Männerbrüste: Das hilft wirklich!

Gynäkomastie
Training bei Gynäkomastie? Das hilft gegen Männerbrüste

Zuletzt aktualisiert am 04.11.2024
Gynäkomastie
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Wenn Männer schlank oder durchtrainiert sind und trotzdem weibliche Brüste haben, sprechen Mediziner:innen von einer Gynäkomastie. Die Ursachen für Männerbrüste können vielfältig sein, genauso wie die Möglichkeiten, sie wieder wegzubekommen. Wir klären die wichtigsten Fragen.

Ab wann spricht man von einem Männerbusen?

Der Übergang von der typischen Männerbrust zum Busen kann schleichend sein und ist im Grunde eine Definitionsfrage. Auch gibt es viele Kraftsportler, die gezielt für eine ausgeprägtere Brust trainieren. Das sind die effektivsten Übungen für eine breite Brust. Eine Gynäkomastie hat allerdings nichts mit übermäßigem Krafttraining zu tun. Ärzt:innen sprechen von einem Männerbusen, wenn sich die Vorwölbung der Brust über das normale Maß darstellt und mehr einer weiblichen Brust ähnelt.

Wie entstehen Männerbrüste?

Beim Mann kann die Brustvergrößerung zur weiblichen Form sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten und die verschiedensten Ursachen haben, die in den allermeisten Fällen gesundheitlich unbedenklich sind, wie Studien belegen. Am häufigsten entwickelt sich eine Gynäkomastie bei Neugeborenen, während der Pubertät und im Alter durch die hormonelle Umstellung.

Generell muss zwischen zwei Formen der Gynäkomastie unterschieden werden:

  • Lipomastie: Bei der unechten, medizinisch "Pseudo-Gynäkomastie" genannten Variante, besteht die vergrößerte Brust komplett aus Fettgewebe (Lipomastie), das sich infolge von Übergewicht ausgeprägt hat.
  • Echte Gynäkomastie: Bei einer echten Gynäkomastie handelt es sich hingegen um eine Vergrößerung des Drüsengewebes, die meist durch hormonelle Störungen zustande kommt. Um welche Form es sich handeln könnte, lässt sich nur durch eine Mammografie oder eine Ultraschalluntersuchung eindeutig klären. 

Was sind die häufigsten Ursachen für Gynäkomastie?

Bei einer Pseudo-Gynäkomastie entstehen die Fettbrüste schlicht durch Übergewicht, das beispielsweise über falsche Ernährung, Bewegungsmangel oder auch durch eine Stoffwechselstörung zustande kommen kann.

Ist allerdings eine vermehrte Bildung von Brustdrüsengewebe Schuld am Brustwachstum, stecken häufig eine Überproduktion des weiblichen Sexualhormons Östrogen und ein Mangel des männlichen Geschlechtshormons Testosteron dahinter. Die Hormonstörung kann beispielsweise durch Krankheiten oder östrogenhaltige Medikamente, Pflegeprodukte, Doping-Mittel zum Muskelaufbau und Lebensmittel verursacht werden. So kann beispielsweise Bier bei übermäßigem Konsum unter Umständen zur Ausbildung einer weiblichen Brust führen, da im Hopfen pflanzliche Stoffe stecken, die im Körper ähnlich wie Östrogen wirken – sogenannte Phytoöstrogene.

Wann sollte ich bei zunehmend wachsenden Brüsten zum Arzt bzw. zur Ärztin?

Generell schadet es nicht, deine Beobachtung mit einem Arzt bzw. einer Ärztin abzuklären. Insbesondere dann, wenn du Schmerzen in der Brust hast, Knoten entdeckst oder bei jeglicher Art von Sekretion aus der Brustdrüse. Denn eine Gynäkomastie kann auch ein Zeichen für eine Krebserkrankung oder einen bösartigen Tumor sein. Etwa 700 Männer erkranken jährlich in Deutschland daran, so das Netzwerk Männer mit Brustkrebs.

Was hilft gegen das ungewöhnliche Brustwachstum?

Du willst deine Männerbrüste wieder loswerden? Das kannst du dagegen tun:

  • Sport treiben: Männerbrüste kannst du dir auch ganz einfach wegtrainieren, wenn Übergewicht dafür verantwortlich ist. Setze auf intensiven Ausdauersport und viel Kraftausdauertraining mit hohen Wiederholungszahlen. Ziel ist es, den Körperfettanteil zu senken, dann verschwindet auch der Männerbusen wieder.
  • Brust-Übungen machen: Krafttraining baut zwar die Muskulatur der Brust auf und strafft so auch die Haut, aber es schmilzt dort nicht gezielt das Fett weg. Dennoch mag das genügen, sofern das Problem weniger groß ist, als du meinst. Am effektivsten trainierst du die Brustmuskeln durch die verschiedenen Varianten des Bankdrückens.
  • Medikamente nehmen: Im Falle einer Gynäkomastie kann der Hormonhaushalt durch die Einnahme von Testosteron-Medikamenten oder das gezielte Blockieren von Östrogen korrigiert werden. Doch solltest du dieses Vorgehen unbedingt mit deinem Arzt absprechen.

Kann man eine Männerbrust durch Abnehmen loswerden?

Eine Ernährungsumstellung begleitend zum Sport ist ein echter Abnehm-Booster. Wie wär’s zum Beispiel mit unseren Fatburner-Champions? Aber auch bei einer Gynäkomastie-Diagnose kann die Umstellung der Ernährung ein Weg sein, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das funktioniert ganz einfach mit unserem Men's Health Ernährungscoaching, das speziell auf dich und deine Bedürfnisse angepasst wird.

Wann ist eine Gynäkomastie-OP sinnvoll? Wie läuft sie ab?

Eine OP hilft bei einer Pseudo- wie auch bei einer echten Gynäkomastie und sollte nur dann für dich in Frage kommen, wenn alle anderen Versuche, die Männerbrüste loszuwerden, keinen Erfolg zeigen. "Im Falle einer Gynäkomastie wird über einen etwa 2 Zentimeter langen Schnitt unterhalb der Brustdrüse das gesamte Brustdrüsengewebe entfernt", erklärt Dr. Uwe W. Petrus, Schönheitschirurg aus München. "Dabei entsteht nur eine kleine Hautnaht und nach spätestens 12 Tagen können die Hautfäden wieder entfernt werden".

Im Falle einer Lipomastie, also einer reinen Fettvermehrung im Brustbereich, wird lediglich das überschüssige Fettgewebe abgesaugt. Dr. Petrus: "Dazu sind nur winzige Einschnitte im Bereich der seitlichen Brustwand nötig. Anschließend muss für etwa drei Wochen ein Brustmieder getragen werden, damit sich die Haut wieder zurückbildet."

Die OP dauert etwas mehr als 1 Stunde, und wird sowohl im Dämmerschlaf als auch unter Vollnarkose durchgeführt. Rechne mit einer stationären Übernachtung. Etwa drei Tage nach der Gynäkomastie-OP bist du wieder gesellschaftsfähig, Sport aber darfst du in der Regel erst 4 bis 6 Wochen danach wieder treiben.

Wie viel kostet eine Operation gegen Gynäkomastie?

Eine OP kostet in etwa zwischen 2000 und 5000 Euro. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten nur bei einer diagnostizierten Gynäkomastie, nicht bei einer reinen Fettabsaugung, oder wenn dir dein:e Ärzt:in eine starke psychische Belastung durch den Männerbusen attestiert.

Fazit: Oft helfen Sport und eine Ernährungsumstellung

Eine Gynäkomastie bezeichnet die Vergrößerung der Brust bei Männern, die häufig durch hormonelle Störungen oder Übergewicht hervorgerufen wird. Um den Männerbusen wieder loszuwerden, helfen Sport, die richtige Ernährung, Medikamente oder im Extremfall eine Operation. Ein operativer Eingriff sollte allerdings die letzte Option sein, wenn alle anderen Maßnahmen nicht helfen. Wichtig ist, bei Beschwerden oder Unsicherheiten ärztlichen Rat einzuholen, da Gynäkomastie auch auf ernste Erkrankungen hinweisen kann.