Ist Erdnussbutter gesund? Das steckt wirklich drin

Erdnüsse: gesunde Proteinquelle
Ist Erdnussbutter gesund? Das steckt wirklich drin

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 10.11.2025
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Erdnussbutter in einem Glas auf Holzuntergrund mit einem Messer Erdnussbutter daneben und Erdnüssen
Foto: Helen Camacaro / GettyImages

Du denkst bei Erdnussbutter nur an klebrige Sandwiches aus amerikanischen Filmen? Dabei steckt hinter der nussigen Creme ein echtes Superfood, das satt macht und den Muskelaufbau unterstützen kann. Dieses proteinreiche Kraftpaket bringt dir im Shake, als Snack und sogar in herzhaften Gerichten mehr Power. Wenn du dich nun fragst, warum genau Erdnussbutter gesund ist, lies gleich weiter.

Was ist der Unterschied zwischen Erdnussbutter und Erdnussmus?

In Deutschland gibt es eine Besonderheit: Laut EU-Verordnung darf der Begriff "Butter" eigentlich nur für Milcherzeugnisse verwendet werden. Die Bezeichnung "Erdnussbutter" bildet hier jedoch eine anerkannte Ausnahme und ist im Handel offiziell erlaubt.

Manche Hersteller setzen trotzdem lieber auf Namen wie "Erdnussmus" oder "Erdnusscreme", weil diese natürlicher und "cleaner" wirken. Inhaltlich können alle Produkte rein aus Erdnüssen bestehen oder Zusätze wie Öl, Salz oder Zucker enthalten.

In den USA gelten strengere Regeln: Die klassische "Peanut Butter" muss aus mindestens 90 Prozent Erdnüssen hergestellt werden. Den Rest machen meist Zucker, Salz und pflanzliche Öle aus – zum Teil das gesundheitlich eher bedenkliche Palmöl, damit die Butter cremig bleibt.

Was macht eine gute Erdnussbutter aus?

Erdnussmus wird immer wieder als eine Art gesunde Erdnussbutter vermarktet, die keinerlei Zusatzstoffe aufweist. Auf ein Produkt mit dem Namen Peanut Butter kann dies – wie bereits erwähnt – allerdings auch zutreffen. Lass dich von der Bezeichnung also nicht direkt abschrecken.

Ein Blick auf die Zutatenliste verrät mehr darüber, ob die Erdnussbutter gesund ist. Idealerweise besteht die Sorte deiner Wahl zu 100 Prozent aus Erdnüssen. Zucker, Palmöl und Zusätze mit E-Nummern mindern oft die gesundheitlichen Vorteile, während reines Erdnussmus jede Menge Protein, gesunde Fette und Nährstoffe bringt.

Erdnüsse: gesund und reich an Protein

Erdnussbutter mit Cannabisöl auf dunkelm Hintergrund
Stefan Tomic / GettyImages

Dass Erdnüsse gesund sind, zeigt sich am Proteingehalt und an ihrem Reichtum an Mineralstoffen und Antioxidantien. Sie liefern Magnesium, ein Schlüsselfaktor für die Muskel- und Nervenfunktion, sowie Vitamin E, das als starkes Antioxidans die Zellen nach schweißtreibenden Einheiten schützt. Ihr Mix aus Protein, gesunden Fetten und Ballaststoffen sorgt zudem für langanhaltende Sättigung und hilft deshalb, Heißhunger zu vermeiden. Durch ihren niedrigen glykämischen Index halten sie den Blutzucker stabil, was sich gerade in intensiven Trainingsphasen auszahlt.

Mehrere Studien weisen darauf hin, dass ein regelmäßiger Verzehr von Erdnüssen bzw. Erdnussprodukten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. So legt etwa eine Untersuchung aus Japan nahe, dass schon kleine Mengen Erdnüsse pro Tag das Risiko für Schlaganfälle und Herzprobleme reduzieren können. Außerdem profitieren die Blutfettwerte: Eine Meta-Analyse zeigt, dass Erdnüsse helfen können, das "schlechte" LDL-Cholesterin zu senken und gleichzeitig das günstige HDL-Cholesterin stabil zu halten.

5 Gründe, regelmäßig Erdnussbutter zu essen

Brot mit Erdnussbutter
fcafotodigital / GettyImages

Ist Erdnussbutter gesund? Nun gehen wir dieser Frage genauer auf den Grund. Im Folgenden findest du die wichtigsten Vorteile im Überblick:

1. Erdnussbutter liefert gesundes Fett

Erdnussbutter ist zwar eine echte Kalorienbombe (etwa 600 kcal auf 100 g) mit entsprechend hohem Fettgehalt, der bei durchschnittlich 50 g pro 100 g liegt. Komplett ungesund ist sie deswegen noch lange nicht. Denn es handelt sich größtenteils um gesunde, ungesättigte Fettsäuren. Sie sollen sich positiv aufs Herz auswirken, indem sie das LDL-Cholesterin senken und die Blutgefäße flexibel halten. Die positiven Effekte hängen aber stark vom vollwertigen Mix der gesamten Ernährung ab.

2. Erdnussbutter punktet durch pflanzliche Proteine

Erdnüsse beinhalten jede Menge hochwertiges pflanzliches Protein, reines Erdnussmus etwa 25–30 g pro 100 g. Das ist vor allem für Vegetarier:innen interessant, die ihren Proteinbedarf nicht über tierische Eiweißquellen decken können. Darüber hinaus sättigt Eiweiß langanhaltend.

Der ideale Sattmacher-Snack für zwischendurch sind beispielsweise Apfelspalten mit Erdnussbutter. Bei dieser Kombination aus Ballaststoffen und Eiweiß hat Heißhunger keine Chance.

3. Erdnussmus ist laktose- und glutenfrei

Erdnussbutter aus 100 Prozent Erdnüssen ist laktosefrei und dadurch eine sinnvolle Ergänzung für eine vegane Ernährung. Menschen, die an Zöliakie oder einer Glutenunverträglichkeit leiden, können in der Regel reines Erdnussmus genießen. Achte jedoch trotzdem auf die jeweiligen Produkthinweise.

4. Erdnussmus bringt Vitamine und Mineralstoffe

Neben gesunden Fetten und hochwertigen Eiweißen bietet Erdnussbutter ebenso eine ganze Reihe an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Darunter Vitamin E, welches antioxidativ wirkt und deine Zellen vor schädlichen freien Radikalen schützen soll.

Erdnussbutter enthält zudem Magnesium (etwa 160 mg pro 100 g) und Kalium (um die 600 mg pro 100 g). Die beiden Mineralstoffe sind für Sportler und Fitness-Fans wichtig, weil sie die An- und Entspannung deiner Muskulatur regulieren.

5. Erdnussbutter passt zu vielen Rezepten

Erdnussmus lässt sich nicht nur direkt aus dem Glas löffeln, sondern auch als Brotaufstrich, zum Müsli, im Smoothie oder zum Kochen verwenden. Vor allem Saucen werden mit einem Löffel Mus schmackhaft abgerundet. Das Erdnuss-Aroma passt hervorragend zu asiatischen oder indischen Rezepten.

3 schnelle Rezepte mit Erdnussbutter: gesund und lecker

Generell werden 2 Esslöffel (circa 30–40 g) Erdnussbutter pro Tag als gesunde Portion empfohlen. Das entspricht etwa 180–220 Kalorien, liefert 8–10 g Protein, rund 15–18 g gesunde Fette und eine ordentliche Portion Magnesium sowie Vitamin E.

Snack, Shake oder Sauce – wir zeigen dir, wie du Erdnussbutter in einen kraftvollen Alltag einbaust.

1. Pre-Workout Energie-Bowl

Porridge mit Erdnüssen und Banane
GMVozd / GettyImages

Diese Bowl garantiert schnelle Kohlenhydrate, Protein und gesunde Fette, damit du mehr Energie beim Training hast.

Zutaten:

  • 1 Banane
  • 2 EL Erdnussbutter
  • 40 g Haferflocken
  • 150 ml Milch oder Pflanzendrink
  • Optional: 1 TL Honig oder Zimt

Zubereitung:

  • Haferflocken in der Milch oder dem Pflanzendrink quellen lassen.
  • Die Banane in Scheiben schneiden und darauflegen.
  • Erdnussbutter darüber klecksen und optional noch Honig oder Zimt hinzufügen.

2. Post-Workout Protein-Shake

Nach dem Training können deine Muskeln Proteine zur besseren Erholung gebrauchen. Schnelle Energie kommt zusätzlich aus der Banane.

Zutaten:

  • 1 Banane
  • 1 EL Erdnussbutter
  • 1 Messlöffel Proteinpulver (zum Beispiel Whey oder pflanzliche Alternativen)
  • 250 ml Milch oder Mandeldrink
  • Optional: Eiswürfel

Zubereitung:

Alles in den Mixer geben und cremig mixen. Direkt nach dem Training trinken.

3. Herzhafte Erdnuss-Sauce

Die empfohlenen 2 Esslöffel Erdnussbutter pro Tag bringst du auch in einer köstlichen Sauce unter.

Zutaten:

  • 2 EL Erdnussbutter
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 TL Honig
  • 50 ml Wasser
  • Optional: Knoblauch, Chili, Limettensaft

Zubereitung:

  • Alle Zutaten in einem kleinen Topf erwärmen und verrühren.
  • Zu gebratenem Hähnchen, Tofu oder gedünstetem Gemüse servieren.

Nachteile von Erdnussbutter

So lecker und nahrhaft Erdnussbutter auch ist, es gibt ein paar Punkte, die du beachten solltest.

  • 100 g liefern rund 600 kcal, deshalb ist die Portionierung entscheidend, besonders wenn du auf Gewicht oder Definition achtest.
  • Ungesunde Zusatzstoffe können kontraproduktiv sein. Einige handelsübliche Sorten enthalten Zucker, Palmöl oder Salz, die den Proteingehalt und den Vorteil gesunder Fette relativieren.
  • Erdnüsse gehören zu den häufigsten Lebensmittelallergenen und können bei empfindlichen Menschen starke Reaktionen auslösen.
  • Bei manchen Personen kann der hohe Fettgehalt Blähungen oder Magenbeschwerden verursachen, sollten sie zu viel Erdnussbutter oder Erdnussmus auf einmal essen.

Warum Erdnüsse pur manchmal besser sind

Zur Abwechslung kannst du statt Erdnussbutter auf pure, ungesalzene Erdnüsse umsteigen. Dadurch hast du die volle Kontrolle über Menge, Salzgehalt und Zusatzstoffe. Eine typische Portion liegt bei etwa 25–30 g, also rund eine Handvoll. Darin stecken ungefähr 7–8 g Protein, 15 g gesunde Fette und etwa 170–180 kcal.

Dadurch nimmst du weniger Kalorien auf einmal auf als bei Erdnussbutter mit Zusätzen, hast mehr Crunch und eventuell eine bessere Sättigung, während die Proteine, gesunden Fette und Mineralstoffe unverändert erhalten bleiben. Ein weiterer Pluspunkt: Pure Erdnüsse sind superpraktisch für unterwegs.

Wissenswertes rund um die Erdnuss

  • Keine echte Nuss: Botanisch zählen Erdnüsse zu den Hülsenfrüchten, sie sind verwandt mit Linsen, Bohnen und Erbsen.
  • Lange Haltbarkeit: Erdnüsse halten sich dank ihrer Schale und trockener Lagerung lange. Auch Erdnussmus ist im verschlossenen Glas kühl und dunkel gelagert recht stabil. Nach dem Öffnen solltest du es jedoch innerhalb weniger Monate verbrauchen, da es sonst ranzig werden kann.
  • Ursprung: Die Erdnuss stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde seit Jahrhunderten von indigenen Völkern angebaut.
  • Allergien: Sind Erdnüsse gesund? Nicht für alle Menschen! Laut Schätzungen sind etwa 1–2 Prozent der Bevölkerung in westlichen Ländern gegen Erdnüsse allergisch. Das macht für Deutschland etwa 0,8–1,7 Millionen Betroffene.
  • Fun Fact: Erdnüsse wachsen nicht an Bäumen, sondern entwickeln sich unter der Erde. Die höchste Pflanze kann bis zu 80 cm lang werden.

Erdnussbutter: gesund und lecker – Antworten auf die häufigsten Fragen

Fazit