Es sticht im Rücken, die Handgelenke schmerzen, der Hintern brennt: Das ist wohl schon vielen Radfahrern, die länger im Sattel gesessen haben, so ergangen. Und klar, ein gewisser Druckschmerz am Gesäß lässt sich gar nicht vermeiden. Aber es muss nicht sein, dass Sie sich 40 Jahre älter fühlen, nachdem Sie sich abgestrampelt haben. Der Leiter des Radlabors in Freiburg, Florian Geyer, verrät im Folgenden, warum es wichtig ist, das Bike individuell einzustellen. Und gibt Profi-Tipps, an welchen Schrauben man drehen kann und wovon man besser die Finger lassen sollte.
Bike-Fitting lautet das Stichwort, wenn es um ein perfekt eingestelltes Fahrrad geht. Das hat nicht nur beim Training Vorteile, wie Experte Geyer weiß: "Bike-Fitting wirkt präventiv, so dass Schmerzen oder Beschwerden gar nicht erst entstehen." Allerdings sollten Sie Ihr Rad nicht nur aus gesundheitlichen Gründen an Ihren Körper und Ihre Bedürfnisse anpassen (lassen): "Es erhöht zudem den Wirkungsgrad auf dem Rad – Sie können schneller fahren." Also, schwingen Sie sich auf Ihr Bike, um die für Sie optimalen Einstellungen zu finden.

Fehlerquellen gibt es viele, aber zwei Dinge sieht man häufiger als andere. Bei Männern zählt dazu ein viel zu hoch eingestellter Sattel und gleichzeitig ein viel zu tiefer Lenker. "Das mutet zwar sportlich an, ist jedoch schwer zu greifen und führt im Schulter- und Nackenbereich zu Überstreckungen", sagt der BikeExperte. Gesundheitliche Folgen sind dann Verspannungen in Rücken, Nacken, Schultern und Handgelenken. Ein ebenfalls sehr weit verbreitetes Problem: zu kleine oder zu große Rahmen. Folglich krümmen oder strecken sich viele Radfahrer viel zu stark auf Ihrem Sportgerät. Auch das kann zu einer falschen Handhaltung und zu Beschwerden im Hüft-, Nacken- und Handgelenksbereich führen.
Lösungsansätze sind schnell gefunden, denn es gilt lediglich, die Ursachen zu verändern. Beim Einstellen von Sattelstütze, Sattel und Pedalen sollten Sie die oben erwähnten Tipps des Freiburger Radlabor-Leiters beherzigen. Wer dennoch Probleme mit dem Sattel hat, sollte sich schlicht einen anderen besorgen. Auch beim Lenker gibt es Kniffe, die vor allem für Männer mit großen Händen in Betracht kommen: Da helfen Radhandschuhe oder ein Lenkerband – beides vergrößert die Auflagefläche, minimiert die Handgelenksbeugung und mindert so das Risiko von Beschwerden.

Hilfestellung leisten die obigen ExpertenTipps. Fürs Schrauben daheim legen Sie sich einen Satz Inbusschlüssel zu. Sollten Sie sich alleine nicht an die Einstellung Ihres Drahtesels trauen, helfen Ihnen nicht nur die Profis vom Radlabor in Freiburg, München oder Frankfurt — auch die meisten Fahrradläden bieten einen Service in dieser Richtung an.