Jürgen Klopp: So hält sich der Star-Coach mit 56 fit

Star-Trainer Jürgen Klopp im Interview
"Ich bin 56 und wollte noch nicht aufgeben": So hält sich Top-Trainer Jürgen Klopp fit

Zuletzt aktualisiert am 09.11.2023
Mit 56 Jahren hat Star-Trainer Jürgen Klopp noch nicht aufgegeben und hält sich weiterhin fit
Foto: Zeno Germany / Peloton

"Am längsten habe ich die Hanteln gespürt", berichtet Jürgen Klopp sichtlich gut gelaunt, als er von einem Dreh zu einem Werbespot für einen Trainingsgerätehersteller erzählt, bei dem er ganze 8 Stunden mit Sporteinheiten, Shootings und Schwitzen zugange war. Neben dem Hanteltraining ging es für den Kult-Coach vom englischen Fußball-Club Liverpool FC aufs Fahrrad, Laufband und in die ein oder andere Yoga-Position. Als Gesicht der neuen Kampagne der Marke Peloton zeigt sich "Kloppo" sichtlich zufrieden. "Das war der anstrengendste Spot, den ich in meinen Leben gemacht habe. Aber es hat eine Menge Spaß gemacht." Wir durften mit dem Ausnahme-Trainer über seine Fitness-Routinen, seine Ernährung und darüber sprechen, was für ihn im fortschreitenden Alter jetzt wirklich zählt.

Das hat Jürgen Klopps Leben verändert

Der wohl bekannteste deutsche Trainer neigt in seinem Job gelegentlich zum Dramatischen. Besonders an der Seitenlinie kochen die Emotionen schnell über und manche Handlungen werden später vielleicht bereut. Als uns Jürgen Klopp jedoch erzählt, dass seine neue Art Sport zu machen sein Leben von Grund auf verändert hat, sitzt er ganz gelassen in seinem Stuhl – mit maximalem Ruhepuls. Dabei räumt er ein: "Das klingt jetzt wie ein Slogan, aber wir haben uns genau im richtigen Moment getroffen". Die Peloton-Partnerschaft sei demnach keine normale für ihn, sondern eine, die sein Leben ausschließlich positiv verbessert hat. "Es fällt mir nicht schwer, Sport zu machen. Es fällt mir nur schwer, mich richtig zu verausgaben, wenn ich alleine bin. Jetzt habe ich meinen Personal-Trainer zu jeder Zeit bei mir zu Hause."

Das kann das Peloton Bike+

Peloton gilt als Pionier im Bereich der digitalen Fitness, der das Training zu Hause revolutioniert hat: Neben On-Demand-Kursen gibt es bei Peloton auch die Möglichkeit, bei Live-Veranstaltungen dabei zu sein, denn die Bikes sind mit integrierten, hochauflösenden und drehbaren Bildschirmen ausgestattet. Dabei werden alle Kurse von professionellen Trainern geleitet – von Spinning, Krafttraining, Yoga und vielem mehr. Der Widerstand wird bei den Trainings übrigens automatisch an die Ansagen der Trainer*innen angepasst. Falls du keine Lust auf ein bestimmtes Training hast und nur etwas radeln möchtest, kannst du über den Bildschirm und dank Peloton Entertainment auch ganz einfach Filme, TV-Shows und Live-Sport streamen, oder ein Scenic-Ride einstellen. Damit du nicht zu einseitig trainierst, kannst du einsehen, welche Muskelgruppen du trainiert hast und dir Empfehlungen für Kurse geben lassen, die du bisher nicht trainiert hast. Hier kannst du das Peloton Bike+ bestellen.

Seit wann macht Jürgen Klopp regelmäßig Sport?

In den 90er-Jahren fühlte Jürgen Klopp als Rechtsverteidiger beim FSV Mainz 05 seinen Gegnern auf den Zahn. 2001 war dann Schluss mit der aktiven Profikarriere. Nächstes Ziel: Trainer werden. Klar, dass der Abgang von der Profibühne seinen Fitnesszustand grundlegend verändert hat. "Wenn man einmal ganz viel Sport gemacht hat, dann vermisst man es eine Weile erst einmal nicht, aber irgendwann ist es auch nicht schlimm, wenn man sich ab und zu mal dazu aufruft." Diesen Ruf hört Jürgen Klopp seit mittlerweile 2 Jahren wieder. "Ich bin 56 und wollte noch nicht aufgeben. Einmal können wir's noch probieren", fügt der langjährige Coach lachend hinzu.

So viel hat Jürgen Klopp in nur 4 Monaten abgenommen

Auf die Frage, ob es in seinem Leben eine Art Schlüsselmoment gegeben hat, der ihn wieder zum Sport gebracht hat, holt Jürgen Klopp etwas aus. "Als ich 2015 von Dortmund weggegangen bin, hatte ich so 3-4 Monate Pause. Damals ist ein Foto von meiner Frau Ulla und mir am Strand aufgetaucht, auf dem sie auf meinem Bauch liegt. Ich wusste gar nicht, dass ich zu dem Zeitpunkt etwas mehr gewogen habe. Ich habe nur den Berg Mann vor mir gesehen und musste etwas tun."

Was also tun mit so einer Erkenntnis? Richtig, den Allerwertesten hochkriegen. Der 56-Jährige erzählt: "Ich habe mir einen Tennis-Trainer genommen und jeden Morgen Tennis gespielt." Das Resultat? 16 Kilo weniger in nur 4 Monaten. Aber wer so viele Kilos in so kurzer Zeit verliert, weiß, dass es mehr braucht, um wirklich gesund zu leben. "Als ich in Liverpool ankam, sah ich aus wie ein Fieberthermometer, das hat sich dann nach und nach wieder eingependelt."

Richtig altern – darauf legt Jürgen Klopp jetzt wert

Eine richtige Sport-Pause gab es bei Jürgen Klopp wohl nie. Trotzdem konstatiert der Meister-Trainer, dass zu einem gesunden Lifestyle mehr gehört als nur körperlich aktiv zu werden. "Ich spiele seit mehreren Jahren Padel-Tennis wie doof, aber das hilft auch nicht so richtig. Um wirklich etwas für deine Gesundheit zu tun, brauchst du eine Regelmäßigkeit. Es geht mir nicht ums Abnehmen, ich möchte einfach gesund alt werden. Ich bin in einem Alter, in dem ich regelmäßig Check-ups mache. Aber das ist ja nur das Mindestmaß an Gesundheit, was da festgestellt wird."

Der Ehemann und Familienvater appelliert dabei an die Eigeninitiative eines jeden Einzelnen. "Es geht darum, wie lange man sich normal fortbewegen kann und das hängt alles mit der Muskulatur, den Gelenken, der Mobilität und Flexibilität zusammen." Als studierter Sportwissenschaftler weiß "Kloppo", wovon er spricht. Aber eben auch, wie schwer der Wiedereinstieg sein kann.

So hält sich Jürgen Klopp heute fit

Wenn es ans Eingemachte geht, ist Jürgen Klopp lieber für sich alleine. Am Trainingsgelände seines Vereins trainiert er nie. "Der Sport ist einfach Zeit für mich. Ich muss den ganzen Tag Entscheidungen treffen, beim Sport wird mir die Verantwortung abgenommen. Das genieße ich sehr", beschreibt der Kult-Trainer. 5-6 Einheiten legt "Kloppo" in der Woche aufs Parkett, mal mehr, mal weniger. Aber: Er habe zum ersten Mal das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn die Zeit mal nicht reicht für eine Einheit.

Neben dem Radfahren und Core-Training will der LFC-Trainer vor allem seine Muskulatur stärken. Kraft- und Mobility-Training sind seine Schlüssel zum Erfolg. Im Hantelbankbereich setzt er auf Bankdrücken und um seinen Rücken und Rumpf im Einklang zu haben, absolviert er Crunches und alternierende Rückenübungen. Sein Alter verliert er dabei nie aus dem Blick und achtet daher auf gelenkschonendes Training. Denn klar ist auch: "Ich kann nicht so aussehen wie die 35-Jährigen. Bei mir geht es darum, alles straff und am richtigen Platz zu halten."

Jürgen Klopps Ratschlag für alle Anfänger: Langsam anfangen und geduldig bleiben. "Es bringt dir nichts, wenn du einmal Sport machst, aber dich am nächsten Tag fühlst, als wärst du von der Walze überfahren worden. Du musst langsam reinfinden." Das bedeutet auch, sich nach und nach zu steigern, was die Intensität, Gewichte und Einheiten angeht.

Seine sportlichen Ziele? Im nächsten Skiurlaub sollte die Oberschenkelmuskulatur etwas straffer sein, um entspannt skifahren zu können. Über allem steht aber: "Ich möchte die optimale Verfassung für mich herausfinden. Da sind 2 Jahre noch viel zu kurz für."

Schnitzel und Nudeln? Kein No-Go für Jürgen Klopp

Wenn es um seine Ernährung geht, ist der ohnehin schon tiefenentspannte Jürgen Klopp noch gelassener. Er weiß, dass er selbst kein Profisportler mehr ist und dennoch sollte alles in einem gewissen Rahmen bleiben. "Ich esse jetzt keine 25 Schnitzel, aber wenn es Schnitzel gibt, dann greife ich zu." Auch auf Kohlenhydrate wie Nudeln verzichtet "Kloppo" nicht. "Wenn du dich relativ normal ernährst und dich genug bewegst, dann passiert da ja nicht viel. Und das ist auch eine Art von Luxus, sich beim Essen nicht so viele Gedanken machen zu müssen", erklärt der Coach. Diesen Luxus will sich der 56-Jährige weiterhin durch konsequentes Training erarbeiten.

So motiviert sich Jürgen Klopp

Eine Sache ist für Jürgen Klopp glasklar. Nur du selbst kannst dich dazu motivieren Sport zu machen und gesünder zu leben. "Wenn dich einer von außen dazu aufruft, ist das nicht nachhaltig. Wenn du also den Moment der Motivation findest, solltest du ihn nicht verpassen", sagt der Ausnahme-Trainer, der vor allem auch den Spaß im Vordergrund sieht. Zudem sei es ein "unglaublich gutes Gefühl, nach einer intensiven Einheit komplett groggy zu sein mit dem Gefühl, etwas geschafft zu haben." Er betont noch einmal, dass es essenziell sei, sich am Anfang nicht zu übernehmen und fügt dann nur noch hinzu: "Arsch hochkriegen!" – natürlich mit einem Augenzwinkern.

6-7 Trainingseinheiten bringt Jürgen Klopp in der Woche unter. Dazu gehören Radfahren, Core-, Mobility- und Krafttraining. Sein Ziel? Die optimale Verfassung für sich selbst erarbeiten und gesund altern. Sein Appell an alle Leute ist einfach: Versuch dich zu motivieren und fang langsam an.