Dein Rücken im Winter: Warum er jetzt leidet

Gesundheit
Dein Rücken im Winter: Warum er jetzt leidet

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.12.2025
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The tension is really turned up today
Foto: GettyImages.de/Charday Penn

Du kennst das: Der erste richtig kalte Tag, und plötzlich merkst du deinen unteren Rücken. Am Schreibtisch wird es schlimmer, abends bist du steif wie ein Brett. Was wie ein lästiger Zufall wirkt, hat System und könnte dich den ganzen Winter begleiten, wenn du jetzt nicht handelst.

Warum der Winter deinem Rücken zusetzt

Die Kälte um den Jahreswechsel bewirkt, dass sich deine Muskeln zusammenziehen. Das ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um Wärme zu speichern. Verkrampfte Muskeln sind aber steif und deswegen anfällig für Verletzungen. Besonders der Trapezmuskel im Nackenbereich und die Lendenwirbelsäule leiden unter diesem Phänomen.

Das sind die drei Dinge, die deinem Rücken im Winter zusetzen:

  • Kälte: Dein Körper leitet Blut von Rückenmuskeln zu den Organen. Das bedeutet schlechtere Durchblutung und mehr Steifheit der Muskulatur.
  • Bewegungsmangel: Kürzere Tage und kaltes Wetter sind oft gleichbedeutend mit weniger Aktivität. Schwache Muskeln stützen die Wirbelsäule aber nicht ausreichend.
  • Dauersitzen: Schreibtisch, Sofa, Auto – im Winter wird viel herumgesessen. Schlechte Haltung belastet besonders den unteren Rücken.

Studien zeigen: Bei Minustemperaturen klagen beinahe doppelt so viele Menschen über Muskel- und Gelenkschmerzen als üblich.

Das passiert in deinen Muskeln – und warum es richtig übel werden kann

Verspannungen sind vor allem lästig. Aber wenn du sie ignorierst, riskierst du, dass es fortschreitet. Der Trapezmuskel zwischen deinen Schulterblättern verkrampft sich bei Kälte besonders schnell. Du merkst es an Nackenschmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit. Im unteren Rücken sieht es noch schlimmer aus, denn die Lendenwirbelsäule trägt einen Großteil deines Körpergewichts. Sind die umliegenden Muskeln geschwächt oder verspannt, fehlt ihr die nötige Stabilität.

Was aus harmlosen Verspannungen werden kann:

  • Chronische Schmerzen: Aus gelegentlichen Beschwerden wird dauerhaftes Leiden
  • Bewegungseinschränkungen: Einfache Bewegungen wie Bücken oder Drehen werden zur Qual
  • Ausstrahlende Schmerzen: Probleme im unteren Rücken wandern in Hüfte und Beine
  • Haltungsschäden: Schonhaltung führt zu weiteren Verspannungen, ein Teufelskreis

Der Winter ist nicht nur eine unangenehme Phase. Wer jetzt nichts tut, schleppt die Probleme bis in den Frühling oder sogar noch viel länger.

Die 4 effektivsten Waffen gegen Winter-Rückenschmerz

Vergiss stundenlanges Dehnen oder komplizierte Physio-Programme. Diese 4 Übungen halten deinen Rücken stark und beweglich, selbst bei Minusgraden.

1. Deadlifts – Der Allrounder für den gesamten Rücken

Kreuzheben trainiert die komplette rückwärtige Muskulatur: Unterer Rücken, Gesäß, Oberschenkel. Die Lendenwirbelsäule wird stabilisiert, die Muskulatur gekräftigt. Wichtig: Saubere Technik geht vor Gewicht. Lieber mit 60 kg korrekt heben als mit 100 kg den Rücken ruinieren.

Young man weightlifting
GettyImages.de/Hirurg

2. Face Pulls – Retter für Nacken und oberen Rücken

Diese Zugübung am Kabel oder mit Widerstandsband zielt direkt auf den Trapezmuskel und die hintere Schulter. Face Pulls korrigieren die typische Schreibtisch-Haltung und lösen Verspannungen im Nacken. 3 Sätze à 12-15 Wiederholungen, 2-3 Mal pro Woche, mehr brauchst du nicht.

3. Planks – Stabilität für die Körpermitte

Ein starker Core entlastet die Wirbelsäule massiv. Klassische Planks, Seitstütz oder dynamische Varianten, such dir aus, was passt. Ziel: 3 x 30-60 Sekunden halten. Achte darauf, dass dein Rücken gerade bleibt und das Becken nicht durchhängt.

4. Mobility-Übungen – Beweglichkeit gegen Steifheit

Cat-Cow-Stretch, Thread the Needle oder Child's Pose: Diese Yoga-inspirierten Moves halten deine Wirbelsäule beweglich. Täglich 5-10 Minuten morgens oder abends machen einen gewaltigen Unterschied. Gerade nach langen Arbeitstagen am Schreibtisch ist es unverzichtbar, die Wirbel wieder in Bewegung zu bringen.

Wärme, Haltung, Alltag: Kleine Änderungen, große Wirkung

Training allein reicht nicht. Dein Rücken braucht auch im Alltag Unterstützung, besonders im Winter.

Wärme ist dein Freund

Kalte Muskeln sind steife Muskeln. Investiere in ein ordentliches Warm-up vor jedem Training: 5-10 Minuten lockeres Cardio oder dynamisches Stretching bringen die Durchblutung in Schwung. Nach dem Training oder bei akuten Verspannungen hilft Wärme: Sauna, Wärmepflaster oder eine heiße Dusche entspannen die Muskulatur und fördern die Regeneration.

Haltung zeigen

  • Am Schreibtisch: Monitor auf Augenhöhe, Füße flach auf dem Boden, Rücken gerade. Steh jede Stunde auf und beweg dich.
  • Im Auto: Sitz so einstellen, dass dein unterer Rücken Kontakt zur Lehne hat. Lendenwirbelstütze nutzen, wenn vorhanden.
  • Auf der Couch: Vermeide stundenlanges Lümmeln in gekrümmter Haltung. Sitz aufrecht oder leg dich komplett hin.

Bewegung in den Tag einbauen

Du musst nicht ins Gym, um deinen Rücken zu schützen. Treppe statt Aufzug, kurzer Spaziergang in der Mittagspause, Stretching beim Zähneputzen, auch Kleinigkeiten summieren sich. Ziel: Mindestens 30 Minuten Bewegung pro Tag, auch wenn es draußen kalt ist. Oder gerade dann.

FAQ: Die häufigsten Fragen zu Rückenschmerzen im Winter

Fazit