Warum fassen wir uns ins Gesicht?
Wenn du bestimmte Angewohnheiten ablegen oder kontrollieren möchtest, solltest du darüber nachdenken, warum und wann du sie tust. Laut verschiedener Studien fasst sich jeder Mensch drei bis vier mal pro Stunde ins Gesicht. Meist geht der Griff direkt an die Nase, den Mund oder ans Auge. Also, direkter Schleimhautkontakt. Über diesen Weg gelangen Krankheitserreger am schnellsten in den Körper.
Der Griff in Gesicht geschieht unbewusst und ist ein Reflex-Verhalten, das wir nur schwer steuern können. Es gibt aber ein paar Tricks, mit denen du etwas mehr Kontrolle über deine Hände bekommst und die Infektionsgefahr verringerst.

Erkenne die Auslöser
Wenn du dein Gesicht berührst, kann das unterschiedliche Auslöser haben. Hast du lange Haare und streichst dir immer wieder eine Strähne aus dem Gesicht? Binde deine Haare zusammen oder trage eine Mütze. Falls du Kontaktlinsenträger bist und dir öfters die Augen reibst, dann steige auf Brille um und gewöhne dir an, sie nur am Bügel zu berühren. Neigst du zu (sehr) trockener Gesichtshaut, dann ist eine Feuchtigkeitscreme die beste Lösung, um den Juckreiz zu unterdrücken.
Diese 7 Alltags-Hacks können dir helfen
- Klebe Post-Its mit einer "Finger weg!"-Notiz an strategisch sinnvollen Orten. Das kann der Kühlschrank sein, die Kaffeemaschine und vor allem, wenn du im Home-Office arbeitest, der Computerbildschirm.
- Führe eine Strichliste, wie oft du dein Gesicht berührst. Die bewusste Auseinandersetzung lässt dich automatisch mehr auf die unbewusste Handlung fokussieren.
- Richte eine Erinnerung auf deinem Smartphone ein, die dich immer wieder an das Thema erinnert.
- Benutze eine Handcreme mit einem intensiven Duft. Diesen nimmst du wahr sobald deine Hand in der Nähe deines Gesichtes ist.
- Wenn du am Computer arbeitest, dann kannst du folgende Website nutzen donottouchyourface.com .Diese Seite verbindet sich mit deiner Webcam und lässt ein Signal ertönen, sobald du deine Hände Richtung Gesicht bewegst. Die Seite hat den Vorteil, dass sie auch im Hintergrund läuft, während du eine andere Arbeit am Bildschirm verfolgst.
- Hab immer ein frisches Taschentuch parat. Falls es juckt, hast du eine saubere Barriere zwischen Finger und Gesicht.
- Dieser Tipp erfordert etwas Übung: Immer wenn du das Bedürfnis hast, dein Gesicht zu berühren, lenke deine Bewegung um. Berühre zum Beispiel deinen Ellenbogen.
Hände waschen bleibt Grundregel-Nr. 1

Das A und O bleibt nach wie vor gründliches Händewaschen. Das ist jetzt keine bahnbrechende Erkenntnis, aber wenn du saubere, virenfreie Hände hast, dann kannst du auch nichts übertragen. Der Griff an Mund, Nase oder Augen ist mit gewaschenen Händen um ein vielfaches harmloser.
Du wirst es nicht von heute auf morgen kontrollieren oder abschalten können, dass du reflexartig dein Gesicht berührst. Da du dir aber ernsthafte Gedanken zu dem Thema machst, schärft es deine Sinne. Nach und nach wirst du dich daran gewöhnen, dein Gesicht immer seltener zu berühren.