Schäden von Hautnerven an der Einstichstelle. Gerade Kreislaufprobleme sind eine Folge davon, wenn man vorher nicht genug getrunken hat. Ein Infektionsrisiko ist jedoch ausgeschlossen, weil für die Blutabnahme nur Einwegmaterial verwendet wird, informiert die Universitätsmedizin Greifswald.
Weil bei einer Blutabnahme Eisen verloren geht, könnte es bei einigen Menschen zu einem Eisenmangel kommen. Der Eisenverlust ist bei Männern in der Regel nach acht Wochen ausgeglichen. Männer sollten jedoch nicht häufiger als 6 Mal im Jahr Blut spenden, um einen Eisenmangel zu vermeiden. Außerdem sollten zwischen den Spenden mindestens 50 Tage liegen.
Nach deiner ersten Blutspende solltest du erst einmal einschätzen, ob du das Prozedere verträgst oder nicht. Vor allem wenn du bewusstlos geworden bist, solltest du in Zukunft lieber nicht mehr spenden gehen. In den meisten Fällen passiert jedoch nichts, wenn du vorher und nachher ausreichend getrunken und gegessen hast.
Bei der Fülle an Voraussetzungen für eine Blutspende verliert man schnell mal den Überblick. Gehe deshalb die Checkliste in Ruhe durch und überprüfe, ob du grundsätzlich als Spender in Frage kommst. Bist du rundum gesund und fit, spricht meist nichts mehr dagegen. Vor und nach der Blutspende solltest du aber auf jeden Fall viel essen und trinken. Der Vorteil der guten Tat für dich: Du lässt dein Blut regelmäßig auf Infektionskrankheiten überprüfen. Aber viel wichtiger ist noch, dass du mit einer Spende Menschenleben retten kannst.