- Wie sicher ist es, dass Covid-19 Erektionsstörungen auslösen kann?
- Welche Rolle spielt Covid-19 bei Potenzstörungen?
- Du leidest an einer Erektionsstörungen, was nun?
- Können Erektionsstörungen das Covid-19-Risiko beeinflussen?
- Wie lange können die Erektionsprobleme anhalten?
- Wie kann man Erektionsprobleme in Folge einer Covid-19-Infektion beeinflussen?
Covid-19 ist ein Unruhestifter, seitdem die Krankheit auf der Bildfläche erschienen ist. Bekannte Symptome wie Kurzatmigkeit, Fieber, Schwindel, Müdigkeit und Halsschmerzen kennt jeder. Doch scheint eine weitere Auswirkung hinzuzukommen: Ärzte berichten zum Beispiel im Journal of Endocrinological Investigation darüber, dass männliche Covid-19-Patienten vermehrt unter erektiler Dysfunktion leiden. Deshalb sollte jeder Mann diese Fakten zu dem Thema kennen.
Wie sicher ist es, dass Covid-19 Erektionsstörungen auslösen kann?
Noch ist die wissenschaftliche Basis relativ dünn, um definitiv von einer Verbindung zwischen einer Covid-19-Erkrankung und Potenzstörung auszugehen. Zum ersten Mal wurde die mögliche Verbindung im Sommer 2020 im oben genannten Journal erwähnt, tauchte aber im Januar 2021 wieder auf, als Dena Grayson, eine anerkannte US-amerikanische Ärztin und Forscherin, in einer Sendung des Nachrichtensenders NBC Erektionsstörungen als mögliche Begleiterscheinung von Covid-19 anführte. Einige Untersuchungen aus Italien liefern nun erste konkrete Hinweise darauf, dass eine erektile Dysfunktion tatsächlich eine mögliche Folge von Covid-19 sein kann.
Welche Rolle spielt Covid-19 bei Potenzstörungen?
Covid-19 kann aus verschiedenen Gründen Erektionsstörungen verursachen. Dazu gehören:
- Gefäßprobleme: Forschende der University of Miami im "The World Journal of Men’s Health" fanden heraus, dass sich bei einer Infektion mit Covid-19 die Auskleidung der Blutgefäße entzünden kann, wodurch sich der Durchmesser des Gefäßes verringert. Dies sorgt dafür, dass die Arterien den Penis nicht mehr mit ausreichend Blut versorgen können.
- Psychologische Faktoren: Gerade in diesen besonderen Zeiten erleben viele Menschen eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit. "Menschen erleben durch die soziale Isolation mehr emotionale Not und einen Mangel an Zusammenkunft mit Freunden und Familie", sagt Urologe Dr. Howard Aubert von der University of California, "Sexuelle Aktivität ist eng mit der geistigen und psychischen Gesundheit verbunden. Das sexuelle Verlangen hat bei vielen Menschen aller Geschlechter während der Pandemie abgenommen. Insgesamt sind die psychologischen Stressoren der Pandemie definitiv eine mögliche Ursache für erektile Dysfunktion."
- Senkung des Testosteronspiegels: Untersuchungen weisen auch darauf hin, dass der Testosteronspiegel nach Covid-19 sinkt. Dies hat mit einer indirekten Hodenschädigung zu tun. Verringertes Testosteron wird mit einem schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand in Verbindung gebracht. Alle Fakten über Testosteron findest du hier.
Du leidest an einer Erektionsstörungen, was nun?
In jedem Fall gibt es Lösungen, um diese Störungen zu lindern. Vorweg: Es ist absolut normal – Covid hin oder her – eine vorübergehende Abnahme der Libido und erektile Dysfunktion zu erleben.
Wenn du der Überzeugung bist, dass deine Probleme mit der Psyche zusammenhängen, empfiehlt Dr. Aubert, einen Therapeuten aufzusuchen und zu versuchen, einige der Ursachen und Auslöser von Stress und depressiven Phasen aufzuarbeiten.
Wenn du von COVID einfach zu müde bist, um Sex zu haben, ist das verständlich. Dr. Aubert rät, mit der Wiederaufnahme der sexuellen Aktivität zu warten, bis man sich körperlich vollständig erholt hat. "Wir wissen, dass es eine längere Zeit dauert, bis sich das Energielevel wieder normalisiert hat". Setz dich also nicht unter Druck, sondern nimm dir die Zeit, die du brauchst.
Sollten Potenzstörungen länger als drei Monate andauern, solltest du dich beraten lassen. Für Durchblutungsstörungen oder hormonelles Ungleichgewicht gibt es viele sichere und wirksame Medikamente. Das sind die wichtigsten Tipps für junge Männer mit Erektionsproblemen.
Können Erektionsstörungen das Covid-19-Risiko beeinflussen?
Die Forscher der italienischen Studie weisen darauf hin, dass Männern mit Potenzstörungen eine höhere Anfälligkeit für eine Erkrankung an Covid-19 haben. Denn eine erektile Dysfunktion kann ein Indikator für die allgemeine Gesundheit sein – und somit auch für andere Gesundheitsprobleme, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die als Risikofaktoren für Covid-19 identifiziert worden sind.
Wie lange können die Erektionsprobleme anhalten?
Noch ist unklar, bei wie vielen Männern Langzeitfolgen tatsächlich auftreten. Auch über die Dauer der Potenzprobleme kann noch keine Aussage getroffen werden, da dies auch von der Ursache abhängt. Medizinerin Dr. Dena Grayson sagte dem Sender NBC, dass Probleme mit den Blutgefäßen langfristiger Natur sein sind, wodurch es zu lebenslangen Einschränkungen der Sexualfunktion kommen kann. Wirkliche Langzeiterfahrungen und längere Studien gibt es aber aktuell natürlich noch nicht, dass eine Einschätzung aktuell nur bedingt möglich macht.
Wie kann man Erektionsprobleme in Folge einer Covid-19-Infektion beeinflussen?
Urologin Dr. Jessica Yih von der Ohio State University betont, dass Änderungen des Lebensstils einen großen Einfluss auf die Genesung haben können. "Wenn man zum Beispiel mit dem Rauchen aufhört und Diabetes in den Griff bekommt, kann sich die Erektion eines Mannes wieder völlig normalisieren." Darüber hinaus können eine Gewichtsabnahme, eine gesunde, ausgewogene Ernährung und Sport – insbesondere körperliche Betätigung mit hohem Gewicht und hoher Intensität – ebenfalls erheblich helfen. Weitere Tipps bei Erektionsstörungen findest du außerdem hier und bei der Impotenz-Selbsthilfe im Netz.
Also, keine Panik! Nur weil du an Covid-19 erkrankt bist, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass du auch eine erektile Dysfunktion bekommen wirst. Aber es ist wichtig zu wissen, dass es so sein kann – und dass man etwas dagegen tun kann.