Das wahrscheinlichste Szenario einer Ansteckung mit dem Corona-Virus erfolgt von Mensch zu Mensch: Hustet oder niest dich ein Infizierter an, gelangen Viren über die Augen-, Nasen oder Mundschleimhäute in den Körper und steckt dich mit der Lungenkrankheit Covid-5 an. Deshalb ist Social Distancing, also Abstand halten, momentan sehr sinnvoll, um die Verbreitung der Krankheit zu unterbinden.
Doch was passiert, wenn ich mich zwar von Menschen fernhalte, aber mit Oberflächen in Berührung komme, auf die Infizierte vorher genießt oder die sie mit kontaminierten Händen berührt haben, beispielsweise Türklinken? Solche so genannten Schmierinfektionen stehen auch im Verdacht, ansteckend zu sein. Wir sagen dir, wo Viren wie lange aktiv und wie du sie sicher entfernst:
Wie lange hält sich das Corona-Virus auf Oberflächen?
Im Allgemeinen seien humane Coronaviren nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Doch es gibt Unterschiede, das ergaben Tests einer vorveröffentlichten Studie der US-amerikanischen Seuchenschutzbehörde. Demnach halten sich Corona-Viren:
- In der Luft etwa 3 Stunden
- Auf Kupferoberflächen etwa 4 Stunden
- Auf Pappe und Papier 1 Tag
- Auf Edelstahl und Kunststoff 3 Tage
Darum ist es so wichtig, die Hände aus dem Gesicht fern zu halten, wenn man den Haltegriff in der U-Bahn oder den Einkaufswagen im Supermarkt angefasst hat, bis man die Gelegenheit hatte, sich die Hände gründlich zu waschen. Und wenn ich vorher doch noch über mein Handy gewischt habe? Dann solltest du dein Handy reinigen. So geht’s richtig:

Wie reinige ich mein Handy am besten?
- Schalte dein Handy aus und löse alle Kabel
- Befeuchte ein sauberes, fusselfreies Tuch, etwa ein Mikrofaser- oder Objektivtuch. Das Wasser, mit dem du das Tuch befeuchtest, kann einen Spritzer ph-neutrales Spülmittel ohne Alkohol enthalten. Laut den Experten des BfR ist es wahrscheinlich, dass die fettlösenden Inhaltsstoffe im Spülmittel die Virenoberfläche beschädigt und das Virus dadurch inaktiv machen kann.
- Wringe das Tuch vorsichtshalber einmal aus, so dass es wirklich nur feucht und nicht nass ist. Keinesfalls solltest du dein Handy in einer Flüssigkeit tränken.
- Reibe dein Handy vorsichtig von allen Seiten ab und achte darauf, dass keine Feuchtigkeit in die Öffnungen gelangt.
- Zum Schluss reinigst du die Hülle deines Smartphones gründlich von Innen und Außen. Dabei kannst du mit dem Wasser großzügiger umgehen, beim Zusammenbau mit dem Handy sollte sie jedoch wieder 100 Prozent trocken sein.
Womit soll ich mein Handy reinigen?
Ein feuchtes, fusselfreies Tuch mit warmen, eventuell mit einem Tropfen Spülmittel angereicherten Wasser reicht völlig aus.
Falls du dennoch ein Desinfektionsmittel benutzen willst, rät zum Beispiel der iPhone-Hersteller Apple zu Tüchern mit 70-prozentigem Isopropylalkohol oder Clorox-Desinfektionstüchern. Aber nötig sind sie nicht, es sei denn, du arbeitest im Krankenhaus mit Erkrankten. Und gut tun Desinfektionsmittel dem Handy auch nicht.
Absolutes Tabu sind Fensterreiniger oder andere aggressive Reinigungsmittel, denn damit zerstörst du die ölabweisende (olephobe) Schicht deines Smartphone-Displays, die den Bildschirm vor Fingerabdrücken und Fetten schützt.
Am besten, du wäscht dir – wie in der Corona-Krise bereits 1000-mal gesagt, aber deswegen nicht weniger wichtig – immer wieder die Hände, dann gelangen erst gar keine gefährlichen Keime auf dein Display.

Welche Gegenstände im Haushalt sollte man außerdem regelmäßig reinigen?
Wenn du Social Distancing beherzigst, bekommst du momentan keinen Besuch, auch keinen möglicherweise infizierten. Wenn doch, oder wenn Verdacht besteht, dass ein Mitglied deiner Wohngemeinschaft erkrank ist, dann solltest du mindestens diese Haushaltsgegenstände täglich gründlich reinigen:
- Smartphone
- Fernbedienung
- Lichtschalter
- Türklinken
- Wasserhähne
- Spülknopf der Toilette
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Womit reinige ich Oberflächen am besten?
Desinfektionsmittel sind laut der Bundeszentrale für Gesundheit (BZfG) in privaten Haushalten nicht notwendig, normale Putzmittel und Essigreiniger reichen, um 90 Prozent aller Keinem auf Oberflächen zu entfernen bzw. unschädlich zu machen.
Wichtig ist allerdings, dass du für Küche und Bad unterschiedliche Reinigungstücher benutzt und sie nach dem Putzen gut trocken lässt, sonst werden sie zur Keimschleuder. Wasche sie zudem häufig bei mindestes 60 Grad mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel. Hygienespüler sind laut BZfG nicht notwendig.
Tipp: In geschlossenen Räumen steigt die Anzahl von Krankheitserregern schnell an. Deshalb lüfte häufig durch. Das verringert die Zahl erregerhaltiger feinster Tröpfchen in der Luft, und senkt das Ansteckungsrisiko in Räumen, in denen sich Erkrankte aufhalten.
Achte im Alltag aufs Händewaschen, sobald deine Hände Kontakt mit möglicherweise infizierten Oberflächen haben. Dann überträgst du sie auch nicht auf dein Handy und die Armaturen in deiner Wohnung. Zur Sicherheit werde in der momentanen Corona-Krise reinlicher als sonst, putz häufiger mal mit Essigreiniger durch die Wohnung und lüfte gut durch, damit leistest du einen wertvollen Beitrag, die Pandemie-Kurve flach zu halten.