Geld sparen in der Corona-Krise
So gehst du jetzt richtig mit deinen Finanzen um und sparst Geld

Gesund durch die Corona-Krise
Die Corona-Krise führt dazu, dass viele sich Gedanken um ihre Finanzen machen. Wie sicher ist mein Geld? Und wie kann ich jetzt sparen? Die besten Ratschläge vom Experten
Die Corona-Krise führt dazu, dass viele sich Gedanken um ihre Finanzen machen
Foto: Westend61 / GettyImages

Die Corona-Krise trifft viele Menschen hart, andere noch härter. Manche wissen nicht, wie es beruflich und finanziell weitergeht: Köche, Kellner, Fitnessstudiobetreiber und viele Selbstständige zum Beispiel. Auch Arbeitnehmer mit Kurzarbeitergeld oder Minijobber fragen sich, wie lange sie den Geldmangel noch tragen können. Und sogar Menschen, die nicht direkt betroffen sind, sorgen sich jetzt um ihre Finanzen, weil der Aktienmarkt im Keller ist und keiner weiß, was die Zukunft bringt.

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Welche Schwachstellen und Möglichkeiten offenbart die Krise?

"Die Krise zwingt die Menschen, zu reflektieren und sich mit sich selbst auseinander zu setzen", sagt Geldtrainer Andreas Enrico Brell aus Hamburg. Das tun viele Menschen nämlich eher ungerne. Wer sich mit seinen Finanzen auseinandersetzt, muss sich mich sich selbst auseinandersetzen. "Die eigenen Finanzen fungieren wie ein Spiegel", erklärt der Autor. Geld zeige, wie man sich im Leben verhält: "Wenn ich meinen zu hohen BMI ignoriere, geht das eine Weile gut, doch irgendwann komm ich womöglich die Treppe nicht mehr hinauf. Ebenso verhält es sich mit dem Geld. Wenn du ignorierst, dass farbige Briefe im Briefkasten landen, macht irgendwann die Bank nicht mehr mit."

Prüfe Verträge, die du hast, darauf, ob du sie noch brauchst oder vielleicht zu viel zahlst
G-Stock-Studio / Shutterstock.com
Prüfe Verträge, die du hast, darauf, ob du sie noch brauchst oder vielleicht zu viel zahlst

In einer Extremsituation, wie einer Krise, wird deutlich, ob und wo in der Vergangenheit die Finanzplanung zu kurz kam. "Menschen, die zum Beispiel nur eine Einnahmequelle haben, stehen nicht gut da, wenn diese wegbricht. Genau jetzt ist die Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie man sich eine weitere Einnahmequelle erschließen kann", so der Geldtrainer. Auch hohe Ausgaben, wie zum Beispiel laufende Kreditschulden oder unnötig hohe Vertragskosten werden in einer Situation des Geldmangels besonders deutlich.

Ist es nicht anstrengend, sich mit Finanzen auseinanderzusetzen?

Finanzbuchhaltung klingt für viele ähnlich sexy wie die Steuererklärung. Doch es muss weder anstrengend noch langweilig sein, sich mit Geld auseinanderzusetzen. Im Gegenteil, es kann Spaß machen. Das betont Geldtrainer Brell: "Du solltest eine Methode finden, die zu dir passt und dir Spaß macht", erklärt er. "Früher gab es nur Taschenrechner, das verstaubte Haushaltsbuch und die Excel-Formelsammlung. Heute gibt es moderne Tools, die sich für modernes Geldmanagement nutzen lassen, zum Beispiel Apps", so Brell. Beispiele: etwa "Meine Finanzen" oder "MoneyControl". Der Vorteil: Der Nutzer kann dank einfacher Handhabung einen guten Überblick über Einnahmen und Ausgaben und kann Erfolge sehen.

Wie schaffe ich es, meine Finanzen unter Kontrolle zu bringen?

Wer sich mit seinen Finanzen auseinandersetzt, muss sich Fehler eingestehen. Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, die sich den Kontoauszug nicht gern im Detail ansehen, weil dann deutlich wird, dass du an vielen Stellen unüberlegt Geld ausgibst oder auch öfter mal deinen Kreditrahmen strapazierst. Wenn ja: Vergiss es! Jeder macht Fehler oder eben irgendwann den ersten Schritt in Richtung der finanziellen Selbstbestimmtheit. "Es gehören Disziplin, Ausdauer und Mut dazu, sich zu überwinden. Aber es ist nicht sinnvoll, dich selbst für Fehler in der Vergangenheit zu maßregeln. Du solltest es so annehmen", so Brell. Jetzt werden die Karten neu gemischt. Brell vergleicht es mit dem Start in ein sportlicheres und gesünderes Leben: "Nur weil du gestern drei Brote mit Nuss-Nougat-Creme gegessen hast, heißt das nicht, dass du nicht ab morgen gesünder leben kannst". Man dürfe nur nicht erwarten, dass man einem Monat einen Wachbrettbauch hat. Ähnlich verhalte es sich bei den Finanzen. "Aber irgendwann schaut man mental in den Spiegel und sieht als Ergebnis auf dem Konto, es geht ja doch", sagt der Geldtrainer. Wie du das angehst?

Was zahle ich regelmäßig für Leistungen und was bekomme ich dafür? Diese Frage solltest du dir jetzt stellen
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Was zahle ich regelmäßig für Leistungen und was bekomme ich dafür? Diese Frage solltest du dir jetzt stellen

1. Teile dein Geld auf

Der Experte empfiehlt zunächst, sich das monatliche Einkommen einzuteilen. Heißt: Du hast für jeden Lebensbereich ein bestimmtes Budget zur Verfügung. Zum Beispiel: Miete, Lebensmittel, Freizeit, Spenden und andere. Im Idealfall richtest du für jede wichtige Kategorie ein eigenes Konto ein. Das ermöglicht dir eine gute Kostenkontrolle.

2. Zahle mehr in bar

Es empfiehlt sich außerdem, einige Beträge, zum Beispiel für den Coffee-to-go bar anstatt mit der Karte zu bezahlen. "Wir verlieren den Bezug zu Geld, wenn wir immer nur ein Plastikstück in der Hand halten. Wenn du zum Beispiel den Cashmere-Pullover auf den Ladentresen legst und den Hundert-Euro-Schein daneben, dann entwickelst du ein ganz anderes Verhältnis zum Pullover und zum Schein, als wenn eine Karte daneben liegt."

Sparen in der Corona-Krise: Was sind die besten Akut-Tipps? Viele Menschen sind in der aktuellen Situation auf staatliche Hilfen angewiesen. Wer bisher über seine Verhältnisse lebte, merkt dies nun noch schmerzlicher. Doch die Situation gibt dir auch die Möglichkeit, dich endlich mit deinen Finanzen auseinander zu setzen. Die folgenden 4 Tipps helfen dir dabei, deine Finanzen zu organisieren.

3. Mach ein Vertragsupdate

Was zahle ich regelmäßig für Leistungen und was bekomme ich dafür? Diese Frage solltest du dir spätestens jetzt stellen, rät der Experte. Heißt: Prüfe Verträge, die du hast, darauf, ob du sie noch brauchst oder vielleicht zu viel zahlst. Dazu gehören zum Beispiel Verträge für Fitnessstudio, Handy oder Streamingdienste. Auch Zeitungs-Abonnements, den Stromtarif und Versicherungen solltest du dir anschauen.

4. Kümmere dich um Vollmachten und Verfügungen

"Nutze die Zeit, um Verantwortung für dich und andere zu übernehmen", rät Brell. "Du solltest dir Gedanken darüber machen, was im Ernstfall geschieht. Zum Beispiel wenn du in 2 Monaten deinen Lebensstandard nicht mehr halten kannst, wenn du schwer krank werden würdest oder sogar ablebst." Hat jemand Vollmachten für dich? Nutze diese Zeit, um diese Entscheidungen für dich zu treffen.

5. Mach einen Anlage-Check

Wenn du Geld an der Börse investiert hast, musst du jetzt nicht in Panik verfallen. Einen Verlust machst du erst, wenn du verkaufst. Wenn du derzeit in der Lage bist, zu investieren, ist eventuell sogar ein geeigneter Zeitpunkt. "Wenn gewünschte Werte wie Aktien oder Immobilien unterbewertet sind, liegt zusätzlicher Gewinn im günstigen Einkauf", erklärt Brell. Dazu ist allerdings wichtig, dass man sich darüber bewusst ist, was für ein Anleger-Typ man ist. Das bedeutet: Bist du eher vorsichtig oder risikobereit? Wofür möchtest du dein Geld nutzen? Für die Rente, eine Immobilie oder Reisen? Jetzt ist die Gelegenheit, dich über deinen Risikotyp klar zu werden und dich über Anlagemöglichkeiten schlau zu machen. Denn es gilt das Zitat von Großinvestor Warren Buffet: "Investiere niemals in ein Geschäftsmodell, das du nicht verstehst".

Übrigens: Um dein Geld auf dem Sparbuch, Giro- oder Tagesgeldkonto musst du dir theoretisch keine Sorgen machen. Durch die so genannte Einlagensicherung sind Guthaben bis 100.000 Euro gesichert. Geldtrainer Brell ist allerdings der Meinung: "Sparen kannst du dir sparen, sinnvoll investieren ist das Zauberwort. Denn dein Geld arbeitet auf dem Sparbuch und dem Giro nicht für dich, es schläft."

6. Checke deine Absicherung

Hier geht es um den Versicherungsbereich. Was passiert, wenn du längerfristig ausfällst, wenn deine Existenz gefährdet wird, wenn du krank wirst oder Hilfe benötigst? Hast du für diese Fälle eine sinnvolle Vertragsgestaltung? Prüfe ob deine Verträge bedarfsgerecht gestaltet sind. "Keine Ahnung zu haben, ist die teuerste Entscheidung, die du treffen kannst", so Brell.

Fazit: Arbeite an deiner finanziellen Bildung

Die Corona-Krise stellt viele Menschen vor finanzielle Herausforderungen. Du kannst die Situation als Chance nutzen, um dir nun einen Überblick über deine finanzielle Situation zu schaffen, deine finanzielle Bildung auszubauen. Das gibt dir das Gefühl weniger hilflos zu sein, wappnet dich vor kommende Krisen und hilft dir auch beim Vermögensaufbau.

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023