Wir waren für Sie auf der Paleo Convention, Europas größter Messe für den Paleo-Lifestyle, um herauszufinden, was außer Steinzeit-Vergleichen und Getreideverzicht noch hinter dem Cavemen-Lifestyle steckt und haben festgestellt: eine ganze Menge!
Der Begriff Paleo ist eine Kurzform von Paläolithikum, der Altsteinzeit. Paleoaner orientieren sich in ihrem Lebensstil also am Steinzeitmenschen und seiner natürlichen, „artgerechten“ Lebensweise. Dabei werden Biorhythmen und Umwelteinflüsse, aber auch Wechselwirkungen zwischen Bewegung, Ernährung, Verdauung, Schlaf und Stress werden berücksichtigt, um das genetische Potential voll auszuschöpfen. Dadurch entsteht ein komplexes, ganzheitliches Verständnis von Gesundheit.
Wer immer noch glaubt, beim Paleo-Trend ginge es nur darum, auf Milch, Zucker und Getreide zu verzichten, wird von den folgenden 7 Bestandteilen der Paleo-Lebensweise überrascht sein:
1. Die Paleo-Diät ist nur ein Baustein des Lifestyles

Gut, wahrscheinlich der Wichtigste. Die Paleo-Ernährung orientiert sich an der ursprünglichen Ernährung der Jäger und Sammler. Auf den Teller kommen ausschließlich unverarbeitete Lebensmittel, regionales und saisonales Gemüse, artgerecht gehaltenes Fleisch, wilder Fisch, saisonales Obst sowie Nüsse und Samen. Alle Lebensmittel, die die Verdauung beeinträchtigen und Entzündungen und Allergien fördern können, werden gemieden. Dazu zählen insbesondere Getreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und Zucker.
2. Schlafenszeiten sind nicht verhandelbar

Der natürliche Schlafrhythmus wird durch Licht gesteuert – für Menschen, die sich überwiegend in geschlossenen, klimatisierten Räumen aufhalten und auf Displays mit blauem Licht starren, kann das zu schlaflosen Nächten führen.
Wer den Paleo-Lifestyle lebt, hält sich deshalb an strenge Schlafenszeiten und schaltet eine Stunde vor dem Zubettgehen Handy, Fernseher und Computer aus. Wenn sie abends am Computer arbeiten müssen, tragen manche Paleoaner Brillen mit orangefarbenen Gläsern, um das blaue Licht zu filtern und so den natürlichen Schlafrhythmus nicht zu stören.
3. Ein Caveman lässt sich nicht stressen

Oft bestimmen Stress und Multitasking den modernen Arbeitsalltag. Stress hat einen negativen Effekt auf die Psyche und sorgt dafür, dass sich der Organismus ständig im Fight-or-Flight Modus befindet. Dass das nicht gesund ist, versteht sich von selbst. Meditation und Achtsamkeits-Praktiken gehören daher ganz selbstverständlich zum Paleo-Lifestyle dazu, um den ungesunden Tunnelblick loszuwerden und die innere Mitte wiederzufinden.
4. Wer nach Paleo lebt, pflegt seine Darmflora

Denn Darmbakterien gelten in der Paleo-Community als wichtiger Schlüssel zu ganzheitlichem Wohlbefinden. Hintergrund: Antibiotika und eine nicht artgerechte Ernährung können die Darmflora aus ihrem natürlichen Gleichgewicht bringen. Das Problem: Der Darm ist über den Nervus Vagus direkt mit dem Gehirn verbunden. So kann Alarm im Darm den ganzen Körper beeinträchtigen. Die größter Befürchtung ist allerdings der sogenannte Leaky Gut – eine durchlässige Darmwand, die Nahrungsbestandteile ungebremst in den Körper eindringen lässt. Die Antwort des Körpers sind dann oft allergische Reaktionen, Unverträglichkeiten oder fehlgeleitete Immunreaktionen. Die Paleo-Lösung: entzündungsfördernde Lebensmittel meiden, eine Darmsanierung und fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kombucha.
5. Leitungswasser muss erst durch einen Filter
Während andere schon daran scheitern, einfach nur endlich mehr Wasser zu trinken, beschäftigt sich die Paleo-Community intensiv mit der Frage, was eigentlich gesundes Trinkwasser ausmacht. In einem Punkt ist man sich hier einig: Wasser aus Plastikflaschen trinken sie wegen hormonell wirksamen Weichmachern nicht – Quellwasser aus Glasflaschen sollte es sein. Und auch Leitungswasser muss erst gefiltert werden, um es von Schadstoffen zu reinigen.
6. Paleoaner sind die Ökos der Fitness-Szene

Fitness und Paleo gehören untrennbar zusammen! Denn in der Altsteinzeit haben sich die Menschen deutlich mehr bewegt als der moderne Mensch heute. Wer den Paleo-Lifestyle lebt, lässt deshalb das Auto öfter mal stehen und geht lieber zu Fuß, macht zwischendurch gern Spaziergänge, trainiert regelmäßig (am liebsten draußen) und nimmt die Treppe statt dem Fahrstuhl. Auch wenn viele durch den Paleo-Lifestyle auch körperliche Veränderungen anstreben, abnehmen, stärker und fitter werden, stehen dabei nicht schnell sichtbare Erfolge, sondern nachhaltige Gesundheit im Vordergrund.
7. Manche Paleo-Fans tragen keine Schuhe

Wie unsere Vorfahren sind manche Paleoaner barfuß unterwegs – und zwar immer. Der Hintergrund: Schuhe können zu Fußfehlstellungen führen und den Gang verändern. Wenn wir Schuhe tragen, liegen unsere Füße quasi dauernd im Bett – im Fußbett – und dabei kann sich die Fußmuskulatur zurückbilden, weil sie zu wenig beansprucht wird. Laufen Sie barfuß, können Sie die Zehen bewegen und die Fuß- und Beinmuskulatur besser aktivieren. Für einen natürlichen Laufstil komplett auf Schuhe zu verzichten, ist Ihnen zu krass? Dann sind Barfußschuhe eine gute Alternative.
Hinter dem Paleo-Lifestyle steckt viel mehr, als Sie auf den ersten Blick vermuten. Wer neugierig geworden ist, findet in unserem Paleo-Special alle wichtigen Basics zur Paleo-Ernährung. Oder Sie besuchen im nächsten Jahr selbst einmal die Paleo Convention und lernen die Lebensweise in vielfältigen Vorträgen näher kennen.