Exotisches Fleisch
Grillen Sie doch mal Zebra, Känguru oder Kamel

Sie grillen immer nur Steak und Würstchen? Langweilig! Exotisches Fleisch von Zebra, Krokodil, Elch & Co. sorgt beim nächsten Grillevent endlich für Abwechslung auf dem Rost
Exotisches Fleisch: Zebra & Co. richtig grillen
Foto: Mara008 / Shutterstock.com

Krokodil, Känguru oder doch lieber eine Python? Diese Frage erinnert Sie bestimmt eher an Ihren letzten Ausflug in den Zoo, oder? Das nächste Wiedersehen mit diesen Exoten gibt es jetzt aber auf dem Grill: Denn auch wenn exotisches Fleisch bei uns eine echte Besonderheit beim Grillen ist, ist es in Afrika, Südamerika oder Australien völlig normal. Sie wissen schon: Andere Länder, andere Sitten. Hier sollten Sie den Schritt aufs unbekannte Terrain aber unbedingt wagen, der lohnt sich nämlich. Rosa gegrillt macht sich das Exotenfleisch von Zebra, Bison, Strauß & Co. nämlich richtig gut. Geschmacklich begeben Sie sich auf eine spannende Safari, bei der so manche ungewöhnliche Aromen auf Sie warten.

Wie schmeckt exotisches Fleisch? Gehen Sie auf Geschmackssafari!

Viele der Exoten zeichnen sich durch kräftige, würzige Noten aus. Beschreibungen wie "mild und dezent" werden Sie im Zusammenhang mit dem Geschmack von exotischem Fleisch eher selten lesen. Wer das intensive Aroma von herzhaftem Wildfleisch mag, sollte sich unbedingt auf das Experiment "Exotenfleisch" einzulassen. Hin und wieder mischen sich jedoch auch sanftere und bekannte Geschmäcker drunter, die an heimisches Grillgut, wie Hühnchen oder Rind erinnern. Zubereitet werden die meisten exotischen Fleischsorten genau wie ein klassisches Steak. Heißt konkret: Zuerst bei direkter Hitze von beiden Seiten scharf anbraten- bzw. grillen und dann bei indirekter Hitze fertig garen, sodass es innen einen rosa Kern hat, also medium ist. Natürlich mischen sich auch ein paar Ausnahmen drunter.

Damit Sie den Überblick behalten und sich durch die "Zooabteilung" grillen können, haben wir die wichtigsten Infos zu 9 schmackhaften Exoten für Sie zusammengestellt.

1. Der perfekte Exot für Einsteiger: Krokodil auf dem Grill

Wer exotisches Fleisch noch nie probiert hat, für den ist Krokodil genau das Richtige. Geschmacklich ist das helle Fleisch nämlich eher dezent und erinnert an eine Mischung aus Geflügel und Fisch. Auch der geringe Fettanteil ähnelt dem von Hühnchen oder Pute. Im Gegensatz dazu, dürfen Sie es aber auch medium genießen, dann wird es besonders zart. In den meisten Online-Shops für Exotenfleisch haben Sie die Auswahl zwischen "Tail-Filet" (Schwanzfilet), Gulasch oder einem schönen Nackensteak. 

2. Exotenfleisch für Fortgeschrittene: Zebra grillen 

Der kräftig (Eigen-)Geschmack von Zebra ist sehr delikat, aber eher etwas für fortgeschrittene Gourmet-Griller. Beim Garpunkt können Sie kaum etwas falsch machen: Das hellrote, fein-marmorierte Fleisch sollte nämlich am bestens medium gegrillt sein. Aber auch ganz durchgegart ist es noch saftig und zart.

3. Python (Schlange) ist ein echtes Highlight auf dem Grill

Neben dem Krokodil, ist die Python das zweite Reptil, das beim Exotenfleisch mitmischt. Einen charakteristischen Eigengeschmack hat die Schlange nicht, ähnelt jedoch – wie auch Krokodilfleisch – einer Mischung aus Huhn und Fisch. Für die Zubereitung des hellen, fettarmen Fleisch gilt: Braten Sie es lieber ganz durch. Experten empfehlen es sogar zu kochen,  bevor es auf den Grill wandert. Um an ein Stück Python für den eigenen Grill zu kommen, müssen Sie jedoch etwas Glück oder die richtigen Connections haben. Meist wird es nur an Großabnehmer (Gastronomie) geliefert.

4. Fettarmes Exotenfleisch vom Strauß richtig grillen 

Der Spitzenreiter, in Hinblick auf einen besonders geringen Fettanteil, ist das muskulöse Fleisch des Straußes. Mit nur rund einem Prozent Fett, hängt das Exotenfleisch sogar das heimische Geflügel ab. Optisch ähnelt es, aufgrund seiner dunklen Farbe, eher Rind oder Ente. Geschmacklich erinnert es an Rinderfilet und ist damit für alle Feinschmecker-Gaumen ein absolutes Muss. Natürlich medium gegart und mit rosa Kern, aber das versteht sich wohl von selbst. Die beliebtesten Cuts vom Strauß sind Filet oder Rumpsteak.

5. Ein Mix aus Kalb und Wild: Lamafleisch

Lama – sie wissen schon, die Tiere, die immer spucken – ist geschmacklich eher mild unterwegs. Beim Probieren wird es Sie an zartes Kalbfleisch erinnern, in das sich noch eine leicht süßliche Wildnote geschmuggelt hat. Die Nährwerte können sich auch sehen lassen, die sind ähnlich gut wie bei Geflügel, also bestes Muskelfutter. 

6. Zergeht auf der Zunge: Gegrilltes Känguru

So wie Kängurus springen können, ist es kein Wunder, dass das Fleisch der Exoten aus Down Under sehr fettarm ist. Gleichzeitig ist das dunkelrote Fleisch extrem nährstoffreich und hat zarte Fasern, sodass es fast auf der Zunge zergeht. Dafür darf das Känguru-Steak oder Filet jedoch nicht zu lange auf dem Grill brutzeln, sondern sollte innen unbedingt einen rosa Kern haben. Der Geschmack des exotischen Fleischs ist allerdings sehr eigen und kaum mit einem uns bekannten Tier zu vergleichen. Am ehestens erinnert es an Wild, Lamm oder Rind.

7. Bison: Der "Klassiker" unter den Exoten 

Bison ist quasi das exotische Gegenstück zum Rind. Zumindest was Optik, Zubereitung und die verschiedenen Teilstücke (Cuts) angeht. Hier können Sie zwischen Rib-Eye-Steak, Roastbeef, Filet- und Hüftsteak, sowie Bison-Burger, Gulasch und manchmal auch Bratwurst auswählen. Es ist extrem zart und entfaltet medium gegrillt seinen feinen Geschmack am besten. Bei dem mischt übrigens noch eine leichte Wildnote mit. Bisonfleisch hat nur einen sehr geringen Fett- und Cholesterinanteil. Außerdem punktet es in Sachen Vitaminen und Nährstoffen. 

8. Im Norden sehr beliebt: Keule und Co. vom Elch

Na, wie wäre es mal mit einer schönen Elchkeule auf dem Grill? Unsere skandinavischen Freunde lieben dieses Exotenfleisch schon lange. Elch ist dort eine Delikatesse, bei der besonders Wildliebhaber auf den Geschmack kommen. Ähnlich wie Hirsch hat es einen intensiven, würzigen Eigengeschmack. Da kann man schon mal schwach werden. Elchfleisch gibt es online zum Beispiel als Keule, Gulasch oder Elchrücken. 

>>> Grill kaufen: Welcher Grill ist der beste für mich? 

9. Kräftig im Geschmack: Kamelfleisch vom Grill

Wie der Biss in ein Stück Kamel Fleisch am Besten zu beschreiben ist? Charakteristisch ist vor allem der sehr kräftige und würzige Geschmack, der am ehesten an Rindfleisch erinnert. Auch von Aromen wie bei Ochse oder Hirsch ist manchmal die Rede. Hilft also nur eins: Selber probieren. Da die Teilstücke wie Filet, Rücken oder Hüfte alle sehr fettarm sind, müssen Sie beim Grillen ein besonderes Auge drauf werfen. Damit es schön saftig bleibt, sollten Sie das dunkle Exotenfleisch maximal medium grillen. 

Wo kann man Exotenfleisch kaufen?

Bei diesen Anbietern finden Sie Ihr Fleisch für die nächste, etwas ausgefallenere Grillparty:

Wie viel kostet exotisches Fleisch und woher stammt es?

Wer exotisches Fleisch grillen möchte, muss den ein oder anderen Euro locker machen, denn das Fleisch hat seinen Preis. Immerhin findet man bei uns Kamel, Känguru und Co. eher im Zoo, als an der Fleischtheke. Nur Strauß wird auch bei uns vereinzelt auf Farmen gezüchtet. Ansonsten muss das Fleisch erst einmal eine ganz schön weite Strecke zurücklegen, bevor es bei Ihnen auf dem Grill brutzelt. Importiert wird es aus Afrika, Südamerika oder Australien. 

Dort werden die Tiere meist in Freiluftgehegen gehalten. Heißt aber auch: Anders als bei uns sind äußere Einflüsse wie Krankheiten, ein Faktor, der das Angebot in kürzester Zeit stark begrenzen kann. Hinzu kommt, dass einige Arten zum Beispiel nur einmal im Jahr geschlachtet werden. Damit auch Sie die Exoten probieren können, bieten Online-Shops mittlerweile auch tiefgekühltes Grillgut für das "besondere Geschmackserlebnis" (siehe Tabelle).

Sie zögern noch? Nur Mut: Wenn die Exoten erst einmal gegrgillt auf Ihrem Teller liegen, werden Sie es keine Sekunde bereuen. Und falls doch, grillen Sie beim nächsten Mal doch wieder wie gewohnt Hühnchen und Rind. Wir wünschen – in jedem Fall – guten Appetit! 

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10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023